Sehr geehrte Frau Thies, ich ich bin 34 Jahre, in der 33. Schwangerschaftswoche und habe leider seit ein paar Tagen Influenza A. Das Gute: Ich bin so froh, dass ich mich vor 2 Monaten habe impfen lassen! Am Montag/Dienstag diese Woche begann es mit leichten Halsschmerzen, am Mittwoch ging es dann mit ordentlichem Schnupfen, Abgeschlagenheit, Frieren, Schwitzen weiter. Das Fieberthermometer ist aber bislang nicht über 38,1 gestiegen. Gleichzeitig habe ich alleine mit Kleinkind zu Hause irgendwie alles über Wasser gehalten. Seit Donnerstag huste ich mir die Seele aus dem Leib und habe richtigen Muskelkater im Bauch und hoffe, dem Bauchzwerg damit nicht zu schaden. Gestern, am Freitag, war ich bei der Hausärztin, weil es mir vor den Feiertagen doch irgendwie abklärungsbedürftig schien und hatte sogar gefragt, ob es Influenza sein könnte, das durch die Impfung abgeschwächt durchkommt. Sie tippte nicht darauf, veranlasste aber keinen Test. Die Lunge war frei, die Ohren waren in Ordnung, Lymphknoten und Rachen sahen für sie nach einem viralen Infekt aus, dem sie keinen Namen geben wollte. Als unser ungeimpftes Kleinkind aber seit heute Dauerfieber bis 39,6 bekam, das mit Nurofensaft zumindest auf 38,9 runterging, wurde ich hellhörig und skeptisch und habe uns von meinem Mann einen Influenza- und Covidtest aus der Apotheke holen lassen und siehe da: Influenza A ist knallpositiv bei mir, bei unserem Kind auch positiv, bei meinem Mann (noch?) negativ. Er schnäuzt aber immer wieder und ist auch geimpft. Jetzt quälen mich einige Fragen in meinen Gedanken. Vielleicht können Sie weiterhelfen. 1. Man liest, dass Influenza in der Schwangerschaft zu Früh- und Totgeburt führen kann. Gilt das auch für geimpfte Frauen? Oder nur bei schwerem Verlauf? Passieren die Influenzaviren denn die Plazenta und kommen direkt beim Baby an? Meine Frauenarzttermine sind jetzt zum Schluss der Schwangerschaft im 2-Wochen-Rhythmus. Es ist bisher alles unauffällig. Diesen Dienstag war das Baby zeitgemäß entwickelt (ca. 1700g, 41cm), alles ganz im Durchschnitt, viel Fruchtwasser (Depot 8,0 cm), aber die Menge ist noch ok, CTG unauffällig, einziges Problem: momentan noch BEL. 2. Nächster Termin bei meiner Frauenärztin ist am 2.1., welcher auch ihr erster Tag nach dem Weihnachtsurlaub ist. Sollte ich jetzt unter diesen Umständen zwischenzeitlich zur Vertretung oder unter welchen Umständen sollte ich das machen? Unter welchen Umständen sollte ich zur Vertretung von der Hausärztin? Oder zu einem anderen Arzt? Meine Hebamme ist zwischen Weihnachten und Neujahr erreichbar, sollte ich sie einmal um einen Hausbesuch bitten um die Herztöne zu prüfen oder etwas anderes zu tun? Oder kann ich einfach geduldig und positiv bis 2.1. abwarten? Ich spüre die Kindsbewegungen jeden Tag mehrmals sehr kräftig. Ich erkenne keinen Unterschied zu vor Influenza. 3. Die Hausärztin hat mir gesagt Prospan Kinderhustensaft ist erlaubt in der Schwangerschaft, genauso wie Nasic Kindernasenspray 1 Mal täglich zum Einschlafen. Meine Hebamme hat mir Plantago Bronchialbalsam und Meteoreisen Globuli velati empfohlen. Ab welcher Körpertemperatur sollte ich Fieber mit Paracetamol senken? Hätten Sie gegen diese Medikamente etwas einzuwenden oder gäbe es andere, die Sie mir empfehlen würden oder soll ich einfach gar nichts nehmen? Ich schlafe schon seit 3 Nächten tapfer ohne Nasenspray, um dem Baby möglichst nicht zu schaden. Stattdessen versuche ich es drei Mal täglich mit Nasendusche (Meersalz). Ich habe aber das Gefühl, die Nebenhöhlen schmerzen immer wieder. 4. Gibt es andere Hinweise, die Sie mir mit auf den Weg geben möchten? Wir bleiben positiv. Für den Moment scheint mir die Lage unter Kontrolle, doch beunruhigt mich Influenza in der Schwangerschaft doch etwas, vor allem fürs Baby. Ich entschuldige mich für den langen Text und die vielen Fragen und bedanke mich herzlich für die Zeit und wünsche Ihnen frohe und hoffentlich gesunde Weihnachten! Deine Schwangerschaftswoche: 33