Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

abendliches Schreien-Hunger?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: abendliches Schreien-Hunger?

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Hallo Biggi, meine Kleine ist jetzt in der 6 Lebenswoche und zur Zeit schreit sie abends und läßt sich durch nichts trösten.Ich stille sie meistens so um 18:00 oder 19:00 Uhr und lege sie dann ins Bettchen.Entweder schläft sie dann 1Stunde und schreit dann oder es geht gleich los.Erst dachten wir sie hätte Blähungen und haben sie dann Rumgetragen,odermit der Windsalbe eingerieben,Kirschkernkissen also alle Geschützte aufgefahren aber nichts half.wenn ich sie dann wieder anlege geht sie erst an die Brust trinkt etwas und dann reißt sie sich weg und schreit wieder.Daß ganze geht so ca.2 Stunden und dann ist wieder gut,Kann das an meiner Milch liegen ich stille voll oder was können wir tun? .Wird sie vielleicht nicht satt(meint meine Schwiegermutter)?das ganze hat auch erst diese Woche angefangen.Sie hat einen 3-4Stunden Rythmus nachts kam sie bisher sogar manchmal erst nach 5-6Stunden. Noch was wie ist es eigentlich mit Alkohol?Er geht ja eigenlich diregt in die Muttermilch über,aber ich habe schon in vielen Bücher gelesen das Sekt oder ein Glas Bier die Milchbildung anregen und es nicht ausmacht.Was stimmt nun eigentlich? Vielen dank und viele Grüße Gabi und Nicole


Biggi Welter

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? Liebe Gabi, die abendliche Unruhephase von kleinen Babys ist so weit verbreitet, dass man fast schon davon sprechen kann, dass sie „normal" ist. Zu anderen Zeiten kann das Baby gut gelaunt sein, und es scheint keinen besonderen Grund und keine Gegenmittel (außer der Zeit) für diese Unruhephasen zu geben. Das Baby scheint sich nicht so unbehaglich wie bei Koliken zu fühlen, ist aber unzufrieden. Ist das bei euch auch so? Im Volksmund wird das die „Omastunde" genannt, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für dich und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme, die ausgeruht sind und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht kannst Du dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für dich tun. Anschließend, wenn Du etwas „Luft" für dich hattest, kannst Du mit „neuer Kraft" in die nächste Runde des abendlichen „Marathonstillens" gehen. Denke auch daran, dass durch dieses gehäufte Stillen am Abend, die Prolaktinausschüttung angeregt wird und damit deineMilchmenge gut aufrecht erhalten bleibt. Vielleicht besuchst Du einmal ein Stillgruppentreffen. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr hilfreich sein, vor allem, wenn frau dann erlebt, dass sich ihr Baby genau so verhält wie die Mehrzahl aller anderen Babys auch. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. In Maßen ist auch in der Stillzeit Alkohol möglich, wenn Du also nicht gleich größere Mengen trinkst, ist keine Stillpause erforderlich. Nachgewiesenermaßen wirkt sich Alkohol aber nicht positiv auf das Stillen aus. Die Alkoholkonzentration in Blut und Muttermilch verläuft in etwa parallel. Daher erhält der vollgestillte Säugling rund 10 % der gewichtsbezogenen Alkoholmenge seiner Mutter. Obwohl junge Säuglinge Alkohol nur etwa halb so schnell abbauen können wie ein Erwachsener, verursacht die bei gelegentlichem Alkoholkonsum auf das gestillte Kind übergehende Alkoholmenge wohl keine Schäden bei dem Säugling. Wird jedoch regelmäßig Alkohol genossen, so sind Auswirkungen auf die geistige und motorische Entwicklung des Kindes zu erwarten. Man hat herausgefunden, dass die Konzentrationsspitze in der Muttermilch 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken bzw. 60 bis 90 Minuten nach dem Genuß von alkoholhaltigen Nahrungsmitteln erreicht wird (Lawton 1985). Alkohol wird auch unverändert aus der Milch und dem Kreislauf der Mutter ausgeschieden. Bei einer Frau mit einem Gewicht von 55 kg dauert es etwa zwei bis drei Stunden, bis die Alkoholmenge von einem Glas Bier oder Wein von ihrem Körper abgebaut wird (Schulte 1995). Allerdings dauert es um so länger, den Alkohol abzubauen, je mehr davon aufgenommen wurde. Bei einer Frau von 55 kg dauert es bis zu 13 Stunden, bis ein Glas eines hochprozentigen Getränks abgebaut wird. Die Auswirkungen von Alkohol auf ein gestilltes Baby stehen in direktem Zusammenhang zu der von der Mutter konsumierten Menge. Das Komitee für Medikamente der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte betrachtet Alkoholgenuß in der Stillzeit als vertretbar, obwohl beim Konsum großer Alkoholmengen Nebenwirkungen beobachtet wurden. Es konnten keine Schädigungen durch gelegentliches Trinken oder regelmäßiges Trinken geringer Alkoholmengen (ein Glas oder weniger täglich) festgestellt werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter.


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Hallo, Gabi, das ist das klassische Alter für die abendliche Schreistunde - das kennen glaube ich alle Eltern. Viele Mütter verzweifeln dann und füttern unnötig zu. Wenn dann noch ein Wachstumsschub dazukommt, erst recht. Lass Dir gesagt sein: diese abendliche Unruhe ist bei vielen Kindern normal. Leg sie nach Bedarf an und lass das Kind niemals ungetröstet weinen, dann tust Du das beste, damit das Kind wieder ruhiger wird... sagt aus ihrer Erfahrung: die Doro


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Hallo, Nur mal ein Wort zum Thema Alkohol und Stillen. Am besten ist es, wenn man alkoholische Getränke ganz weglässt, solange man stillt. Einen größeren Gefallen kannst Du Deinem Kind nicht tun. Trinke Tees und Mineralwasser ohne Kohlensäure oder milde Babysäfte. Dein Kind wird es Dir mit einer gesunden Entwicklung danken. Und die Schreiphasen habe ich mit meinen 4 Söhnen auch durch. Die Zeit vergeht. Ich kann Dir nur raten, das Kind nicht ewig schreien zu lassen, auch wenn es manchmal an die absolute Grenze Deiner Belastbarkeit geht. Alles Gute für Euch und viel Kraft wünscht Annett


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Hallo Biggi meine Postleitzahl ist 73061 Vielleicht gibt es in der Nähe so ein Stillgruppentreffen und vielen Dank schon mal!!! Liebe Grüße Gabi und Nicole


Biggi Welter

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? Liebe Gabi, die nächste LLL-Stillberaterin dürfte Frau Brigitte Maier Tel.: 07161-72841 sein. Einfach mal anrufen. LLLiebe Grüße Biggi


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