Perelka
Hallo, meine Tochter ist nun knapp 9 Monate alt und bekommt mittlerweile den Mittags, Nachmittags und Abendbrei, den sie sehr gut isst. Seit ein paar Tagen bekommt sie morgens eine Flasche (Pre Nahrung), denn wenn ich sie stille, habe ich festgestellt, dass sie dann nach 1 Std. wieder Hunger hat. Mit der Flasche Pre um 8 Uhr ist sie total zufrieden und hält sogar bis zu ihrem Mittagessen (12 Uhr) durch. Doch hier möchte ich gerne noch eine Zwischenmahlzeit in Form von Obst und Keks einführen. Nachts wacht sie allerdings ca. 2-3 Mal auf und lässt sich nur durch das Stillen beruhigen. Nun will ich aber den Schritt zum kompletten Abstillen machen und habe hier die Frage, wie ich es Nachts machen solle? Bekannte von mir haben ihre Tochter 2-3 Nächte schreien lassen und das hat wohl bestens funktioniert, denn seit dem schläft sie komplett durch. Ist das der richtige Weg? Oder doch eher eine Flasche anbieten? Tee und Wasser lehnt sie nämlich total ab. Vielen Dank & viele Grüße
Liebe Perelka, leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Kindern, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Kind „muss" überhaupt nicht durchschlafen, ob gestillt oder nicht. Das klingt jetzt sehr provozierend, doch inzwischen bekomme ich schon manchmal die Krise, wenn es immer wieder so dargestellt wird, als ob Eltern oder Kinder „das Klassenziel nicht erreicht haben" weil das Kind ab einem bestimmten Alter nicht durchschläft. Jedes Kind hat seinen eigenen Zeitplan und wenn das Kind so weit ist, dass es durchschlafen kann, dann wird es das auch tun, genau so wie es zu dem für es richtigen Zeitpunkt laufen, sprechen und auf einem Bein stehen können wird. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Die seit einiger Zeit so sehr propagierten Schlafprogramme lehne ich persönlich ab. In meinen Augen stellt die dort angepriesene Methode einen Vertrauensbruch dar und baut Resignation auf. Dem Baby wird vermittelt, dass es nicht wichtig ist bzw. nichts wert. Eine derartige Behandlung härtet ab und zwar die Seele. Ich glaube kaum, dass es wünschenswert ist, bereits Babys darauf zu trainieren nicht mehr mitfühlend zu sein. Ein Baby sollte auch wie ein Baby behandelt werden und nicht wie eine verkleinerte Ausgabe eines Erwachsenen. Es ist von der Natur so eingerichtet, dass Mütter auf das Schreien (die einzige Möglichkeit, die ein so kleines Menschlein hat, um auf sich aufmerksam zu machen) ihrer Kinder reagieren. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Perelka
Guten Morgen, mir geht es nicht darum, dass mein Kind durschschläft, es ist für mich nicht schlimm, dass sie Nachts aufwacht. Meine Frage ist allerdings, wie ich sie am besten beruhigen kann, ob mit einer Milchflasche, welche Nahrung, damit ich sie nicht anlegen muss, da ich am abstillen bin. Sie lässt sich manchmal beruhigen, in dem ich ihr einfach nur den Schnuller gebe. Doch meine Frage ist, was biete ich ihr als Ersatz für die Brust? Es ärgert mich, dass sie sich oft allerdings nur durch Stillen beruhigen lässt, auch wenn mein Mann es manchmal versucht, dann steigert sie sich immer mehr rein. Aber meiner Meinung nach, kann es kein Hunger sein, da sie Tagsüber sehr viel zu sich nimmt. Und nach 4 Stunden oft wieder aufwacht und das obwohl sie über 200 Gramm Milchbrei gegessen hat. Vielen Dank & viele Grüße
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