Daisy99
Sehr geehrte Frau Bader, ich habe einen sehr stressigen Job. Die Arbeitsmenge ist zu viel für 1 Person. Vor meiner Schwangerschaft ging es noch, während der Schwangerschaft habe ich mich wie kurz vor einem Burnout gefühlt. Es war wirklich schlimm. Ich war dann 2 Wochen wegen Übelkeit und Risikoschwangerschaft krank geschrieben. Damals war ich Anfang der 12. Woche. Ich wollte fair sein und habe meinem Chef bei der Krankmeldung davon erzählt. Am nächsten Tag habe ich von einem Kollegen erfahren, dass ich ersetzt werde, mein Ersatz wurde 1 Woche danach eingearbeitet. Ich soll in den Außendienst in einen Bereich, der gerade untergeht und für den ich fachlich nicht geeignet bin, versetzt werden. 2 Wochen später habe ich die Diagnose Missed Abortion in der 14. Woche erhalten und 3 Tage später wurde ich operiert. Ich wurde für weitere 2 Wochen krank geschrieben. Mein Arbeitgeber weiß noch nichts davon. 1.) Muss ich ihm so schnell davon erzählen? Ich bin psychisch momentan noch nicht in der Lage, mit meinem Chef zu kommunizieren oder gar zu arbeiten. 2.) Könnte mich mein Psychologe oder Hausarzt weiterhin krankschreiben, ohne dass ich nach 6 Wochen Krankengeld bekomme? Weil es ja jetzt aus psychischen Gründen ist und vorher eben wegen Übelkeit und im Anschluss wegen einer MA. Ich denke, mein Arbeitgeber wird mir bald kündigen. Ich bin schon 38 und das war meine 1. Schwangerschaft. Er kann sich also denken, dass ich bald erneut schwanger werden möchte. 3.) Kann ich mich irgendwie gegen die drohende Kündigung wehren und muss ich mir die Versetzung gefallen lassen? 4.) Kann ich mir irgendwo anders als beim Psychologen Hilfe holen, im das Ganze zu verarbeiten? Mir geht es gerade wirklich sehr schlecht (Die AS ist schon 1 Woche her). Vielen Dank im Voraus für Ihre Mühe und Zeit!
Hallo, das tut mir sehr Leid. 1. Ja, Sie müssen ihm dies mitteilen, das können Sie auch schriftlich tun 2. Sie bekommen nach sechs Wochen Krankengeld, aber eben neu beginnend für die neue Erkrankung 3. Das kommt darauf an, was im Vertrag steht 4. Vielleicht bei einer Hebamme Liebe Grüße NB
Mitglied inaktiv
Du hast deinem Arbeitgeber die Schwangerschaft mitgeteilt (§ 5 (1) MuSchG) und nun musst du ihm auch das vorzeitige Ende der Schwangerschaft mitteilen. Er müßte ja sonst davon ausgehen, dass du noch schwanger bist, und wäre ans MuSchG gebunden, was deine Einsatzmöglichkeiten betrifft. Ich finde das sehr wichtig. 1. Wenn du psychisch nicht in der Lage bist zu kommunizieren, genügt auch ein kurzes Schreiben, wo du vielleicht auch andeuten kannst, wann er mit deiner Rückkehr rechnen könnte. 4. Es gibt gute Psychotherapeuten, die helfen solche Zustände zu bewältigen. Einige gibt es auf Rezept und werden von der KK bezahlt, die anderen arbeiten auf deine Rechnung ohne Kostenübernahme durch die KK. Da bist du dann terminlich und vom Umfang her nicht eingeschränkt durch die KK. Ich würde dir das dringend empfehlen, auch wenn es dich was kostet. Aber es geht schließlich um dein Leben und deine Zukunft.
Daisy99
Vielen Dank, uriah! Vielen Dank, Frau Bader!
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