Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

an alle: HPV Viren

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: an alle: HPV Viren

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Sehr geehrter Dr. Bluni, ich habe eine Frage bezüglich dem HPV Virus. Ich bin von ca einem Jahr am Gebährmutterhals operiert worden (Kegelförmige Entnahme, Konisation mit Ausschabung "im Gesunden"). Nun bin ich schwanger 25.SSW und habe bei meinem FA die Diagnose Feigwarzen bekommen. Bei mir leuten jetzt schon wieder die Alarmglocken, weil mein Arzt meinte, dass diese auch nach "innen" wuchern und dann wieder operiert werden muss. Um welches Virus handelt es sich bei diesen Feigwarzen? Diese HPV Viren sind sehr komplex wie ich finde. Mein letzter Pap war unauffällig, dennoch würde ich gerne von Ihnen wissen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass man meine gesamte Gebährmutter entfernen muss da man ja irgendwann nicht mehr einfach nur ein bißchen etwas wegschneiden kann. Bin total verunsichert, da ich eigentlich mehr Kinder haben will und erst 26 Jahre alt bin. Wie lange dauert es i.d.R. bis "richtiger" Krebs entsteht? Gibt es alternative Methoden zur behandlung von auffälligen Pap Abstrichen? Mein Arzt meinte die Warzen werden erst nach der Geburt weggemacht, muss ich nun verhüten, wenn ich mit meinem Freund schlafe, weil er sich womöglich ansteckt? Kann ich das Baby bei der Geburt anstecken?(Warzen sind "nur" äußerlich lt. meinem FA) Vielen Dank für Ihre Mühe.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Lilly, 1.bei HPV (Human Papilloma Virus), handelt es sich um eine Gruppe von über 100 miteinander verwandter Virustypen, bei denen einige Untergruppen Warzen im Genitalbereich hervorrufen, während andere HPV-Stämme Warzen an Händen und Füssen hervorrufen. Im Genitalbereich werden die sichtbaren Warzen Kondylome genannt. Sie treten nicht bei jedem HPV-Infizierten auf; viele Menschen wissen nicht einmal, dass sie Kondylome haben. Die Feigwarzen/Kondylome wachsen über längere Zeit und wenn es vereinzelte sind, was der Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort sicher einschätzen kann, würde man sie vorher oder erst bei der Geburt entfernen. Nur wenn innerhalb kurzer Zeit auch in der Scheide mehrere entstehen würden, bestände Handlungsbedarf. Liegen in der Scheide größere Mengen von Kondylomen vor, so wird von einigen Fachvertretern empfohlen, sich über den Entbindungsmodus - vaginal versus Kaiserschnitt - Gedanken zu machen. Dieses, weil bei größerer Ansammlung es zur Übertragung auf das Kind mit Papillombildung im Rachenbereich kommen kann. Von den Kondylomen geht sonst keine Gefahr für das Ungeborene aus. 2. Um eine Übertragung auf den Partner zu vermeiden, wird empfohlen, ein Kondom zu benutzen. Wenn nach der Geburt die Feigwarzen behandelt werden, ist eine Mituntersuchung des Partners sicher sinnvoll. 3.eine Frau mit Warzen im Genitalbereich sollte regelmässig Gebärmutterhalsabstriche vornehmen lassen. Die Früherkennung von Veränderungen durch Gebärmutterhalsabstriche ist die beste Vorsichtsmassnahme gegen Gebärmutterhalskrebs. Die betroffenen Frauen haben natürlich Angst, dass die Infektion Krebs verursachen könnte. Es ist normal, alle, einige oder keine dieser Gefühle zu haben. Anlass zur Sorge besteht jedoch nicht. Zur Zeit wird von der überwiegenden Mehrheit der Fachvertreter neben dem üblichen zytologischen Abstrich von Gebärmutterhals und Muttermund noch keine Virustypisierung empfohlen. Der Arzt kann mit den meisten therapeutischen Maßnahmen nur die Symptome bekämpfen. Werden diese HPV-Viren nur im Krebsabstrich nachgewiesen und es liegen keine Warzen vor, ist kein Handlungsbedarf gegeben. Diese Viren können gegenseitig übertragen werden, ohne dass Symptome da sind. VB


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