Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Wie lange ist nächtlicher Hunger normal?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Wie lange ist nächtlicher Hunger normal?

Tatina

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Guten Tag, Meine Tochter ist 19 Monate alt und hat nachts etwa gegen 3 immer Hunger. Manchmal auch schon eher. Meist stille ich sie dann, aber manchmal reicht das auch nicht mehr und dann isst sie noch eine Scheibe Toast. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie wirklich Hunger hat, weil sie wirklich versucht, weiterzuschlafen, aber immer wieder weinend aufschreckt. Außerdem hört man ihren Magen knurren. Ich dachte immer, so "große" Kinder brauchen nachts keine Nahrung mehr und ich wollte eigentlich auch schon lange nachts abstillen, da es mir langsam unangenehm wird. Und nachts Brot essen ist ja bestimmt auch nicht so gut für die Zähne, von den nervigen Krümeln im Bett ganz abgesehen. Meine Frage lautet also, ist das normal? Wie lange kann das noch dauern, bis sie ohne Hunger durchschläft? Kann ich irgendwas dagegen machen, außer sie abends "vollzustopfen"? Vielen Dank schon mal. LG Tatina


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Liebe Tatina, üblicherweise sättigen sich Kinder in diesem Alter tagsüber. Nachts braucht es keine Milch mehr. Feste Kost in der Nacht ist auch keine Empfehlung. Weder Milch noch Brot in der Nacht sind "gut" für die Zähne. Auch die Verdauung wird in der Nacht nochmal gefordert. Sie müssen Ihre Tochter abends nicht "vollstopfen". Achten Sie einfach darauf, dass Ihr Mädchen sich tagsüber bei den einzelnen Mahlzeiten jeweils gut satt isst und über den Tag verteilt auch genug Getränke zu sich nimmt. Dann wissen Sie, dass das nächtliche Weinen weder Hunger noch Durst sind, sondern wohl doch mehr eine liebe Gewohnheit. Bestimmt gelingt es Ihnen Ihre Tochter immer häufiger anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Gebrüll und Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumrum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts gar nichts mehr anbieten. Helfen Sie Ihrer Tochter viel mehr von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich erholsam durchschlafen können, die Verdauung nachts mal zur Ruhe kommt und dazu noch die Zähne Ihrer Kleinen schonen. Denken Sie immer daran, dass Kinder mit Mamas Unterstützung soooo viel lernen können! Viele liebe Grüße Doris Plath


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