Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

9 Monate – Unruhe beim Stillen – zu langweilig?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: 9 Monate – Unruhe beim Stillen – zu langweilig?

ibizchen

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Hallo, ich stille inzwischen nur noch morgens und abends (und nachts), sonst wird Brei gefüttert und auch sehr gut gegessen. Das abendliche Stillen gestaltet sich allerdings eher unentspannt. Der abendliche Ablauf ist so, dass wir im Wohnzimmer stillen und wenn der Papa da ist, muss der sich schon immer sehr unauffällig verhalten, weil sonst nur kurz angetrunken wird und sobald ein anderes Geräusch zu hören ist, sofort abgedockt wird. Aber auch sonst wird die ganze Zeit mir im Gesicht oder am BH-Träger herumgefummelt. Oder man muss noch einmal etwas anderes wie eine Fernbedienung anfassen oder bei Papa auf den Arm, wenn er dann auf dessen Arm ist, will er aber sofort wieder zu mir … etc. Wir bemühen uns also um eine ruhige Umgebung, aber mit weniger Erfolg. Es wird besser, wenn er richtig müde ist, manchmal hilft auch ein Brustwechsel etwas. Also wenn wir stillen, ist er auch müde und hat sich schon einige Male die Augen gerieben. Irgendwann hab ich dann von dem hin- und her genug, zudem es auch meinen Brustwarzen nicht gerade gut tut, und übergebe ihn an den Papa, der in umzieht und ins Bett bringt. Dann habe ich aber immer die Bedenken, dass er nicht genug bekommt. Er schläft auch noch nicht durch, sondern kommt mindestens einmal in der Nacht, obwohl das Trinken seit der Milchbreieinführung abens nicht mehr so gierig ist. Im Moment sind die Nächte auch sehr unruhig, weil er das Drehen entdeckt hat. Bei der Breifütterung ist er ebenfalls sehr an seiner Umgebung interessiert und sitzt kaum ruhig im Stuhl. Von daher ist die Verhaltensweise da schon sehr ähnlich. Kann es sein, dass ihm das Stillen einfach zu langweilig ist?! Oder sind es einfach die Zähnchen (er hat schon lange zwei), aber die oberen sind schon deutlich im Zahnfleisch zu erkennen? Wie viele Milchmahlzeiten sollte man in diesem Alter eigentlich noch haben? Tut mir leid, ist etwas lang geworden…


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Liebe ibizchen, manchmal haben die Kinder mit etwa zehn Monaten eine Phase, in der ihnen das Stillen scheinbar nicht mehr so wichtig ist. Viele Mütter interpretieren diese Phase als Anzeichen für das Abstillen und tatsächlich lassen sich Kinder in dieser Zeit oft relativ problemlos abstillen, aber sehr oft, ist es bald so, dass das Kind – vorausgesetzt die Mutter fördert das Abstillen nicht – wieder oft und gerne an der Brust trinkt. Ein zehn Monate altes Kind braucht noch etwa zwei Milchmahlzeiten, also einmal Milchrei plus einmal Stillen reicht in der Regel aus. Dabei lässt sich nur schlecht sagen „er trinkt nicht mehr richtig ordentlich“, denn gerade größere Babys können oft erstaunlich viel in sehr kurzer Zeit an der Brust trinken. Da ein Kind vor dem ersten Geburtstag möglichst noch keine normale Kuhmilch bekommen sollte, ist in diesem Alter als Ersatz für die Muttermilch entweder ein Milchbrei oder eine künstliche Säuglingsnahrung angesagt. Aber KEINE Folgenahrung, denn diese ist ernährungsphysiologisch schlicht überflüssig und bringt keine Vorteile. Ein Kind kann bis zum ersten Geburtstag Pre-Nahrung bekommen. Generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen. Ab dem ersten Geburtstag kann der Milchbrei mit Vollmilch zubereitet werden, die dann auch nicht mehr verdünnt werden muss. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Prinzipiell ist nach dem ersten Geburtstag auch eine milchfreie Ernährung möglich, dann sollten Sie sich allerdings von einer Ernährungsberaterin entsprechend beraten lassen. Wie viel Flüssigkeit ein Kind zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Solange der Urin hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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