Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstände, Unruhe

Biggi Welter

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Frage: Abstände, Unruhe

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Hallo Biggi, eigentlich bin ich ja der Ansicht, man kann Kinder nicht verwöhnen aber langsam habe ich den verdacht, meine Kleine hat mich mit drei Wochen schon in der Hand. Entwder sie schläfgt und das tagsübetr oder nachts steht sie auf dauernuckeln. Schlafen nur mit Brust im Mund oder eben sie ist fit und wach, dann am Abend knatscht sie als hätte sie bauchweh, will an die Brust ohne Ende, hunger kann das ja aber nicht sein, macht das viele Trinken denn bauchweh ? Ich esse nichts Blähendes und dennoch pupst sie am Abend extrem, der fencheltee wächst mir schon aus den Ohren ! Wie lange brauchen denn die zwerge, um einen normalen Tageablauf zu bekommen ??? Was tun gegen bauchschmerzen, wirklich anlegen wenn sie will ??? Lu


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? Liebe Martina, Kinder halten sich nicht unbedingt an bestimmte Zeitvorgaben für Wachstumsschübe und es gibt da eine extrem große Spannbreite, wann Wachstumsschübe auftreten können. Doch auch ohne Wachstumsschub ist ein Abstand von zwei Stunden zwischen zwei Stillzeiten für ein so kleines Kind nicht selten, auch dann nicht, wenn es bereits Zeiten mit größeren Abständen hatte. Es ist in jedem Fall am Besten, sich nach dem „Rhythmus" des Kindes zu richten. Wobei der „Rhythmus" eines Babys sich in erster Linie dadurch auszeichnet, dass er keiner ist (bzw. absolut unregelmäßig). Achten Sie auch einmal auf das Verhalten und das Weinen Ihres Babys. Nicht jede Unruhe und jedes Weinen muss Hunger sein. Ein neun Wochen altes Baby hat durchaus noch andere Bedürfnisse außer Schlafen und Essen. Eine gute Möglichkeit, ein unzufriedenes Baby zu beruhigen, ist ihm viel Körperkontakt zu geben. Hier ist das Tragen im Tragetuch, das dem Kind durch das Umhülltsein Halt gibt und ihm automatisch zu viel Körperkontakt mit Mutter (oder Vater) verhilft eine gute Lösung. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Ihr Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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? Liebe Lu, die Antwort auf die Frage „Wie lange brauchen denn die Zwerge, um einen normalen Tagesablauf zu bekommen?" kann ich dir als Mutter mehrerer Kinder und davon bereits einem Teenager nur mit „wahrscheinlich bis sie das Haus verlassen" beantworten. Gut, das war jetzt etwas übertrieben, aber die generelle Tendenz ist wirklich so: das Einzige, worauf wir uns bei unseren Kindern wirklich verlassen können ist, dass wir uns auf nichts verlassen können und jeder Tag etwas Neues bringen kann. Ein drei Wochen altes Baby manipuliert seine Mutter/Eltern mit Sicherheit nicht, dazu müsste es in der Lage sein folgerichtig und vorausschauend zu denken und das kann selbst ein Kleinkind nur in begrenztem Maße. Dein Baby verhält sich genau so, wie es von so einem kleinen Menschlein zu erwarten ist. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Babys sind von Anbeginn an gesellige und kommunikative Wesen und wollen am Alltag teilnehmen, diese für sie neue Welt entdecken. Die Lösung, wie das Baby am Alltag teilnehmen kann und sich bei der Mutter geborgen fühlt und die Mutter sich um ein bereits vorhandenes älteres Kind, den Haushalt oder andere Dinge zu kümmern kann heißt Tragetuch. Für meine Begriffe gehört ein (ausreichend langes) Tragetuch zu den wichtigsten Teilen einer Babyausstattung. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchs einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Gleichzeitig hat Du Kopf und mindestens eine Hand frei, um etwas Anderes zu tun. Vorbeugend gegen Blähungen hilft eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen von Seiten des Babys. Ein Kind, das nicht optimal angelegt ist, schluckt mehr Luft und kann daher vermehrt Bauchprobleme haben. Ein gut angelegtes und richtig saugendes Baby, das weniger Luft schluckt, muss auch weniger Luft wieder nach raus bringen und hat daher weniger Bauchprobleme. Lass den Fencheltee einmal komplett weg! Nicht wenige Kinder reagieren nämlich gerade auf Fencheltee (oder auch Milchbildungstee) und vor allem, wenn er in größeren Mengen getrunken wird, mit Bauchproblemen. Nur Mut, Ihr werdet euch bald an den Alltag mit Baby gewöhnt haben und das Leben wird wieder einfacher werden. LLLiebe Grüße Biggi


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