Julklap
Mein kind ist fast 14 monate alt, bisher bekommt sie feinpürierte kost und brei sowie nachts noch muttermilch. Erstens möchte ich nun nachts auch abstillen da sie häufig trotzdem wach wird und ich doch nicht wieder 3-4mal nachts stillen kann/möchte. Wie fange ich dass am besten an? Und die 2. wichtige frage- ich bin sehr ängstlich wg. Verschlucken, es passiert ihr sogar teils noch beim wasser trinken. Womit kann ich anfangen, sie an stückigere kost zu gewöhnen? Sie hat jetzt im letzten monat endlich zähne bekommen, gleich 3 stück. Aber auch so müste sie ja mit der kauleiste schon schaffen, etwas zu zerdrücken. Aber sie verschluckt sich ständig und würgt. Fertigen brei bekommt sie manchmal auch, da sind wir bei feinstückig immerhin. Letzte woche haben wir ein wirklich feines babymüsli probiert, ich dachte, ähnlich wie brei. Aber es waren feste ganze haferflocken drin, sie fing an zu würgen und beim weiteren , vorsichtigen testlöffeln dachte ich auch kurz, sie würde gleich brechen. Also auch nicht gut. Was kann ich ihr geben?? Ich bin ganz ratlos und hoffe , sie können mir helfen! M.f.G. K. R.
Anke Claus
Liebe „Julklap“, schön, dass Sie bei uns nachfragen. Ihre Kleine scheint das Stillen und die intensive Nähe zu Ihnen in der Nacht noch sehr zu genießen. Versuchen Sie die Kleine anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihre Kleine hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Mädchen etwas Zeit sich umzugewöhnen. Benennen Sie eine konkrete Zeit. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Zeigen Sie Ihrer Kleinen, dass Sie bei ihr sind, aber versuchen Sie sie ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen. Mit Geduld werden Sie es bestimmt schaffen. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass die Nächte bald ruhiger werden. Eins vorweg: Ihr Mädchen ist auch mit feinpürierten Breien gut versorgt. Kinder gewöhnen sich einfach unterschiedlich schnell an die gröbere oder stückige Kost. Vielen macht das gar nichts aus, Ihr Mädchen scheint sich damit schwerer zu tun. Geben Sie ihr die Zeit dazu, die sie benötigt. Zudem haben Kinder einen sehr empfindsamen Würgereflex. Das kennen Sie bestimmt, wenn ein Spatel bei einer ärztlichen Untersuchung in den Mund gelegt wird, dass wir dann automatisch würgen. Manche Babys sind hier sehr sensibel. Ein kleines Stückchen Brei, ein Stückchen Brot bzw. etwas Druck im hinteren Rachen kann schon den Würgereflex auslösen. Sprechen Sie es auch mal beim Kinderarzt an. Er kann klären, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Dann können Sie einfach ganz entspannt weitermachen Mit nur drei Zähnchen ist es natürlich nicht ganz so einfach zu „kauen“, Ihre Kleine kann weiche Stückchen aber mit der Kauleiste zerdrücken, da haben Sie recht. Begegnen Sie dem ganzen mit Geduld und geben Sie Ihrer Kleinen auch weiterhin die Gelegenheit, sich an die Stückchen zu gewöhnen. Versuchen Sie einfach noch kleinere Übergänge vom Brei zum stückigen oder groben Essen zu schaffen. Beim Würgen hilft es den Brei/das Essen mit etwas Wasser ein bisschen weicher zu machen. Mischen Sie mal löffelweise gröberen Brei (ab dem 8. Monat oder älter) unter das feinpürierte Menü. Löffel für Löffel, Sie haben keine Eile. Beim Selberkochen pürieren Sie die Breie immer weniger oder zerdrücken den Brei mal nur mit der Gabel. Bieten Sie auch Fingerfood, wie weichgedünstete Gemüsestückchen, zum Üben an. Bestimmt wird sich Ihre Kleine noch an die Stückchen gewöhnen, sie braucht einfach etwas Zeit. Alles Liebe und herzliche Grüße Anke Claus