Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Die lieben Nachbarn (lang)

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Die lieben Nachbarn (lang)

Mitglied inaktiv

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Hallo, es gab mal eine Zeit, da hab ich mich über Nachbarschaftsstreitigkeiten, die im Fernseher gezeigt wurden dusselig gelacht, mittlerweile kann ich darüber nicht mehr lachen. Unsere lieben Nachbarn meinen nämlich, daß ihnen das Haus gehört und die Wohnungsverwaltung stört sich nicht dran. Zuerst modernisierten sie Anfang des Jahres ihre Etage, die unmittelbar über unsere liegt. Die lauten Arbeiten wurden vornehmlich in der Zeit von 13-15 Uhr und dann wieder ab 18-21 Uhr vorgenommen. Nachtspeicher wurden auch noch um 23 Uhr verrückt. Unsere Wohnungsgesellschaft sagte, daß es uns freigestellt sei, uns eine neue Wohnung zu nehmen. Unser damals 3 Monate alter Sohn bekam durch diesen Lärm keinen richtigen Schlafrhythmus, was ich aber noch so hinnahm. Nun ist es so, daß die Waschmaschine der Mieterin über unserer Küche steht und grundsätzlich vor 8 Uhr angemacht wird. Davon werden mein Sohn und ich regelmäßig geweckt, da die Maschine sehr laut ist. Ganz freundlich hab ich die Mitmieterin daraufhin angesprochen und mir wurde von ihr bestätigt, daß sie die Maschine sogar im Keller hört, weil sie eben so laut ist. Geändert hat sich nichts. Das Schlafzimmer der Mieter liegt über dem Kinderzimmer unseres Sohnes. Nachts fängt mein Sohn an zu schreien, also gehe ich in das Zimmer und es hört sich so an, als würden unsere lieben Nachbarn Seilspringen. Wir nehmen unseren Sohn jetzt mit in unser Bett, weil er mittlerweile Angst hat in seinem Zimmer zu schlafen. Kann ich irgendetwas gegen den Lärm unternehmen, oder bleibt mir wirklich nur die Möglichkeit, mich nach einer neuen Wohnung umzusehen? Vielen Dank für Ihre Mühe!


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Liebe Martina, so einfach kann es sich die Wohnungsbaugesellschaft nicht machen. Am besten wäre, wenn Ihr Kinderarzt Ihnen bestätigt, daß der Zwerg unter dem Lärm leidet. Das Attest dann an die Wohnungsbaugesellschaft mit der Ankündigung, daß Sie die Miete um 10 % kürzen, wenn nicht bis zum... (ca. 2-3 Wo.) Ruhe herrscht. Dann soll der Vermieter eben die lauten Mitmieter anschreiben und sich kümmern. Wenn dann nichts geschieht, können Sie die Miete mindern. Achten Sie aber darauf, bei dem gesamten Minderungsbetrag nicht an 2 Nettomieten herankommen. Am besten fahren Sie wirklich, wenn Sie lautstark bei der Gesellschaft auf Ihre Rechte pochen und so richtig unbequem werden. Ich wünsche Ihnen viel Glück. N. Bader


Mitglied inaktiv

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Hallo Martina, ich hatte ähnliche Probleme, habe die Konsequenzen gezogen und wohne seit April in einer ruhigen Wohnung. Mein Sohn - fast 3 - ist mittlerweile ein glückliches, ausgeglichenes Kind mit einem geregelten Schlafrhythmus. Wir hatten in einem Stahlbetonbau über und unter uns derart rücksichtslose Nachbarn, mit denen sich auch trotz mehrmaliger Versuche nicht reden ließ, daß uns keine andere Lösung mehr einfiel. Sicher hatte ich mich auch an die Wohnbaugesellschaft gewandt, aber die Situation war schließlich so eskaliert, daß die Nachbarn uns bereits schikanierten (ich war dann die hysterische Alleinerziehende). Irgendwann dachte ich, obwohl ich im Recht bin, bringt das alles nichts. Niemand hielt sich an die Hausordnung. laute Musik, Renovierungsarbeiten, Waschmaschinen, Türengeknalle, das ganze Repertoire halt. Da wir zudem Schimmel in der Wohnung hatten, habe ich vom Kinderarzt eine Bescheinigung bekommen, daß der Umzug in eine neue Wohnung aus gesundheitlichen Aspekten erforderlich ist (kleiner Tip, dann kann man den Umzug nämlich steuerlich absetzen). Bei der Wohnungswahl habe ich auf alles geachtet, um nicht vom Regen in die Traufe zu kommen: Ich habe ein Haus mit nur drei Parteien gewählt und das Dachgeschoß. So kann keiner von oben trampeln.Das Haus ist neu und gut isoliert. es rennt keiner mehr an meiner Etage vorbei, der weiter nach oben muß. Und seitdem sind wir glücklich. Es ist schade, daß man heute in den meisten Fällen echt nicht mehr auf die Rücksicht der Mitbewohner zählen kann, aber wir haben die Flucht ergriffen, weil wir auf weitere Streitereien keine Lust und dafür auch keine Kraft mehr hatten. Und wenn ich damals an meinen heulenden Sohn denke, der nie in den Schlaf kam und immer "Mama Krach" weinte, dann habe ich wohl richtig entschieden. Liebe Grüße, Doro


Mitglied inaktiv

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Nicht DU bist der Störenfried, sondern die anderen !!!!!!! Also, der Gesellschaft auf die Füße treten, immer wieder Dampf machen-und mit Mietminderung drohen und auch durchsetzten !!!!!!!!!! DIE müssen nämlich handeln bei solchen uneinsichtigen, lauten Mietern-nicht ihr ! Los-ran-Druck machen !!!!!!! Drücke euch die Daumen ! Liebe Grüße Ulrike


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