Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abpumpen wirklich notwendig?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Abpumpen wirklich notwendig?

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Hallo Biggi, mich quält schon wieder eine Frage. Meine Tochter hat nun nach der schleppenden Zunahme innerhalb der letzten Woche rund 250 Gramm zugenommen. Ich hab ordentlich Milch und bin froh, wenn sie nach allerspätenstens 4 Stunden (in der Nacht) trinkt, damit die Brust etwas entspannter wird. Sie saugt auch ordentlich (hab mal gestern eine Fast-Stillberaterin in der Stillgruppe draufgucken lassen, die eigentliche Stillberaterin was leider diesmal verhindert zu kommen). Dennoch ist meine Kinderärztin heute nicht zufrieden gewesen. Bereits am Montag war ihre Kollegin (Gemeinschaftsparxis) nicht zufrieden und ich sollte heute zur Kontrolle. Das Argument am Montag: Kinder müssen mindestens 180 Gramm pro Woche Zunehmen (und da lag sie ja bisher drunter), sonst leidet die Entwicklung des Gehirns. Die Ärztin heute meinte (obwohl sie meine Tochter zum ersten Mal überhaupt sah): Sie hätte kaum Unterhautfettgewebe und damit keine Reserven und das hätte sich jetzt auch in den 4 Tagen aufbauen müssen, wenn sie ausreichend trinken würde. Obwohl sie zugegeben hat, dass die Zunahme jetzt passt. Da ich offensichtlich Milch hab, ist sie der Ansicht, dass sich die Kleine vielleicht zu sehr verausgabt beim trinken und ich solle sie doch lieber nur insgesamt 20 Minuten trinken lassen und dann abpumpen und zufüttern. Klar, ich könnte versuchen mit einem Becherchen zuzufüttern (auch wenn die Ärztin da keine Bedenken hätte die Flasche zu geben), aber zum einen weiß ich nicht, wie erfolgreich ich damit wäre, zum anderen weiß ich nicht, ob das überhaupt notwendig ist. Ich hab eigentlich den Eindruck, dass sie nach dem Trinken schon satt ist; außerdem fängt sie gerade an ihre Umwelt in Phasen der Aufmerksamkeit wahrzunehmen. Würde ich denn mit dem Zufüttern per Becher irgendeinen Fehler begehen? Sonst würde ich es vielleicht einmal probieren... Viele Grüße, Yeza


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Liebe Yeza, da ich deine Vorgeschichte nicht im Kopf habe: Wie alt ist denn deine Kleine, und wie war die bisherige Gewichtsentwicklung? Lieben Gruß, Kristina


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Hallo Kristina, Meine Tochter ist jetzt 5,5 Wochen alt; sie kam 4 Wochen zu früh zur Welt mit 2790 Gramm (Entlassungsgewicht 2540 Gramm). Sie hat anfangs wegen der Neugeborenengelbsucht zu wenig getrunken. Dann hatten wir das für kurze Zeit im Griff bis sie etliche Tage Schwierigkeiten hatte an die Brust zu gehen und schlußendlich ihren Hunger verschlief. da waren wir bei 2840 Gramm (4.1). Ich hab sie daraufhin zum trinken geweckt und damit auch meine Milchproduktion angekurbelt. Sie nahm dann auch wieder zu, allerdings eher schleppend (letzte Woche Montag - Donnerstag nur 20 Gramm). Dann lief die Milch plötzlich und die Kleine trank besser. Nahm von letzter Woche Donnerstag zu heute rund 250 Gramm zu und wiegt jetzt 3260 Gramm. Da fällt mir noch eine Frage ein. Der Besuch beim Kinderarzt (mit mindestens 15 minuten jämmerlichen Schreiens, weil wir auf die Ärztin warten mussten und sie Hunger hatte) und der gestrige Tag mit wenig Schlaf haben sie wohl ziemlich geschafft. Sie hat seit heute vormittag nicht so viel wie die vergangenen Tage getrunken (nur jede Seite rund 5 Minuten, mehr war nicht drin) und schläft schon wieder. Wie geht ich mit der Situation um? Ich möchte ja nicht, dass ihr jetzt wirklich die Kraft fehlt sich satt zu trinken. Aber mehr Milch möchte ich um keinen Preis - hab ja genug. Reicht es sie in spätestens 2 Stunden nach dem letzten Stillen wecken und wieder anlegen? Oder wäre das kontraproduktiv? Möchte ja einerseits, dass sie so wenig Energie wie möglich aufbringen muss, andererseits muss sie ja trinken... Oder mach ich mir wegen eines halben Tages zu viele Sorgen? Viele Grüße, Yeza


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ich glaube letztere Sorge war unbegründet. Meine Tochter hat sich seit Mittag im 2-Stunden-Takt gemeldet und inzwischen auch wieder so intensiv und lange wie die letzten Tage getrunken :-)


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Liebe Yeza, wenn ich die Zahlen so betrachte, dann scheint mir alles in Ordnung zu sein. Das mit den 180 Gramm pro Woche ist nicht ganz korrekt. 130 Gramm ist absolut ok als Wochenschnitt. Und dass ein Frühchen weniger Unterhautfettgewebe hat als ein voll ausgetragenes Kind, ist auch bekannt. Lass dich mal nicht verunsichern, sondern beobachte aufmerksam weiter. Ich würde jetzt erst einmal eine Woche so weiter machen, dann nochmal bei der KiÄrztin zum Wiegen vorbei schauen, und wenn deine Kleine dann weiter zugenommen hat, brauchst du dir überhaupt keine Gedanken zu machen. Du hast natürlich auch das Recht, dir eine zweite ärztliche Meinung zu holen! Lieben Gruß und weiterhin frohes Stillen! Kristina


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Du schreibst, dass dein Baby geweint hat, weil es hungrig wurde während des Wartens auf den Arzttermin. Versuch doch mal, es auch in solchen Situation immer gleich anzulegen. In der Öffentlichkeit ist das vielen Müttern unangenehm, aber wenn man z.B. einen größeren Schal dabei hat, kann man viel verdecken, und das Baby kann trotzdem sein Stillbedürfnis stillen... Lieben Gruß, Kristina


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Hallo Kristina, vielen Dank für Deine Antwort! Ich vesuch Deinen Rat zu beherzigen und mir nicht zu viele Gedanken zu machen. Warscheinlich werde ich die Kinderärztin wechseln zu meiner eigenen alten Kinderärztin bzw. deren Tochter, da sie sehr viel Ahnung vom Stillen zu haben scheinen und auch keine Tabellen im Kopf haben... Wegen des Anlegens: Hätte ich ja gemacht, wenn die Schwester nach dem Wiegen nicht gesagt hätte, ich solle die Kleine noch nicht anziehen, damit die Ärztin sie ansehen kann. Ich hab angenommen, dass die Ärztin gleich kommt. Stattdessen hab ich gefühlte 10 Minuten gewartet... Ich war ziemlich sauer. Liebe Grüße, Yeza


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Liebe Yeza, höre auf dein Gefühl und tu immer nur das, was DU spürst ist das Richtige. Ich kenn die Situation bei der Kinderärztin, wenn sie dich einfach warten lassen und man traut sich nicht, "eigenmächtig" etwas anderes zu tun als das, was man gesagt bekommen hat. Wenn die Ärztin eine Minute warten muss, bis das Kind wieder ausgezogen ist, ist das eben so. Für das Baby ist es viel schlimmer, wenn es frierend und vielleicht hungrig da herumliegen muss... Du machst es schon richtig, wenn du deinen Instinkten folgst! Lieben Gruß, Kristina


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