Guten Tag,  Meine erste Schwangerschaft war für mich psychisch sehr belastend. Ich litt unter Hyperemesis gravidarum. Ich konnte kaum Flüssigkeit zu mir nehmen und musste alle paar Tage Infusionen bekommen. Da ich im medizinischen Bereich arbeite, konnte ich mir diese oft selbst legen, aber manchmal war mein Zustand so schlecht, dass ich ins Krankenhaus musste. Trotzdem hat meine Frauenärztin kein Beschäftigungsverbot ausgestellt, sondern mir nur regelmäßig Krankmeldungen gegeben. Ihre Praxis war nicht in meiner Nähe. Besonders belastend war jedoch die Situation am Arbeitsplatz. Ich war neu und wurde ungeplant schwanger. Oft hatte ich das Gefühl, dass meine Kolleg*innen und Arbeitgeber genervt waren, was ich sogar irgendwo verstehen kann. Ich kam zur Arbeit, musste mich übergeben, war erschöpft, mein Blutdruck war zu niedrig und dann musste ich wieder nach Hause. Es war für mich sehr schwer auszuhalten, zu spüren, dass eigentlich niemand mehr Lust hatte, mit mir zu arbeiten. Das hat mich psychisch sehr mitgenommen. Ich liebe meinen Beruf und arbeite mit großer Professionalität. Aber durch diese Situation hatte ich das Gefühl, dass mein berufliches Ansehen sehr gelitten hat. Heute bin ich unglaublich glücklich mit meinem perfekten Baby, ich liebe den unendlich. Ich wünsche mir sehr ein weiteres Kind. Und ganz ehrlich: Ich würde die körperlichen Beschwerden der Schwangerschaft, selbst die Hyperemesis, hundertmal auf mich nehmen, aber was ich nicht noch einmal erleben kann, ist diese psychisch belastende Arbeitssituation. Die war für mich schlimmer als alles andere.  Mein Körper hat gelitten – aber meine Psyche noch mehr. Das ist warum ich Angst vor einer zweiten Schwangerschaft habe. Deshalb meine Frage: Wäre in meinem Fall nicht doch ein Beschäftigungsverbot möglich gewesen? Ist es wirklich üblich, dass man in so einem Zustand nur Krankmeldungen bekommt, oder hätte meine Ärztin anders handeln können Vielen Dank