sandra suering
Hallo, unsere Tochter ist 13 Monate alt. Sie "frühstückt" morgens eine Milchflasche (150-210ml), mittags 250g Gemüsebrei mit etwas Fleisch oder Fisch und 5g Käse und manchmal einem halben bis einem ganzen Jogurth oder Kompott, nachmittags einen Kompott und einen Jogurth und abends 120ml Milchbrei mit 150g Gemüsebrei und 5g Käse und manchmal einem Jogurth oder einem Kompott als Nachtisch. Unser Kinderarzt sagte, sie solle täglich 500ml in Milchprodukten zu sich nehmen. Abends gestaltet sich das Essen meistens als echter Kraftakt. Sie isst ein paar Löffel und danach will sie nicht mehr. Ich habe schon alles versucht: Spielzeug, was am Anfang funktioniert hat, jetzt aber auch nicht mehr, ihr Zeit lassen und am Anfang hatte sie auch einen Teller mit Gemüsstückchen, die sie von Hand essen konnte, doch auch das hilft nicht mehr. Sie isst entweder vor uns oder nach uns, da sie, wenn sie unser Essen sieht, nichts mehr von ihrem wissen will. Ich weiss, sie isst so viel, wie sie braucht oder Hunger hat, aber das Problem bleibt dann immer noch, dass sie nicht ihre empfohlene Milchmenge zu sich genommen hat. Ich habe absolut keine Idee mehr, wie ich ihr das Essen schmackhaft machen soll. Ich habe sie auch schon mal ins Bett gelegt, ohne dass sie ihr Abendessen komplett aufgegessen hat. Aber was mir dann Sorge bereitet, ist die Tatsache, dass sie ihre Milchration nicht vollständig hat. Ich bin mir sicher, dass Sie noch einige Tips für mich haben, sodass dass Essen für meine Tochter zum Genuss wird und nicht eine Pflichtaufgabe. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Gruss Sandra
Doris Plath
Liebe Sandra, Sie können hier ganz beruhigt sein, Sie müssen bei der Milch nichts „erzwingen“ oder zur Pflicht machen. Aus meiner Sicht passt die Milchmenge allerbestens. Milch ist zwar auch im zweiten Jahr noch wichtig, sie spielt jedoch nicht mehr diese Rolle wie im ersten Jahr. Nach dem ersten Geburtstag beläuft sich die Empfehlung auf etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte (Milchbrei, Käse, Joghurt, Pudding….). Am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt. Genau wie Sie es machen. Mein Tipp: Versuchen Sie doch nun nach und nach die Morgenflasche durch eine Tasse Milch zu ersetzen. Das Trinken aus der Tasse ist etwas Übungssache, macht aber bald viel Spaß. Es müssen ja keine riesen Mengen sein. 100-150 ml reichen da schon aus. Es gibt ja noch weitere Milchprodukte übern Tag. Wie sieht es denn abends mit einer Brot-Milch-Mahlzeit aus. Das ist die übliche Abendkombination, die gut satt macht, wertvolle Nährstoffe liefert und von den Kleinen gerne gegessen wird. Dazu darf Ihr Mädchen nach Belieben Gemüsesticks knabbern. Sehen Sie es nicht allzu kompliziert. Ich bin da ganz Ihrer Meinung, dass das Essen keine Pflichtaufgabe sein sollte, weder auf Eltern- noch auch Kindesseite. Essen soll Freude machen, das ist der beste Appetitbringer überhaupt. Schöne Adventstage wünscht Doris Plath
sandra suering
Hallo Frau Plath, vielen Dank für Ihre Antwort. Ihre Tips hören sich ganz gut an. Nun ergibt sich allerdings die nächste Frage daraus. Wie kann ich meiner Kleinen das Trinken aus der Tasse schmackhaft machen? Bisher haben wir es unregelmässig mit Wasser über den Tag verteilt geübt. Sie hat dann immer ein, zwei Schlucke genommen und danach war Schluss. Bevor ich ihr die komplette Milchmenge morgens aus der Tasse anbietet und sie trinkt sie nicht, sollte ich da lieber erstmal über den Tag verteilt mit Wasser weiter üben, damit sie sich an das Trinken aus der Tasse gewöhnen kann? Und dann noch eine Frage. Sie trinkt ihre Milch morgens immer mit "Geschmack" ( Vanille, Schokolade, Honig - sie hat so ganz zu Beginn der Flaschennahrung ihre morgendliche Ration besser getrunken ). Kann ich ihr morgens die Milch, die sie dann in der Tasse bekommen soll auch mit Geschmack geben? Ich selbst habe heute morgen ihre Pre-Milch probiert und finde, dass sie für meinen Geschmack nicht wirklich lecker schmeckt. Vielen Dank nochmals für Ihre Hilfe. Gruss Sandra
Doris Plath
Liebe Sandra, das „schmackhaft machen“ hat viel mit Übung zu tun. Anfangs werden es vermutlich nur wenige Schlucke sein, das wird immer mehr werden. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Bleiben Sie hier einfach dran mit dem Üben, gerne Milch und Getränke parallel. Aber Sie müssen auch nichts übereilen. Wenn das Morgenfläschchen noch so gut ankommt ist das ok. Verlieren Sie nur das Ziel nicht aus den Augen, dass es Flüssiges einmal nur noch aus Tasse oder Becher geben soll. Die meisten Kinder bevorzugen etwas „mit Geschmack“. Das dürfen Sie bei der Milch ganz persönlich handhaben wie Sie es möchten. Dabei ist es egal ob es aus der Flasche oder der Tasse kommt. Da Ihre Kleine an eine Milch mit Zusatz gewohnt ist, wird sie das nicht so leicht aufgeben wollen. Viele liebe Grüße Doris Plath
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