Beim heutigen Krebsvorsorgetermin hat mein Gynäkologe ein paar Feigwarzen entdeckt und mir zur operativen Lasertherapie geraten. Er erklärte mir, das es sich um HPV Viren handele, die mit dem Laser entfernt werden müssten, damit man das Gewebe genauer untersuchen könnte um auszuschließen, das es sich um high-risk Viren handele, die für die Entstehung des Gebärmutterhalskrebses verantwortlich sind. Muß das wirklich sein? Oder kann ich nicht den Befund des Abstrichs abwarten, der in ca. 10 Tagen vorliegt? Dann weiß ich doch immer noch, ob ein Eingriff wirklich nötig ist. Wenn der Befund des Abstrichs ok ist und ich die Warzen örtlich mit Salben, Tinkturen etc. entfernen könnte, wäre mir dies wirklich lieber, als mit Laser rumschnippeln zu lassen. Ist es richtig, das die HPV Viren, die so gefährlich sind, in der Regel keine Warzen machen sondern nur die ungefährlichen? Wenn es denn so ist, dann muß man den Befund der Feigwarzen doch als eher harmlos einstufen. Worüber genau gibt der Abstrich Auskunft?
Mitglied inaktiv - 15.07.2005, 14:34
Antwort auf:
HPV Viren Eingriff mit Laser wirklich notwendig?
hallo,
1.im Genitalbereich werden die sichtbaren Warzen Kondylome genannt. Sie treten nicht bei jedem HPV-Infizierten auf; viele Menschen wissen nicht einmal, dass sie Kondylome haben.
Die Feigwarzen/Kondylome wachsen über längere Zeit und wenn sie außerhalb der SCheide vorliegen und hierbei noch sehr klein sind, kann es möglich sein, diese zunächst mit einer Salbe (Wirkstoff Imiquimod - z.B. Aldara)zu behandeln.
Wenn es größere Warzen sind und sie auch im Scheidenbereich vorkommen, wird eine chirurgische Entfernung empfohlen. Diese kann auch per Laser erfolgen.
Ganz wichtig ist hier aber, dass auch der Partner mituntersucht wird auf eventuelle Warzen.
2.Zu den genannten Viren - HPV - kann man folgendes sagen:
Bei HPV (Human Papilloma Virus) handelt es sich um eine Gruppe von über 100 miteinander verwandter
Virustypen. Einige von ihnen können Warzen im Genitalbereich hervorrufen können, während andere
HPV-Stämme Warzen an Händen und Füssen hervorrufen. Im Genitalbereich werden die sichtbaren Warzen
Kondylome genannt. Sie treten nicht bei jedem HPV-Infizierten auf; viele Menschen wissen nicht einmal, dass
sie Kondylome haben.
Bestimmte HPV-Typen verursachen Warzen am Gebärmutterhals, die bei ausbleibender Behandlung in einem
Zeitraum von mehreren Jahren zu Krebsvorstadien und dann zu Krebs entarten können. Dieser
Prozess geht aber langsam von statten und es bleibt genügend Zeit, die Erkrankung zu behandeln, bevor sie
bösartig wird.
Eine Frau mit Warzen im Genitalbereich sollte regelmässig Gebärmutterhalsabstriche vornehmen lassen.
Die Früherkennung von Veränderungen durch Gebärmutterhalsabstriche ist die beste Vorsichtsmassnahme gegen
Gebärmutterhalskrebs. Die betroffenen Frauen haben natürlich Angst, dass die Infektion Krebs verursachen
könnte. Es ist normal, alle, einige oder keine dieser Gefühle zu haben. Anlass zur Sorge besteht jedoch nicht.
Zur Zeit wird von der überwiegenden Mehrheit der Fachvertreter neben dem üblichen zytologischen Abstrich
von Gebärmutterhals und Muttermund noch keine Virustypisierung empfohlen.
Der Arzt kann mit den meisten therapeutischen Maßnahmen nur die Symptome bekämpfen.
Werden diese HPV-Viren nur im Krebsabstrich nachgewiesen und es liegen keine Warzen vor, ist kein Handlungsbedarf gegeben. Diese Viren können gegenseitig übertragen werden, ohne dass Symptome da sind.
Wichtig in dem Zusammenhang ist natürlich das Ergebnis des Krebsabstriches.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 15.07.2005