Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

hausgeburt?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: hausgeburt?

Mitglied inaktiv

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hab da mal ne fragen an dr. bluni und zwar hab ich mir überlegt mein 6tes kind zu hause zu bekommen. mein erster war 1997 eine forceps wegen präeklamsie, mein zweiter war deswegen eine sectio. die anderen 3 habe ich spontan aber ambulant entbunden. würde sie mir einer hausgeburt zustimmen? oder könnte es da zu komplikationen führen? und was für komplikationen könnten das sein? eine beleghebamme hab ich schon. die macht vorsorge/nachsorge und geburt.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, Ihre Vorgeschichte bietet ganz sicher aus ärztlicher Sicht Ihnen von einer Hausgeburt in jedem Fall abzuraten. Ich gehe davon aus, dass jede pflichtbewusst Hebamme dieses ebenso sieht. gegen eine ambulante Entbindung, z.B. in einem Geburtshaus, ist erst mal nichts einzuwenden, sofern medizinisch seitens der Schwangerschaft oder der Vorgeschichte der Schwangeren nichts dagegen spricht. Es ist allerdings auch nach aktueller deutscher Rechtssprechung des Bundesgerichtshofes die Aufgabe und Pflicht der Frauenärztin/Frauenarzt , die Frau eingehend darauf hinzuweisen, dass bei etwaigen Komplikationen, das Risiko sowohl für das Kind als auch für die Mutter höher sind, als in einer Geburtsklinik. Dieses ist dann auch zu dokumentieren. Deshalb sollte auch die Hebamme sehr gewissenhaft die Frauen aussuchen, um das Risiko für Mutter und Kind zu minimieren. Das klappt sicher auch in den meisten Fällen, aber leider hören wir (und nicht die Frauen oder die Presse) von Fällen und Verläufen, die so sicher nicht wünschenswert sind, gerade deshalb, weil eben unter anderem auch nicht wie in der Klinik innerhalb weniger Minuten (15-20) ein komplettes Team für eine Notsituation da ist, oder auch kurzfristiger der diensthabende Arzt/Ärztin. Wichtig ist in dem Zusammenhang das offene und wertfreie, aber dennoch objektive Gespräch mit den Eltern. Dieses sollte auch auf die möglichen Risiken, soweit es geht, eingehen Es sollte aber meines Erachtens die mittlerweile überwiegend positive und unkritische Berichterstattung zur Geburt im Geburtshaus oder Hausgeburt, die die "technisierte Entbindung unter der sterilen Klinikatmosphäre" als zunehmend überholt darstellt, ersetzt werden durch eine objektivere Form der Darstellung. Es darf nicht vergessen werden, dass erstens das Klientel der so genannten Geburtshäuser vorselektiert ist, da Risikofrauen in die Klinik geschickt werden und somit die Ergebnisse zwangsläufig gut ausfallen müssen. Darüber hinaus sollte man bedenken, dass bekanntermaßen in einigen Fällen die Sorgfaltspflicht zumindest zu denken gibt. VB


Mitglied inaktiv

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Hi, will mich ja nicht ungefragt einmischen, aber einen Frauenarzt ist nicht unbedingt der erste Ansprechpartner in Fragen Hausgeburt ;-) Bei der Hausgeburt geht es ja gerade um eine nichtmedizinische Betachtungsweise des Geburtsvorgangs - was soll da ein Mediziner schon dazu sagen?? ;-) Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hebammen i.d.R. seeeehr ausführlich über das Hausgeburtsrisiko beraten (war bei mir auch so). Zu Deiner Vorgeschichte würde ich deshalb auf jeden Fall Deine Hausgeburtshebamme befragen. Manche Hebammen nehmen z.B. keine Frauen an, die schon einen KS hatten (viele aber schon). Also frag am besten Deine Hebamme, denn die hat ja Erfahrung damit (Ärzte haben i.d.R. keine Erfahrung mit Hausgeburt). LG, Anna


Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Bluni, mir ist aufgefallen, dass Sie offenbar einen Unterschied machen zwischen einer Geburt zuhause und einer Geburt im Geburtsthaus. Darf ich fragen warum?? Im Geburtshaus ist auch nicht mehr "Medizin" möglich als zuhause - und keine Habamme eilt zu Hausgeburten nur mit Faden und Schere in der Tasche ;-) Geburtshäuser wurden nicht gegründet, um eine "sicherere" Alternative zu Hausgeburten zu haben (dies ist, wie die Perinatalstatistiken zeigen, auch nicht nötig!), sondern um Frauen, die in einer weniger geeigneten häuslichen Umgebung leben (z.B. hellhöriges Mietshaus oder ohne Privatsphäre in einer großen Familie), eine "Hausgeburt" zu ermöglichen (nur eben im Haus der Hebamme). LG, Anna


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