Nicimum
Hallo liebes Stillberatungsteam, ich muss jetzt damit beginnen für meine Tochter für die Kita Milch abzupumpen da ich wieder ins Arbeitsleben einsteigen muss. Jetzt habe ich das schon ein paar mal getan und es klappt eigentlich auch immer. Allerdings kommt hierbei nicht so viel das ich einen ordentlichen Vorrat anlegen könnte. Meistens Pumpe ich tagsüber so 60-80ml. Wenn ich die kleine am Morgen nur an einer Brust trinken lasse kann ich nachher an der anderen auch mal gut 100ml Pumpen aber das finde ich dennoch wirklich wenig. Jetzt weiss ich nicht ob ich einfach zu kurz Pumpe oder ob es einfach so wenig Milch ist die generell kommt. Ich setzte mich meistens immer gemütlich aufs Sofa und schaue Videos von meiner kleinen an dann kommt auch relativ schnell der Milchspendereflex allerdings versiegt der Milchfluss dann relativ schnell (vielleicht höchstens 5-6 Minuten) Auf meiner Pumpe steht das man nicht länger als 5 Minuten Pumpen soll wenn nichts kommt. Ist das richtig so? Mir ist auch mal aufgefallen das meine Brustwarzen nachher bläulich sind. Schmerzen habe ich allerdings nicht. Ich versuche dann noch mal meine Pumpe umzustellen auf eine stärker Stufe oder die Stufe die das schnelle saugen des Babys imitiert, aber hierbei kommen vielleicht noch ein zwei Spritzer und mehr nicht. Wie oft kann ich hintereinander probieren zu Pumpen? Und wie lange sollte ich dazwischen warten? Ich will auch meiner kleinen nicht die Milch nehmen wenn sie dann plötzlich Hunger bekommen sollte. Ich mache mir nun sorgen das ich nicht genug Milch für die Zeit in der Kita abpumpen kann bzw. das durch das pumpen auf Arbeit meine Milch abnehmen könnte da eine Pumpe ja nicht so effektiv wie mein Baby ist. Vielleicht hättet ihr mir ja noch ein paar Tips und Hinweise :) Vielen Dank für eure liebe Hilfe und Unterstützung die ich schon öfter in anstpruch genommen habe.
Liebe Nicimum, wenn die Brustwarzen blau werden, ist das NICHT die richtige Pumpe für Sie! Was nun das Pumpen betrifft, so wäre es am besten, wenn Sie durch eine Stillberaterin vor Ort eine individuelle Pumpberatung erhalten könnten. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Um erfolgreich abzupumpen, muss die Frau nicht nur die geeignete Pumpe zur Verfügung haben und in der richtigen Pumptechnik unterwiesen werden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie wie oben schon erwähnt vor allem anfangs Ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. • Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt „Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Um Ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten der Babys an der Brust nachzuahmen. DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Sie müssen einfach ausprobieren, wann es bei Ihnen am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Nach Möglichkeit sollten Sie keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Sie müssen auch keine Sorge haben, dass Sie Ihrem Kind durch das Pumpen etwas wegnehmen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen, sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da. LLLiebe Grüße Biggi
Nicimum
Liebe Biggi, vielen Dank für deine ausführliche Antwort :) Ich hätte noch 1-2 fragen dazu. Wie genau ist es gemeint mit eingreifen in Angebot und Nachfrage? Das durch das Pumpen nachher zu viel? Oder zu wenig Milch produziert werden würde? Sobald ich arbeite muss ich fast täglich abpumpen um immer einen Vorrat für die Kita zu haben und für den Tag an dem mein Freund auf die kleine aufpasst. Sollte ich dann in ihrem Rhythmus Pumpen (aller 3 Stunden) oder sollte man dann sogar öfter um die Milchbildung aufrecht zu erhalten? Was allerdings schwer wird da ich nur eine gewisse Zeit am Tag von meinem Arbeitgeber bekomme um dies zu tun... Ich mache mir einfach sehr grosse Gedanken das es nicht reichen könnte und ich dann nicht genug Milch zusammen bekomme für die ganzen Stunden in denen ich sie nicht stillen kann.
Liebe Nicimum, wenn Du zu viel abpumpst, erhöht sich die Milchmenge und es kann zu einem Milchstau kommen. Wenn Du beizeiten einen Vorrat anlegst, reicht es sicherlich aus, wenn Du zu den üblichen Stillzeiten abpumpen wirst. Mach dich nicht verrückt, es wird klappen :-). LLLiebe Grüße Biggi
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