Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

5Wochen alt - sie nimmt nicht richtig zu

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: 5Wochen alt - sie nimmt nicht richtig zu

Mitglied inaktiv

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Hallo! Mache mir ein wenig Sorgen. Meine Kleine ist jetzt 5 Wochen alt und wird voll gestillt. Sie hat noch keinen festen Rhythmus und kommt so alle 2-4Std und trinkt dann pro Brust 10-30Min. Ihr Geburtsgewicht war 3950g, danach hat sie erstmal abgenommen und wurde nach 10 Tagen mit 3725g entlassen. Glaube das sie dann zuhause noch weiter abgenommen hat. Unsere Waage (Küchenwaage mit Babyschalenaufsatz) ist mit zappelndem Baby nicht so einfach zu handeln, aber es müssten ca 3500g vor 14 Tagen gewesen sein. Heute, wie gesagt sie ist jetzt 5Wochen alt, hätte sie lt unsrer Waage ca wieder 3700g. Nimmt also schon zu. Aber ist das nicht trotzdem etwas zu langsam? Wenn ich die Fotos vergleiche, hat sie mittlerweile auch ihre süßen Pausbäckchen verloren. Ihre Haut am Rücken ist manchmal ziemlich rauh und im Gesicht hat sie einige kleine Pickelchen. Hab gelesen das können Zeichen von zu wenig Milch oder sogar einer Milchallergie sein!? Sonst ist sie aber topfit und, außer sie hat Hunger, auch sehr lieb. Nach dem Stillen schläft sie entweder ganz ruhig oder schaut sich aufmerksam mit großen Augen um. Wirkt also nicht mehr hungrig. Verdauung klappt auch sehr gut. Hat mind alle 4Std ne volle Windel, fast immer auch mit Stuhlgang. Seit 1Woche spuckt sie nachm Stillen manchmal ein bißchen. Aber das darf doch schon mal sein, oder? Ach ja, hab schon paar Mal abgepumpt und die Omi füttern lassen. Daher weiß ich das sie pro Mahlzeit 60-100ml trinkt. Ist das ok? Glaube eigentlich auch nicht das ich zu wenig Milch habe, fließt irgendwie ständig und wenn sie doch mal etwas länger schläft oder ich ohne sie unterwegs bin, spannen sie schon ziemlich unangenehm. Mache mir trotzdem Sorgen das unsre Maus zu langsam zunimmt! Weiß aber auch nicht genau was normal ist. Habe im Forum nur vielen gelesen, deren Babys jetzt schon weit über Geburtsgewicht haben. Oje, entschuldigt die Textlänge, mache mir wirklich viele Gedanken. lg, Bine


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Liebe Bine, ein Gewichtsverlust oder Gewichtsstillstand ist immer ein Alarmzeichen. Es muss nicht gleich etwas Bedrohliches sein, doch bei einem so kleinen Baby sollte in JEDEM Fall festgestellt werden, warum es nicht zugenommen hat. Bitte gehen Sie zum Arzt! Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel `Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der MahlzeitenA abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen und der eine Säugling braucht zum guten Gedeihen etwas mehr, der andere etwas weniger. In Ihrer Situation ist eine Zusammenarbeit von Mutter, Kinderärztin und Stillberaterin zu empfehlen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und WechselnA wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihren Sohn zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürztA und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionierenA, das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Huhu Bine! Die Gewichtszunahme Deiner Tochter ist viiiiiel zu wenig! Bitte schau sofort unter LaLeheLiga.de, ob eine Stillberaterin in Deiner Nähe ist, und rufe sie SOFORT an. Falls nicht, fahre bitte zu Deinen Kinderarzt oder Deiner Hebamme und besprich mit ihnen, wie es weitergehen soll. Dein Kind muß unbedingt mehr zunehmen. Deine Tochter trinkt offensichtlich nicht effektiv an der Brust, da muß jemand draufschauen, was Du da verbessern kannst. Martina


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