Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Wird sie nachts immer munter weil sie abends zu weing ißt?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Wird sie nachts immer munter weil sie abends zu weing ißt?

carlo29

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Hallo, meine Kleine isst seit einiger Zeit mir die Haare vom Kopf. Aber nicht am Tisch, sondern sie will ständig etwas zum mümmeln. Sobald sie mich in der Küche sieht, macht sie solange Kravall, bis ich ihr etwas gebe. (Stück rohe Kartoffel, Brötchen, Reiswaffel, Apfel, Banane) Es stört mich halt, das sie zur Zeit soviel zwischendurch essen möchte. Abends isst sie entweder etwas Brei, oder Brot, doch davon isst sie fast nur den Belag wie Käse oder Frischkäse lutscht sie runter. Nachts wird sie wieder oft wach. Wir hatten den Rhytmus, das sie erst gegen 5 kam, dann Ihre Milchflasche bekam, doch nun wird sie wieder gegen 1-3 uhr wach, dann wieder gegen 5-6 Uhr. Sie lässt sich nicht beruhigen, will ihre Milch. Sie bekommt Kindermilch. Kann es sein, das sie abends zuwenig isst? Wasser, Tee will sie nachts nicht. Der Essensplan sieht so aus Nachts Kindermilch 180ml 5-6 Uhr Kindermilch 180ml 9Uhr halbes Brötchen mit Frischkäse, oder etwas Naturjoghurt, Obst und Müsli 11.30 Uhr Obst 14.30 Uhr Mittagessen (Menue für 1Jährige isst sie nicht ganz auf) wenn ich koche isst sie auch nicht wirklich viel Die Zeit bis zum Abendbrot ist sie sehr quängelig und unruhig. Sie will viel essen/mümmel, Sie bekommt dann etwas Obst, Reiswaffel,Joghurt,Keks Brei will sie nicht 18.30 Uhr Griesbrei oder Brot Generell ist sie sehr unruhig beim essen, alles andere ist interessanter. Wie bekomme ich die Nachmittage entspannter hin? Ist es gut, wenn sie ständig was essen will wenn sie in der Wohnung rumläuft?


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Hallo, ich kann gut verstehen, dass Sie das Essverhalten Ihrer Kleinen in richtige Bahnen lenken möchten. Eine ausreichend sättigende Abendmahlzeit ist eine wichtige Basis für ruhige Nächte, das stimmt schon. Aber auch der restliche Speiseplan sollte ausreichend Energien liefern, sonst holt sich Ihr Töchterchen nachts das, was ihr tagsüber entgangen ist. Sie beschreiben Ihr Töchterchen als ein quirliges Kind, das alles andere viel interessanter findet als das Essen und bei den Mahlzeiten sehr unruhig ist. Hier ist es besonders wichtig, dass regelmäßige Mahlzeiten zu festen Zeiten gemeinsam am Tisch eingenommen werden und keine Ablenkung wie laufender Fernseher, Radio oder Spielsachen stören. Sagen Sie Ihrer Kleinen frühzeitig, dass es bald essen gibt, reißen Sie sie nicht aus dem Spiel und holen Sie sie ab, wenn es an die Mahlzeiten geht. Kinder in diesem Alter wollen ihre Kräfte mit den Eltern messen. Sehr schnell entwickeln sie ein Gespür für die „Schwachstellen“ der Eltern. Die Mahlzeiten eignen sich besonders gut für kleine Kämpfe, denn hier haben Eltern ihre besondere Schwachstelle. Aus Ihren Schilderungen entnehme ich, dass Sie wirklich alles unternehmen, um Ihrer Kleinen gesundes Essen schmackhaft zu machen. Versuchen Sie das zumindest für ein paar Wochen zurück zu stellen. Beobachtungen zeigten, je mehr Eltern sich anstrengten und auf Extrawünschen eingingen, um ihren Sprössling zum Essen zu bewegen, desto schlimmer wurde es. Alle Methoden wie Druck, Tricks oder Ablenken funktionieren nicht, um Kinder langfristig zu einem gesunden Essverhalten zu bewegen. Bieten Sie gesundes Essen in ruhiger Atmosphäre an. Sind es nur Spatzenportionen gibt es bis zur nächsten Mahlzeit nichts, auch keine „Mümmeleien“. Auch die Zwischenmahlzeit nachmittags sollte an einem festen Platz und zu einer festen Zeit eingenommen werden. Natürlich spricht nichts dagegen, dass Ihre Kleine bei Unternehmungen oder Ausflügen ab und zu ein Stückchen Brot oder einen Keks in die Hand bekommt. Werden diese kleinen Snacks aber gewohnheitsmäßig immer wieder zwischendurch angeboten, verhindert dies, dass Ihr Kind zu den Mahlzeiten so richtig Appetit entwickeln kann und trainiert auf lange Sicht ein falsches Essverhalten. Das ist schon richtig, dass Sie das stört. Ein ruhiger strukturierter Tag hilft, dass Kinder einen sicheren festen Rahmen bekommen. Gehen Sie nachmittags viel an die frische Luft, das lenkt ab und macht Appetit auf die Abendmahlzeit. Ich bin mir sicher, wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und nicht so sehr auf Ihren kleinen Schatz eingehen, wird es entspannter werden. Alles Gute Veronika Klinkenberg


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