Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

2 mal Stillen in der Nacht

Frage: 2 mal Stillen in der Nacht

Mitglied inaktiv

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Hallo, ihr Lieben! Ich weiß mir nicht wirklich einen Rat. Meine Süße 4,5 Monate alt muss jetzt unbedingt nachts 2 mal trinken. Dass das irgendwie an meine Substanz geht, ist doch normal, oder?! Ich stille wirklich gerne. Mache ich irgendetwas falsch? Sollte ich sie erst um 22.00 Uhr trinken lassen? (Sie trinkt vor dem Schlafen, ca. 19.00 Uhr), oder sollte ich ihr zum Abend schon Brei???? geben? Ích bin dankbar für jeden erfahrenen Rat. Eine müde Anne


Biggi Welter

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? Liebe Muckipuck, Sie machen sicher nichts falsch und hier im Forum und auch sonst werden Sie viele Mütter sogar darum beneiden, dass Ihr Baby nur zwei Mal nachts aufwacht und gestillt werden will, denn sehr viele Babys in diesem Alter erwachen - übrigens unabhängig davon ob sie gestillt werden oder nicht - deutlich öfter auf. Ab etwa vier bis sechs Monaten wachen Kinder entwicklungsbedingt (wieder) häufiger auf und es liegt nicht an der Ernährung, dass nun unterbrochene Nächte angesagt sind. Es ist nicht wirklich zu schaffen, das Schlafverhalten des Kindes dadurch zu beeinflussen, dass es tagsüber oder abends mehr isst. Wenn das so einfach wäre, dann gäbe es keine nachts aufwachenden Babys mehr. Kinder wachen nachts nicht nur aus körperlichem Hunger auf, es gibt eine Vielzahl von Gründen für das nächtliche Aufwachen, die sich nicht auf das Stillen (oder Nicht-Stillen) schieben lassen. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen (die dem Kind das nächtliche Stillen „abgewöhnen"), die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden und selbst die Verfechter sprechen sich gegen eine Anwendung in diesem Alter aus, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist 4 Monate und kommt die Nacht sogar manchmal 3 mal. Ansonsten kommt er 1 mal die Nacht. Ich stille Ihn nach Bedarf. Er trinkt manchmal Abends 20.00 oder 22.00 Uhr. Wenn mein Kleiner dann tagsüber schläft dann schlafe ich einfach ein paar Stunden mit. Ich glaube nicht das Du da was falsch machst. Aber Du wirst ja sehen was Dir Biggi schreibt. Gruß Katharina


Mitglied inaktiv

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Hallo Genossin, meiner hat ab der 12. woche 7-8 stunden geschlafen, zuletzt im urlaub sogar 9 stunden ohne unterbrechung. jetzt ist er 6 monate alt und seit 5 wochen kommt er alle 3 stunden nachts. ich bin auch oft müde und meine umgebung suggeriert mir öfters, dass ich "da wohl was falsch mache", wo er doch früher "so toll geschlafen hat". biggi hat mich auch wieder ins lot gebracht und mir erklärt, dass er mich einfach braucht, um alles zu verarbeiten. seitdem gehts mir wieder besser und ich akzeptiere es einfach, wie es ist. und wenn du zeit hast- leg dich mit ihm mittags mal hin!und vergiß nicht- so schnell sind sie groß, also genieß es jetzt einfach! lieben muttergruß verenka


Mitglied inaktiv

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Also ich bin eine solche Mutter die dich beneidet, wenn dein Baby nur 2. mal in der nacht trinken will. Ich habe 2 Kinder (3jahre, 7 monate) und bei beiden hatten oder haben wir noch immer zeiten wo wir nachts fast stündlich stillen. Wenn das zu viel auf die Substanz geht schau ich einfach, daß ich mich tagsüber etwas ausruhe. Dann bleibt eben alles andere erst mal liegen. Wünsch dir weiter viel Glück.


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