Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, meine Tochter ist jetzt fast 5 Wochen alt. Am Tag ist sie bis jetzt fast alle 1 1/2 bis 2 Stunden gekommen (ich stille voll, Tee aus Fläschen mag sie überhaupt nicht). Nachts wenn sie nach der letzten Mahlzeit so ca. 23 Uhr eingeschlafen ist, kommt sie erst wieder um ca. halb 5. Danach schläft sie nochmal bis um 9 Uhr. Gestern war ich bei der U3. Meine Kinderärztin meinte ich sollte unbedingt versuchen die Abstände am Tag auf 3 Stunden auszudehnen wg Vermischung alter und neuer Milch. Mir selber wäre es natürlich auch lieber, denn in 90 Minuten kann ich am Tag nicht sehr viel für mich mal allein erledigen. Seit der Geburt ist sie eigentlich dauernd am Schreien wenn ich sie versuche alleine hinzulegen. Man schafft es auch nicht sie dazu zu bringen in ihrem Bettchen zu schlafen (schreit dann ca. 3-4 Stunden). Selbst im Krankenhaus schlief sie nicht im Babybettchen ein. Da ich das Nachts nervlich nicht mehr schaffe schläft sie jetzt bei uns im Bett mit und das klappt auch. Gibt es Tipps wie ich es am Besten schaffe ihr anzugewöhnen tagsüber nur alle 3 Stunden zu trinken? Nicht dass sie mir dann 24 Stunden am Tag schreit. Danke schon mal Carmen
Liebe Carmen, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Eine Kollegin von mir hat gerade einen Artikel zu diesem Thema veröffentlicht, den ich dir hier anhänge. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Woher kommt der Mythos vom "Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC \plain"Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." \plain"Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" \plain"Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten "damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die "Frische Milch auf halbverdaute Milch Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 - 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung "Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch "Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde - wie so oft - einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.
Mitglied inaktiv
ich glaube angewöhnen kann man einem so kleinen baby überhaupt nix, das verhalten ist doch völlig normal...verstehen kann ich dich aber. mein sohn ist jetz auch 7 wochen alt und genauso, er schläft (fast) nie allein ein und hat stillabstände von 1-2 stunden, ich weiß wie stressig das ist und manchmal könnt ich auch rumfluchen, aber ändern kann man daran nix. und achja, sag was hast du denn für nen bescheuerten KiA??? da kann man mal wieder sehen, dass die keine ahnung vom stillen haben. den schrott den der erzählt hat, stimmt überhaupt nich (da platzt mir immer der kragen)! still dein baby nach bedarf, das regelt sich in ein paar wochen von allein! du hast ja auch gemerkt das es deine nähe braucht oder??? seit es im ehebett mitschläft ist doch alles ok!!! wie wärs denn mit abpumpen der milch? dann kann dein mann oder jemand anderes mal aufpassen aufs baby und du hast ein bissi zeit für dich! ansonsten kann ich dir nur den tip geben, es einfach so anzunehmen das dein baby so oft trinken will, dann belastet es dich auch nich so nervlich (auch wenns schwer fällt ich weiß) und alle sind glücklich und zufrieden hmm? :-) lg jessi
Mitglied inaktiv
Hey Carmen, eben wollt ich so ziemlich das selbe problem schildern und cih danke dir für deinen thread und vor allem biggi für ihre Anwort. Mein kleiner ist jetzt 6 wochen alt und will im moment dauernd an die brust. auch das schlafszenario ist genau das gleiche. Schön zu sehen, dass es anderen genauso geht. das macht echt mut :) Liebe Grüße und durchhalten ! jule
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