Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Ulrike Kusch:

Wie lang kann man voll stillen?

Frage: Wie lang kann man voll stillen?

nadin79

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Liebes Ernährungsteam, vorab meine Anerkennung für soviel Knowhow und ihre empathische Art den Mamis mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Schon oft habe ich hier gelesen. :) Heute wende ich mich direkt an Sie, auch wenn es bereits öfters Thema war. Mein Kleinster ist nun 7,5 Monate alt. Brei ist so gar nicht seins, dass sieht man jedesmal auch in seinem Gesicht, wenn er isst. Wir arbeiten uns quasi Löffelweise vorwärts. Ich habe noch keine richtige Mahlzeit ersetzen können. In den frühen Morgenstunden zwischen 6:00 und 7:00 Uhr kommt er zum Stillen und schläft dann im Bettchen nochmal für gut 2 Stunden. Dann bekommt er püriertes Obst. Banane ist vorerst der Favorit und er mag ca. 7-8 Löffel. Danach stille ich nicht mehr. Mittags bekommt er den Gemüsebrei. Aktuell isst er davon höchstens 60 - 70 Gramm, dass auch nur mit guten Zureden, viel Loben... Nach ca. einer halben Stunde stille ich ihn dann. Eine Freude, wenn er die Brust sieht. :-) Ich habe auch probiert nach dem Mittagsbrei nicht mehr zu stillen, aber dann kommt er nicht in den Mittagsschlaf,, weint und schmatzt. Nach dem Stillen ist alles gut, also hat er ja Hunger und die knapp 70 Gramm Brei reichen noch nicht aus.Er trinkt dann auch die Brust leer - ich habe nicht das Gefühl, dass er weniger trinkt, nur weil er vorher bereits Brei gegessen hat. Das stößt gerade in meinem Umfeld auf Kritik. Ich würde ihn überfüttern, immerhin ist der Magen ja durch den Brei schon gefüllt. Sätze wie: "Du fütterst ihn noch dick" , "Du hast doch schon zwei Kinder, warum klappt es denn diesmal nicht" oder "Das Kind braucht doch endlich mal was Richtiges.", hinterlassen irgendwie ein ungutes Gefühl und es ärgert mich auch. Die beiden Großen hatten nach 4 - 5 Tagen eine komplette Mahlzeit gegessen und die Breie geliebt. Genau wie jetzt habe ich auch selbst gekocht. Der Kleine ist sicher ein Wonneproppen (74 cm, 9,8 kg), aber eben alles durchs Stillen und ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich zu viel stille. Am Nachmittag und Abend stille ich ihn aktuell noch und in der Nacht kommt er 2 x (beim Entwicklungssprung auch mal 3 x). In 2 Wochen möchte ich den Abendbrei einführen. Mal schauen, wie er den mag. Aktuell nimmt er auch schon eine Scheibe Bio-Gurke in die Hand. Nuckelt aber nur darauf herum.... Also so ganz uninteressant ist da Essen nicht. Auch auf Paprika kaut er. Ich kenne auch das Konzept von Led Weaning, finde aber generell, dass im Brei alle Inhaltsstoffe sind, die wichtig sind Ist es denn wirklich so "schlimm", dass ich fast noch voll stille? Kann ich ihn wirklich überfüttern, wenn ich nach dem Brei noch stille? Soll ich einfach langsam und stetig weitermachen oder doch etwas ändern?? Lieben Dank im Voraus für eine Antwort. Sorry, dass es so lang geworden ist. Alles Liebe Nadin


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Liebe Nadin, vielen Dank für Ihre lieben Worte – wir freuen uns sehr, dass Sie uns so schätzen! Mein bester Tipp für Sie gleich vorneweg: Schauen Sie nicht zu viel nach links und rechts – das Umfeld kann einen sonst ganz schon verunsichern. Hören Sie weiterhin auf Ihr eigenes mütterliches Bauchgefühl und die Signale Ihres Sohnes. Das sind die besten Wegweiser, und so können Sie je nach Situation gut auf Ihren Kleinen eingehen. Ihr Junge geht die Beikost einfach in seinen, kleinen Schritten an, auch das ist „normal“. Machen Sie ihm weiterhin ein vielfältiges Angebot wie auch Menüs am Mittag und nehmen Sie ihn mit an den gemeinsamen Esstisch. Wenn er mag, kann er mal ungewürzte, gekochte Gemüsestückchen selber mümmeln, und ansonsten bleiben Sie einfach fröhlich beim Brei. Früher oder später hat sich noch jedes gesund Baby mit der Beikost angefreundet. Das wird auch bei Ihrem Kleinen so sein. Jedes Baby ist ganz individuell und hat sein eigenes Tempo – auch beim Stillen und bei der Beikost. Das Stillen ist ja nicht nur reine Ernährung, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihr Schatz von Geburt an kennt. Es ist verständlich, wenn er diese liebe Gewohnheit nicht so ohne weiteres aufgeben will. Das braucht seine Zeit. Gerade der herzhafte Brei kommt bei vielen Babys erst einmal nicht so gut an, wie milchige Breie oder Obst. Da gibt es einfach kleine Schleckermäulchen. Sie machen es schon genau richtig und bieten den Brei immer wieder an und gehen auch nach Ihrem Bauchgefühl vor. Sie und Ihr Sohn sind ein gutes Team – darauf können Sie vertrauen. Das gilt auch fürs Stillen. Damit die Stilleinheiten nach und nach ersetzt werden können, ruhig weiter den Brei anbieten und mag Ihr Schatz nicht weiter löffeln, eine kleine Pause machen. Dann wieder den Brei anbieten. Mag er nicht mehr weiteressen, beenden Sie die Mahlzeit und es gibt im Anschluss nichts beliebteres wie die Milch. Machen Sie sich so den Appetit zu Gehilfen. Ihr Kleiner ist schlau und verhungert nicht. Mit der Zeit werden sich dann die Mengen steigern. Statt purem Obstbrei empfehle ich Ihnen einen Getreide-Obst-Brei als Zwischenmahlzeit. Obst alleine sättigt nicht so gut und das Getreide ist ein wertvoller Bestandteil der Ernährung. Am Abend können Sie nun gerne auch den Milchbrei einführen – vielleicht klappt es mit ihm gleich schon besser. Sie können einen puren Milchbrei reichen oder diesen noch mit Gemüse oder Obst verfeinern. So wie er den Brei gerne löffeln mag. Ich wünsche Ihnen beiden alles Liebe und ein schönes Wochenende! Herzliche Grüße Ulrike Kusch


nadin79

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... Ich wollte noch kurz schreiben, dass wir seit dem 6. Lebensmonat Brei füttern. Es ist also nicht so ganz neu für den kleinen Mann und dennoch mag er ihn noch nicht so dolle. ;) LG


Mondfee85

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Meine Maus ist 9 Monate, isst ebenso wenig Brei und ich stille quasi fast voll. Ihr gehts bestens! Lass die Leute reden und Dein Baby machen! Wird schon!


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