Hallo,
auch ich habe eine Frage zum abstillen. Ich habe versucht mich in das Thema einzulesen und bin etwas verwirrt. Ich lebe in Ägypten und hier sind die Ärzte keine große Hilfe, da sie es befürworten, dass Kind bis zu 2 Jahren zu stillen. Meine Tochter hat den 6. Monat vollendet und zeigt seit ca. 2 Wochen reges Interesse wenn mein Mann und ich essen. Sie greift nach dem Essen und Getränken und wird ganzn unruhig wenn man ihr nichts gibt. Aufgrund meiner Arbeit (wir leiten eine Tauchbasis) , wäre es schon schön, wenn mein Mann die Kleine auch mal füttern könnte. Deshalb möchte ich langsam mit dem abstillen beginnen. Ich weiß man soll nach und nach eine Stillmahlzeit ersetzen und mit der am Mittag beginnen. Soll ich meinem Kind weiterhin die Brust zum trinken geben - sie benötigt viel, wir haben hier am Morgen schon 35° und da muss ihr Flüssigkeitshaushalt stimmen. Was kann ich ihr sonst noch geben? Welches Wasser, das aus der Leitung geht nicht. Kann ich ihr Tee geben, es heißt, das soll man nur, wenn das Kind krank ist.
Benötige ich Folgemilch? Oder nur, wenn meine Tochter vor dem 1. Jahr abgestillt wurde?
Welche Beikost gebe ich ihr? Ich habe gelesen man soll mittags mit Karotten beginnen, danach Kartoffeln zugeben und zum Schluß Fleisch.
Der 2. Brei sollte dann ein Milch Getreide Brei sein, verrührt mit Folgemilch (ist das richtig?) und der dritte Brei sollte dann ein Getreide Obst Pürre sein.
Habe ich das richtig verstanden, erst nur eine Gemüsesorte, dann langsam Zutaten hinzu bis die Mittagsmahlzeit durch ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei ersetzt wurde und dann die nächste Stillmahlzeit durch den Milch Getreide Brei und dananch die nächste Stillmahlzeit durch ein Getreide Obst Pürre ersetzen? Dann habe ich 3 Mahlzeiten ersetzt, ich habe aber 5 + die zusätzlichen 2-3 in der Nacht.
Vielen lieben Dank schon mal für die Antworten!!!
Gruß Yazzabelle
von
yazzabelle
am 24.05.2011, 09:10
Antwort auf:
abstillen - aber wie?
Liebe Yazabelle,
es ist NICHT korrekt, dass man am besten eine Stillmahlzeit nach der anderen ersetzt. Der Begriff BEI-Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten.
Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen. Und wenn du also weiterhin nach Bedarf stillst und die Beikost nur DAZU anbietest, kann deine Tocher auch weiterhin ihren Durst bei dir löschen. Zusätzlich könnt ihr natürlich auch einen Becher mit Wasser (das, was man üblicherweise bei euch trinkt, vermutlich habt ihr diese großen Flaschen mit stillem Wasser, die in einen Wasserspender gestellt werden, und die von der Qualität her ok sind) anbieten, damit sie allmählich auch ans Wasser trinken gewöhnt wird.
Das bedeutet natürlich nicht, dass das Kind IMMER gestillt werden muss. Wenn du beschäftigt bist, kann dein Mann natürlich der Kleinen etwas festeres anbieten. Was genau das ist, ist von Land zu Land unterschiedlich. Ja, hier in Deutschland beginnt man standardmäßig mit Möhre und Kartoffel, das ist aber kein MUSS! In anderen Länder kann es Maniok sein, oder Süßkartoffel, reife Avocado, Banane oder Mango. Eben ein reizarmes Gemüse oder Pbst. Und je nachdem, wie viel deine Kleine stillt, braucht sie irgendwann auch ein wenig zusätzliches Eisen, das in mitgekochtem Fleisch, aber auch in roten Säften, enthalten ist.
Wenn du stillst brauchst du auch keinen Brei mit Folgemilch anzurühren. Ein Getreide-Wasser-Brei ist dann ok (Reisschleim, oder vielleicht auch Couscous, ohne Salz gekocht).
Im Grunde ist es eine Frage deiner eigenen Vorlieben. Es ist viel stressfreier, als man so denkt.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 24.05.2011