Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen aber wie??

Frage: Abstillen aber wie??

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Abstillen ,aber wie?? Hallo ich habe eine Frage zum Abstillen, meine Tochter Eva wird bald 14 Mon. und wird noch gestillt eigentlich ca. 2-3 in 24 Std., sie isst gerne (keine Gläschen lieber von meinem Teller) und trinkt ca. 800 ml Tee oder Wasser am Tag. Ich bin der Meinung das sie das Stillen nicht mehr braucht und würde gerne abstillen weiß aber nicht wie, inbesondere da Eva seit einer kürzlich überstanden Magen und darm Grippe nur noch gestillt werden will, teilweise stündlich. Wenn wir unterwegs sind bei Freunden usw. vergisst sie das Stillen völlig ,nur zuhause klebt sie mir ständig an der Brust. Was soll ich tun? und noch eine zweite Frage: Seit ich wieder so oft stille habe ich zu viel Milch und oft Spannungsgefühl in den Brüsten, was hilft?


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Pumba, im Gegensatz zu Ihnen glaube ich, dass Ihre Tochter gerade jetzt das Stillen sehr wohl braucht. Eine Magen-Darm-Grippe ist eine sehr unangenehme Sache und gerade die Kinder, die noch gestillt werden, bekommen dann mit der Muttermilch die beste Heilnahrung, die es auf dieser Welt gibt. Fast alle kranken Stillkinder wollen wieder vermehrt an die Brust oft werden dann sogar Kleinkinder vorübergehend wieder voll gestillt. Geben Sie Eva noch etwas Zeit, bis sie sich wieder vollständig von der Krankheit erholt hat. Das dauert etwas länger als akute Symptome zu erkennen sind, doch es lohnt sich, diese Zeit abzuwarten, die das Kind braucht. Dann können Sie mit dem Abstillen beginnen. Ich werde Ihnen nun einige Methoden vorstellen, die sich beim Abtillen eines älteren Babys oder Kleinkindes bewährt haben: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Womöglich wäre „punktuelles Abstillen" eine Lösung für Sie. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Sie versuchen Ihr Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. Denken Sie daran, Stillen ist viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Wenn Ihre Brust zu voll wird und spannt, können Sie gerade so viel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass das unangenehme Spannungsgefühl nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr ausstreichen, sonst wird die Milchbildung weiter angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken sollten Sie Ihre Trinkmenge. Sie sollten sich weiterhin nach Ihrem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekommen Sie massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Pumba, mein Spatz ist auch 14 Monate alt und ich versuche auch gerade abzustillen. Nur leider hat er auch gerade eine Magen-Darm-Grippe! Ich versuche es mit Ablenkung. Wir gehen einkaufen, auf den Spielplatz usw. Wenn er die Brust möchte gebe ich sie ihm, aber nicht so lange wie sonst. Von mir aus biete ich sie ihm nicht mehr an (nur morgens im Bett und zum Mittagsschlaf). Dann pumpe ich ihn den ganzen Tag mit Tee und Wasser voll. Zu Hause ist es aber auch bei uns schwierig. Ich ziehe mich deshalb vor ihm nicht mehr um und aus und tue die ganze Zeit unheimlich beschäftigt. Auch gebe ich ihm Spielzeug und lasse ihn viel spielen. Manchmal halten wir das 2 Tage so aus und dann ist am 3. Tag alles wie vorher. Er will dann auch wieder n u r trinken. Als ob er alles nachholen möchte. Es ist also schwierig. Aber ich lass uns Zeit und denke, ohne Zeitdruck geht es noch am besten. Denn auch er entwickelt sich ja weiter und stillt sich vielleicht schneller ab als mir es lieb ist. Denn ich glaube ganz ohne stillen ist es auch komisch (für uns Mamas). In Abständen solltest Du etwas Milch abpumpen oder ausstreichen, bis das Spannungsgefühl nachläßt. Viel Glück Sylvia


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag   Mein Junge wurde bis zum 5ten Monat voll gestillt. Jetzt hat er 4x Beikost am Tag und isst gut. Seit Anfang September wird er in der Kita eingewöhnt,  es läuft soweit super dort. Ich hätte gerne Tipps wie ich ihn vom Stillen zum Einschlafen und nachts abgewöhnen kann ? (er wacht 2x auf und verweigert die Flasche mit Milch). Ich vers ...

Liebe Biggi,  unsere Tochter ist 7,5 Monate alt und ich für mich ist die Zeit gekommen, abzustillen. Im Moment wird sie noch voll gestillt, wir führen langsam Beikost ein, es ist aber noch im Stadium des Probierens😊. Stillen war von Anfang sehr schwierig, trotz korrektes Anlegen und qualifizierter Stillberatung funktioniert es nur im Schaukeln ...

Hallo Frau Welter, ich habe eine etwas spezielle Frage. Vor genau einer Woche habe ich meine 14 Monate alte Tochter zum letzten Mal gestillt. Vorgestern war mein Schwangerschaftstest positiv (5. SSW) und seit heute habe ich schmerzhafte Verhärtungen in der rechten Brust sowie eine Berührungsempfindlichkeit beidseits. Eigentlich waren die Beschw ...

Hallo Biggi,  ich möchte meine bald 2-jährige Tochter gerne nachts abstillen und am liebsten auf sanftem Wege, weil sie noch ein echter Busen-Fan ist.  Ich war bei einer Stillberaterin und sie empfahl mir grob folgendes Schema: Am Abend auf dem Sofa Stillen, dann Abend-Routine. Dann meine Brust mit Pflaster abkleben, vorher Bitterstoff auftr ...

Hallo meine zahnärtzin von der kleine 1 jahre 10 monate meint ich soll komplett abstillen da sie still Karies bekommen hat mein problem aie nimmt sie flasche nicht an ich biete es ihr nichg an sie sagt aber wenn sie gestillt werden möchte am tag ab hnd zu sum rungerkommen und wenn sie ein schlafen ich will aber abstillen sie tut mir aber auch leid ...

Liebe Frau Welter,  ich wende mich mich einer Frage an Sie, weil ich wirklich müde bin 😅 Unsere Tochter (13 Monate) wird nachts noch gestillt. Tagsüber isst sie gut und verlangt die Brust seit einiger Zeit überhaupt nicht mehr. Nachts kommt sie dafür alle 30-60 Minuten. Mal gibt es dazwischen eine Pause von 1,5 Stunden, aber länger schläft s ...

Guten Tag, ich möchte gerne abstilllen wegen Kindergarten. Meine Tochter wird in 3 Wochen 1 Jahr alt und ich stille fast voll. Meine Tochter isst wenig und verweigert Brei sie isst auch nicht im Kindergarten wirklich. Dort weint sie 1,5 Std. Lang während der Eingewöhnung. Eingewöhnung dauert bei Ihr sehr lange schon seit 1 September und wird ni ...

Hallo Biggi, mir geht es ähnlich wie vielen Frauen, die hier bereits vor mir ihre Situation und ihre Geschichten geteilt haben. Ich stille meine 3,5 Jahre alte Tochter und ihre 4 Monate alte schwester parallel und spüre dass eine Grenze erreicht ist. Die Große hat direkt nach der Geburt der kleinen extrem viel stillen wollen und ich habe sie gelas ...

Liebe Biggi,   mein Sohn ist nun 21 Monate alt und fordert die Brust noch sehr aktiv. Er zieht am T-Shirt und weint fürchterlich, wenn ich ihn nicht trinken lasse. Insbesondere zu Mittag und am Abend, wenn er schlafen soll, aber es kommt auch vor, dass er es einfach so mal will. Ich würde ihn gerne bald abstillen, weil ich wieder schwanger w ...

Hallo :) Ich möchte gerne meine 6 Monate alte Tochter abstillen, da ich in 3 Wochen anfangen muss zu arbeiten & sie mich auch ständig beißt... Wir hatten von Anfang an zugeführt mit pre. Die Fläschchen hatte sie auch immer gut angenommen.. Phasenweise habe ich sie dann aber voll gestillt. Nachts wurde sie in den letzten 4 monaten komplett ...