Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schreien vor Hunger???

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schreien vor Hunger???

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein kleiner Prinz ist nun fast 4 Monate alt und das Problem, dass er von allein nicht einschlaeft, besteht nach wie vor. Die magischen 3-Monats-Koliken sollten ja ueberstanden sein, sind sie aber irgendwie nicht. Er hat diese Weinanfaelle und laesst sich dann auch schwer beruhigen. Das schlimmste ist die Nacht. NAch dem Stillen schlaeft er circa 1,5 Stunden und dann geht es los. Ich werde wach, weil er sich dreht und wendet und dabei stoehnt und die Beinchen von sich streckt. Es ist jedoch kein "Hintenueberstrecken" mehr...doch einen Termin beim Osteopathen in Hamburg habe ich auch. Wenn ich ihn dann massieren will, wird seine Reaktion eher heftiger als besser. Doch sein Bauch fuehlt sich hart an und ab und zu schafft er es, ein wenig Luft rauszulassen. Irgendwann beginnt er zu schreien und wenn ich ihn hochnehme, wird es noch schlimmer. Und dann beginnt er sich richtig hochzuschreien (auch im Liegen)...was sag ich, es ist kaum noch Schreien, es ist Kreischen. Oft lege ich ihn an, was ihn auch beruhigt...obwohl er teilweise auch an der Brust nervoes bleibt und reisst... Ich will ihm aber auch nicht immer "den Mund verbieten" und lasse ihn dann weinen,waehrend ich ihn ganz festhalte. Das kann aber auch 1 Stunde dauern bis er wieder einschlaeft. Und oft geht dieses "Spiel" diverse Male in der Nacht. Nun war ich heute zur Kontrolluntersuchung beim KA. Vor 3 Wochen sah ich ihn das letzte Mal und er stellte fest, dass Liam 2 Wochen lang nur 80g pro Woche zugenommen hat (eigentlich war es 1 Woche 160g und die andere Woche gar nicht). Daraufhin fragte er mich, ob ich sicher sei,genug Milch zu haben. Ich sagte ja, doch zuhause kamen mir natuerlich Zweifel. Jedenfalls lehnte Zusatznahrung erstmal ab und wollte eine Zeit lang beobachten, was geschieht. Ich wog ihn auch ein paar Mal vorher und nachher und das Ergebnis war zwischen 100 und 170g. Jedenfalls habe ich ihn regelmaessig gewogen und er nahm meiner Ansicht nach gut zu. Vor 3 Wochen wog er 5460 (auf seiner und meiner Waage) und heute (20 Tage spaeter) 5900g auf seiner und 5960g auf meiner Waage. Nun, er meinte, das sei nicht beunruhigend doch auch nicht brillant (auf dem Diagramm waere es nicht kontinuierlich, sondern er gibt einen Einfall, eine Art Verlangsamung des Wachstums). Laenge vor 2 Mon 56, heute 60, Kopf 40, heute 42. Auch damit war er nicht so recht zufrieden (bei der Geburt am 22.8 3460g, 50cm, Kopf 36,5). Als ich wagte zu sagen, er muesse doch nicht mehr so stark zunehmen, meinte er mit einem leicht herablassenden Laecheln, dass das Diagramm auch das Alter mit in Erwaegung zoege. Nun fragte er mich wieder, ob ich meinte, genug Milch zu haben...und ob vielleicht Hunger der Grund fuer sein Schreien sei...denn die wenigsten Babys haetten jetzt noch Blaehungen und fuer den Reflux bekaeme er ja die Medizin. Als ich Wachstumssprung erwaehnte, nahm er das zwar zur Kenntnis, reagierte jedoch nicht. Er schrieb auf, evtl. Zusatzmilch und dann in einem Monat mit Gemuesebruehe beginnen (erst mit einer Sorte Gemuese und dann langsam steigern. Macht man Bruehe auch bei uns oder ist das eine ital. Sache?).Glaeschen auch ok, wenn es nur eine Gemuesesorte enthaelt, was es wohl in Italien nicht gibt...in Deutschland ja??? Nun, damit solle ich beginnen, wenn die Zunahme schlecht ist... Ich bin verwirrt und unsicher. Ich moechte ungern schon mit Zusatznahrung bzw.-milch beginnen... Ist denn das bei dieser Gewichtszunahme notwendig? Ich habe auch den ganzen Tag versucht, bei der LLL anzurufen, um nach jemandem in Rom zu fragen, der mir helfen koennte. Vielleicht nimmt er beim Trinken ja zu viel Luft...oder vielleicht lege ich ihn nachts zu oft an (Trost) und er bekommt automatisch zu viel Luft duch haeufiges Trinken. Dazu kommt, dass er fast nie ein Baeuerchen macht...es kommt einfach nicht. Tagsueber, wenn er wach ist, macht er es manchmal irgendann eine Stunde nach dem Trinken...wenn ueberhaupt... Oder habe ich tatsaechlich zu wenig Milch? Prompt nach diesem Arzterlebnis hatten wir natuerlich keinen guten Stilltag. Er trank das letzte Mal um 10.00 morgens und als wir vom Arzt zurueck waren (13.30) zeigte er noch keinen Hunger. Ich legte ihn trotzdem an und er machte fuer lange Zeit "Kaubewegungen", als wuerde er den Milchfluss aktivieren wollen. Doch es folgten keine Trinkzuege. Nach langer Zeit dann zog er 15 Mal und das war's...er begann wieder zu "kauen". Ich wechselte die Seite...gleiches Spiel. Ich kontrollierte selbst und es schien keine Milch zu kommen. Die Waage zeigte 30g mehr. Um 15.15 weinte er...doch nach wenigen Zuegen schlief er ein...er ist sooo muede nach all diesen schlechten Naechten...ich liess ihn schlafen...passiert ja selten genug... Um 20.15 trank er erst wieder!!! Dieses Mal 170g. Der Milchfluss schien auch schneller zu beginnen. Doch insgesamt war das natuerlich bisher extrem wenig. Geschrien hat er nicht. Ein paar Mal gejammert, sich dabei gekruemmt und ganz doll die Augen gejuckt... Nun habe ich Angst, dass Stress, wenig Schlaf und Aengste meine Milch versiegen lassen... Ach Mensch, ich hoere jetzt erstmal auf...verzeiht den langen Text...ich brauche nur irgendwie Rat. Bei der LLL geht uebrigens niemand ans Telefon...fuer Italien nichts Ungewoehnliches :-(. Liebe Gruesse und danke schon mal. Viola PS:Ich hoffe,es ist ok,wen ich den Text auch bei Martina einstelle - sie kennt mein Baby mittlerweile auch schon zu Genuege:-)


Biggi Welter

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Liebe Bullerbeckenelli, Ihr Baby ist gerade erst abgestillt worden und vielleicht ist es für eine weitere Neuerung noch etwas früh. Ich denke, für den Anfang ist es eine gute Lösung, wenn Sie sich zu ihrem Baby setzen und neben dem Bett warten, bis es schläft und es auch trösten, wenn es wieder aufwacht. Mit der Zeit wird Ihr Kind die Situation nicht mehr beängstigend finden und sich daran gewöhnen. Wenn das dann klappt, können Sie sich eben Ihr Kind setzen beim Einschlafen und es nicht mehr herum tragen. Lassen Sie Ihrem Kind Zeit, für so ein kleines Menschlein ist das gar nicht so einfach. Ich habe von dem Buch gehört, habe es allerdings noch nicht gelesen. Ist das nicht die sechsfache Mutter, die dieses Buch geschrieben hat? LLLiebe Grüße, Biggi


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Hallo Biggi, hier sind zwar die ANtworten vertauscht, doch ich antworte trotzdem weiterhin hier. Ja, die Nummer fuer Italien hast du mir gegeben, leider erreiche ich dort niemanden...ich vrsuche es seit 2 Tagen...doch in Italien ist da immer so...entweder besetzt oder nicht erreichbar :-(. Ich versuch's weiter... Danke fuer deine Antwort. Leider hat dieser Arzt mich total verunsichert. Er denkt eben nur Schwarz oder Weiss. Und die Gewichtzunahme muss seiner Meinung nach linear sein... Und das Weinen muss einen bestimmten Grund haben. UNd er meint, wenn es psychologisch ist, laege es an der Mutter :-(. Ich berichte wieder...mal sehen, was die Kinderzaerztin in HH sagt...sie ist gleichzeitig auf das Kiss-Syndrom spezialisiert... Liebe Gruesse Viola


Biggi Welter

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Liebe Viola, es stimmt eben nicht, dass ein Kind LINEAR zunimmt, sondern in Schüben! Leider sind nicht alle Kinderärzte in Bezug auf das Stillen so informiert, wie es wünschenswert wäre. Manche Kinderärzte beziehen ihr Wissen über das Stillen ausschließlich aus den (kostenlosen) Infobroschüren der Säuglingsnahrungsindustrie andere hingeben bilden sich sehr intensiv fort und machen sogar das IBCLC (International Board Certified Lactation Consultant) - Examen. Das ist ein StillberaterInnen-Examen, das jedes Jahr weltweit am gleichen Datum mit für alle KandidatInnen eines Examensjahrgangs gleichen Fragen durchgeführt wird. Um zum IBCLC-Examen zugelassen zu werden müssen die KandidatInnen 200 Weiterbildungsstunden während der letzten drei Jahre über das Fachgebiet "Stillen und Muttermilch" nachweisen und alle fünf Jahre müssen sie sich erneut rezertifizieren, wenn sie sich weiterhin IBCLC nennen wollen. Und dann darfst Du auch nicht vergessen, dass die persönlichen Erfahrungen der Kinderärzte ebenfalls eine sehr große Rolle spielen. Bei so unterschiedlichen Voraussetzungen ist es leicht zu verstehen, dass es auch unterschiedliche Meinungen gibt und dass sehr unterschiedliche Informationen weitergegeben werden. Was allerdings nicht entschuldigt, wenn ein Arzt mit seinen Patienten oder der Mutter eines Patienten unsensibel umgeht. Bin gespannt, was die Kinderärztin sagt! Und sorry fürs vertauschen! LLLiebe Grüße, Biggi


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