Hallo zusammen,
meine Tochter ist 10 Monate alt. Ich habe 6 Monate voll gestillt, danach problemlos zugefüttert. Beim Essen gibt es keine Probleme, aber sie trinkt keinen Tee, Saft, Wasser, PreMilch aus verschiedenen Flaschen - höchstens mal ein Schlückchen aus einem richtigen Glas. Einmal hat sie (nach hysterischem Schreien und Wehren) mit Wasser verdünnte Muttermilch aus der Flasche getrunken, als ich sie richtig gezwungen habe. Da war es so heiß und sie hatte schon mehrere Tage keinen Stuhlgang mehr.
Meine Frage: Wenn ich sie abends und 2x nachts stille, reicht die Flüssigkeitszufuhr noch? Woran erkenne ich denn, wenn es zu wenig ist? Die 10 oder 20 ml, die ich über Tag versuche spielerisch in sie hineinzubekommen, kann man wohl kaum mitzählen. Mittlerweile schlägt sie schon nach der Flasche, schüttelt den Kopf und schreit, wenn ich damit ankomme.
Oder ist der Weg, dass ich tagsüber wieder stille. Habe ich aus Verzweiflung auch schon gemacht... um 10 Uhr und um 15 Uhr. Gegessen hat sie trotzdem normal. Aber das kann es doch nicht sein!? Mein Sohn hatte sich mit 11 Monaten quasi selbst abgestillt.
Vielen Dank für die Hilfe im Voraus,
Christina
Mitglied inaktiv - 12.08.2010, 20:12
Antwort auf:
10 Monate - trinkt nicht aus Flasche
Liebe Christina,
wie sieht der Urin denn aus? Mit zunehmendem Alter ist es normal, dass die Häufigkeit des Wasserlassens nachlässt. Wichtig ist daher wie der Urin aussieht. Ist er klar und fast geruchlos oder dunkel, konzentriert und mit scharfem Geruch?
Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit.
Geduld heißt dann das Zauberwort.
Lassen Sie Ihr Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb und versuchen Sie es nicht mit Druck. Ihr Kind wird nicht verdursten, vor allem nicht, wenn es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Kindes über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt es wird nach Bedarf gestillt.
Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit.
Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit.
Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 12.08.2010
Antwort auf:
10 Monate - trinkt nicht aus Flasche
Hallo Biggi Welter,
ich melde mich nach langer Zeit zurück, um mich zu bedanken. Die Mail hat sehr gut getan, mir alle Sorgen genommen und mich wieder auf das Wesentliche zurückgebracht: Geduld!
Da der Urin in Ordnung war, hatte ich prompt nicht mehr die Sorge, die Kleine würde durch ihr Trinkverhalten krank werden.
Ich habe dann ohne Stress einfach weiter nach Bedarf gestillt, den Brei dünner gemacht und sogar oft das Fläschchen mit Wasser vergessen. Und dann, etwa 4 Wochen später (also mit 11 Monaten), trank sie einfach aus einer der vorher verschmähten Trinkflaschen, als wäre nie etwas gewesen. Wasser reichte ihr dabei völlig. Sie merkte sehr gut, wann sie Durst hatte und verlangte schon sehr schnell gezielt nach der Flasche. Pünktlich zum ersten Geburtstag konnte ich dann in beiderseitigem Einvernehmen abstillen. Ganz ohne Stress. Die Zeit war gekommen: Sie fand es nicht mehr interessant und brauchte es nicht mehr und für mich war es auch lange genug gewesen.
Danke, dass Sie mir durch Ihre Antwort das Selbstvertrauen gaben, abzuwarten und das Stillen und Abstillen dadurch ganz von selbst gelang. Im Nachhinein tut es mir unendlich leid, dass ich (aus der eigenen Sorge heraus) meine Kleine ein paar Mal mit der Flasche so unter Druck gesetzt habe. Ich möchte allen Mamas (auch mit mehreren Kindern) Mut machen, zuversichtlich zu sein, dass die Kleinen beim Thema Stillen ganz genau wissen, was sie wann brauchen. Das sehe ich jetzt so.
Nochmals: Herzlichen Dank! Es ist schön und wichtig, dass sich Experten Zeit für ein solches Forum nehmen!
Christina
Mitglied inaktiv - 21.12.2010, 21:08