Lima2411
Hallo, Meine Tochter ist 18 Monate und ich habe vor 3 Wochen ein weiteres Baby bekommen. Ich habe die Schwangerschaft durchgestillt und habe das auch gerne getan. Ich war auch sehr motiviert Tandem zu Stillen aber das ist schwieriger als gedacht. Immer wenn ich das Baby Stille möchte meine Tochter auch und kennt dann kein stop. Tagsüber kann ich sie gut ablenken, lasse sie aber trinken wenn sie möchte, damit keine Eifersucht entsteht. Das Problem ist jedoch abends. Sie braucht das Stillen zum einschlafen, jedoch trinkt sie seit der Geburt abends immer sehr lange jedoch ohne einzuschlafen. Parallel weint das Baby und will auch an die Brust, was ja in dem Moment auch Vorrang hat oder? Ich habe auch versucht meine Tochter nur so 10 Minuten abends trinken zu lassen aber dann fängt sie an zu schreien und steigert sich unglaublich rein. Ohne stillen lässt sie sich von mir auch nicht ins Bett bringen. Das geht dann nur mit Geschrei und das zerbricht mir jedes Mal das Herz. Ich habe es ein paar Mal ohne stillen versucht oder nur kurz zu stillen aber dann weint sie so sehr dass sie dann nur vor Erschöpfung einschläft und das erscheint mir auch nicht richtig. Mein Mann hat sie auch ein paar Mal ins Bett gebracht aber dann schreit zu nur Mama und wenn ich dann komme schreit sie dann noch mehr wenn ich sie nicht Stille. Haben sie irgendeinen Tipp wie ich das stillen bei meiner Tochter reduzieren kann? Ganz abstillen erscheint mir jetzt noch nicht für richtig, aber begrenzen funktioniert bei ihr überhaupt nicht. Wäre sehr dankbar für ein paar Tipps. Liebe Grüße
Liebe Lima2411, ich würde ehrlich gesagt jetzt in dieser Situation auch nicht ganz abstillen, denn für dein Kind bedeutet das Geschwisterkind einen großen Einschnitt. Das Stillen ist für dein Kind viel mehr als nur Nahrung, es ist Geborgenheit, Nähe und Wärme und es gibt deinem Kind Sicherheit. Wenn es jetzt nicht mehr an die Brust darf und das Baby dann schon, kann es zu großer Eifersucht kommen. Trotzdem kann dein Kind Regeln akzeptieren, was allerdings ungeheuer viel Konsequenz und Geduld erfordert. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Deine Kleine wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie sie in diesem Alter ihren Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Deine Tochter ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihr und sei du ruhig und klar, so dass sie sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du sie ein wenig ablenken wollen (falls sie sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in ihrer Nähe und versicherst ihr, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald sie sich etwas beruhigt hat. Deine kleine und doch schon so große Tochter braucht im Moment sicher viel Rückversicherung und das Gefühl, dass sie genauso wichtig ist wie das Baby. Versuche Zeiten zu finden, die deiner großen Tochter ganz alleine gehören, gehe mit ihr alleine spazieren oder lese ihr abends eine Geschichte vor, zeige ihr einfach, dass sie immer genau so wichtig ist. Ich habe meinem Sohn damals erzählt, dass die Maus ja nur Mamamilch trinken kann und er doch schon mal ein Brot oder Wasser (oder manchmal auch Gummibärchen) bekommt. Er fand das sehr lustig und hat Anna immer sehr bedauert ;-). Außerdem habe ich die Stillzeit immer dazu genutzt und habe meinem großen Sohn viele viele Geschichten erzählt, wie es so war, als er noch ganz klein war. Ich erzählte ihm, dass ich zu nichts anderem gekommen bin damals und dass er die ganze Zeit nur an der Brust hing und immer immer an die Brust wollte. Dann sagte ich ihm, dass es ja so viel einfach für mich ist, weil er mir jetzt ja helfen kann und mal eine Windel oder ein Glas Wasser holen kann und weil es so schön ist mit ihm zu reden. Moritz war lange Zeit kein bisschen eifersüchtig (erst als Anna ihm die Legohäuser zerstörte) und für ihn waren die Stillzeiten immer besonders schön - er fragte oft, wann die Kleine endlich Hunger hat ;-). Deine Tochter muss nun lernen, dass da noch jemand ist, dass sie nicht mehr nur alleine die ganze Aufmerksamkeit bekommt - und das tut weh. Ihr beide braucht Ruhe und Zeit, um Euch an das neue Menschlein zu gewöhnen. Kann Dein Mann ein paar Tage daheim bleiben und eure Tochter übernehmen? Wie wäre es, wenn du während dem Stillen ein Buch vorliest? Mir persönlich gefällt das Buch "Ich will auch Geschwister haben" von Astrid Lindgren für diesen Zweck sehr gut. Ein Buch, das sich vor allem auch mit dem Thema Stillen beschäftigt und mit liebevoll gezeichneten Bilder aus der Sicht des größeren Bruders vom Auf die Welt kommen, dem Stillen und Tragen erzählt ist "Busi sagte Henriette" von Edith Seitz. "Busi sagt Henriette bekommst Du im Buchhandel (Edition buntehunde, ISBN 3 934941 03 6). Weitere Tipps für die Zeit nach der Geburt: o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass Dein Kleiner sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel- und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.Ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Wichtig ist, dass du möglichst liebevoll mit deiner Tochter umgehst, aber trotzdem konsequent bleibst! Liebe Grüße Biggi
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