Hallo,
würde gerne wissen welche Möglichkeiten es gibt b Streptokokken unter der Geburt mit natürlichen Mitteln zu behandeln da ich gerne zu Hause entbinden möchte und daher keine Antibiose i.v. erfolgen kann.
Habe etwas gehört von Brunnenkresse weiß aber nicht wie und wo und was?
Oder haben Sie evtl. einen anderen Tipp für mich?
Vielen Dank
Nicole
Mitglied inaktiv - 02.02.2010, 10:12
Antwort auf:
Hausgeburt
Liebe Nicole,
1. nein, hier hilft dann nur die Therapie mit einem Antibiotikum, alles andere bewegt sich außerhalb von jeglichem Standard
2. gegen eine ambulante Entbindung, z.B. in einem Geburtshaus, ist erst mal nichts einzuwenden, sofern medizinisch seitens der Schwangerschaft oder der Vorgeschichte der Schwangeren nichts dagegen spricht.
Es wird allerdings jeder Frauenärztin/Frauenarzt von erfahrenen Juristen empfohlen, die Frau eingehend darauf hinzuweisen, dass bei etwaigen Komplikationen, das Risiko sowohl für das Kind als auch für die Mutter höher sind, als in einer Geburtsklinik. Dieses ist dann auch zu dokumentieren.
Deshalb sollte auch die Hebamme sehr gewissenhaft die Frauen aussuchen, um das Risiko für Mutter und Kind zu minimieren.
Das klappt sicher auch in den meisten Fällen, aber leider hören wir (und nicht die Frauen oder die Presse) von Fällen und Verläufen, die so sicher nicht wünschenswert sind, gerade deshalb, weil eben unter anderem auch nicht wie in der Klinik innerhalb weniger Minuten (15-20) ein komplettes Team für eine Notsituation da ist, oder auch kurzfristiger der diensthabende Arzt/Ärztin.
Wichtig ist in dem Zusammenhang das offene und wertfreie, aber dennoch objektive Gespräch mit den Eltern. Dieses sollte auch auf die möglichen Risiken, soweit es geht, eingehen
Es sollte aber meines Erachtens die mittlerweile überwiegend positive und unkritische Berichterstattung zur Geburt im Geburtshaus oder Hausgeburt, die die "technisierte Entbindung unter der sterilen Klinikatmosphäre" als zunehmend überholt darstellt, ersetzt werden durch eine objektivere Form der Darstellung.
Es darf nicht vergessen werden, dass erstens das Klientel der so genannten Geburtshäuser vorselektiert ist, da Risikofrauen in die Klinik geschickt werden und somit die Ergebnisse zwangsläufig gut ausfallen müssen. Darüber hinaus sollte man bedenken, dass bekanntermaßen in einigen Fällen die Sorgfaltspflicht zumindest zu denken gibt.
3. aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, die noch durch gelegentliche Anwesenheiten bei Geburten –auch in großen geburtshilflichen Abteilungen – gekennzeichnet ist, kann ich berichten, dass hier in sehr vielen Fällen die Frauen eben auch in einer sehr persönlichen Atmosphäre betreut werden, Medikamente nur bei Indikation oder Wunsch zum Einsatz kommen und auch die geborenen Kinder bleiben zunächst für 1-2 Stunden bei der Mutter, ohne, dass sie umgehend gewogen und gemessen werden würden. Dass das Personal dann wechselt, lässt sich am besten durch die Wahl einer Beleghebamme umgehen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 02.02.2010