Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Wie gewöhne ich die Nachtmahlzeit ab?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Wie gewöhne ich die Nachtmahlzeit ab?

Inesfit

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Hallo, meine Tochter (8Monate) schläft seit ca.6 wo nicht mehr durch.....früher schlief eigentlich super durch von ca. 21-8Uhr. Nun seit sie ca. 6Monate ist schläft sie auf einmal nicht mehr durch und fordert jede Nacht ihr Milchfläschchen, meistens nach ca. 7Std. Schlaf. Normalerweise müsste sie ja nun - laut Lektüre - in einem Alter sein wo sie ohne die Nachtmahlzeit auskommen sollte. Ich denke das es nicht wirklich Hunger ist, sondern Gewohnheit. Sie trinkt seit sie 5Monate alt ist ihr Fläschchen alleine (selbst haltend) nicht in meinem Arm. Entweder in Ihrem eigenen Bett oder neben mir liegend. Von daher kann ich auch das Kuschelargument ausschließen. Ich habe schon versucht mit Schnuller oder Tee/Wasser sie zu besänftigen - da gab es nur lautes Geschrei :( in der Regel schläft sie nach ihrem Fläschchen wieder ein, manchmal braucht sie neuerdings aber auch ein bißchen länger dafür. Ihr Tagesernährungsplan sieht wie folgt aus: 200 ml Milch 1er 220g Gemüse- Fleisch -Brei 200g Getreide-Obst-Brei 200g Milchbrei (nachts 200ml Milch 1er) Eigentlich müsste sie doch bei der Nahrungsmenge satt sein oder? Können Sie mir Tips geben wie ich ihr die Nachtmahlzeit abgewöhnen kann? Vielen Dank und liebe Grüße.


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Liebe „Inesfit“, dass Ihre Kleine nachts wieder ein Fläschchen einfordert, ist nichts unübliches für dieses Alter. Ihre Kleine ist noch so jung und auch wenn sie zeitweise schon ganz gut durchgeschlafen hat, ist es völlig in Ordnung wenn sie nachts wieder was trinkt. Bei den meisten Babys stellt sich im zweiten Halbjahr der Ess- und Trinkrhythmus auf den Tag ein. Schlafen Babys früher durch, ist das sehr entgegenkommend, aber es ist nicht selbstverständlich oder gar vorauszusetzen. Das Ess- und Schlafverhalten unserer Kleinen bleibt einfach spannend. Es ändert sich immer wieder mal. Auch wenn etwas schon gut geklappt hat, ist das keine Garantie, dass es so bleibt. Wann und wie Kinder lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist ohnehin immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben. Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden. Der Schlaf ist bei den Kleinen keine konstante Größe, da kann sich noch einiges im ersten Jahr hin und her schieben. Er hängt auch nicht wie immer angenommen wird nur mit dem Essen zusammen. Achten Sie dennoch darauf, dass Ihr Mädchen sich bei den einzelnen Mahlzeiten satt isst und auch was trinkt. Neben Hunger und Durst schlafen Kinder zu bestimmten Entwicklungsphasen recht unruhig. Es gibt Schübe und Phasen wie z.B. das Zahnen, in denen die Kleinen besonders unausgeglichen sind und schlecht ein- und durchschlafen und früher aufwachen als gewohnt und wieder ein Fläschchen verlangen. Das wird auch bei Infekten etc. beobachtet. Ist diese Zeit überwunden, normalisieren sich das Befinden und der Schlaf wieder. Durchschlafprobleme haben Kinder auch dann, wenn der Tag sehr aufregend war und viel Neues auf sie eingeströmt ist. Mit zunehmendem Alter werden die Kleinen immer agiler und es gibt nachts immer mehr zu verarbeiten. Dann wachen sie in den Leichtschlafphasen auf. Diese Phasen sind völlig normal. Möchten Sie diese nächtliche Milch ändern, kann Ihre Kleine mit Ihrer Hilfe es lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen. Dazu würde ich die Milch ausschleichen, also immer weniger Pulver anrühren und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtflasche zu entwöhnen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich bei den einzelnen Mahlzeiten am Tag satt isst und auch ausreichend Getränke zu sich nimmt. Dann wissen Sie als Mama, dass es weder Hunger noch Durst sind, wenn das Kind nachts wach wird. Versuchen Sie mehr und mehr Ihr Mädchen anderweitig wieder zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird nicht gleich von heute auf morgen klappen. Das bedeutet bestimmt einige „unruhige Nächte“ für Sie. Geben Sie sich und der Kleinen Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen, bestimmt finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem alle zufrieden sind. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath


Jendriks_Mama

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Hallo, "durchschlafen" bedeutet, 6 Stunden am Stück zu schlafen. Das tut sie doch :) Es klingt für mich alles normal. Und dass sie theoretisch ohne Nachtmahlzeit auskommen könnte heißt ja noch lange nicht, dass es in ihrem Fall auch zutrifft. Warum belastet Dich die "nächtliche" Flasche? Du bist doch mit einer wunderbaren Nachtruhe gesegnet, die keineswegs selbstverständlich ist für ein Kind dieses Alters :) LG Sarah


Inesfit

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Hallo Sarah, Danke für dein Kommentar....naja die schläft leider nicht immer 6-7std....heut Nacht zb war sie schon um 2:30uhr wach u wollte wieder nur nach ihrem Fläschchen einschlafen :( Mich schlaucht es natürlich, da ich wie heute Nacht zb nur auf 3std Schlaf komme bis die erste Unterbrechung kommt....ich gehe selbst zw 23-24uhr schlafen, da ich abends auch etwas zeit für mich möchte....und vor 23uhr selten schlafen kann (Berufsbedingt). Gelegentlich schläft sie danach auch nicht direkt wieder ein und erzählt, spielt od quengelt. Sie hat ja vorher auch Super geschlafen nur die letzten wo ist der Wurm drin. Denke auch das es wichtig ist ihr abzugewöhnen, da ich bald auch wieder arbeiten gehe und fit sein muss. viele Grüße


Inesfit

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Sehr geehrte Frau Plath, ich danke Ihnen sehr für ihre Antwort und ihre Tips. Ich bin auch beruhigt t wenn sie mir sagen dass das Verhalten "normal" ist, auch wenn die Kinderärzte auf durchschlafen pochen ;) Dennoch werde ich sie, wie auch ihrer Empfehlung nach, langsam versuchen das Nachtfläschchen ausstreichen zu lassen. Eine letzte Frage noch, sie schreiben immer genug über den Tag trinken, wieviel meinen sie damit? Sind 150-200ml (Wasser/Tee) in Ordnung? Viele Grüße Ines


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Liebe "inesfit", werfen Sie dazu am besten einen Blick in die Windel. Solange Ihr Mädchen vergnügt ist und ihre Windel nass und der Stuhl geformt sind, dann ist sie ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Einmal für Sie zur Orientierung: Die Empfehlung lautet für ein Kind 7-12 Monate etwa 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Milch mit dazugerechnet wird. Grundsätzlich können nicht nur Getränke und Milch, sondern alle Lebensmittel in unterschiedlichem Ausmaß zur Flüssigkeitsversorgung beitragen. Gerade Obst ist hier zu nennen. Ist ein Speiseplan wiederum sehr „fest“, dann sollte auch auf mehr Trinkmöglichkeiten geachtet werden. Schöne Grüße Doris Plath


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