mamilein3000
Liebes Expertenteam, unsere Tochter ist 11 Monate alt. Meine Frage ist nun, wie es dann mit 12 Monaten mit der Ernährung weitergeht. Ich weiß, dass ich noch früh dran bin, aber ich informiere mich gerne etwas vorher. Momentan sieht unser Plan wie folgt aus: 07:30 Uhr halbe bis ganze Schreibe Brot mit Butter, anschließend stillen 09:30 Uhr gekochter Apfel dazu Reiswaffel / Hirsekringel oder Joghurtgläschen 11:30 Uhr ganzes Gläschen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (5xFleisch, 1xFisch, 1xvegetarisch) und halbes Gläschen Obst 15:30 Uhr Birne oder Banane dazu Babykeks / Getreidekeks 18:00 Uhr ein bisschen Abendessen von uns (ganz einfache Sachen z. B. Nudeln, Kartoffeln), anschließend Milchbrei 19:00 Uhr stillen vorm Bett gehen Ich möchte mit 12 Monaten dann so langsam abstillen und Vollmilch einführen. Wie mache ich das am besten? Und welche Milch nimmt man dann? H-Milch mit 3,5 % Fett? Macht man diese dann warm oder gibt man sie bei Zimmertemperatur? Ich habe gelesen, dass man die Milchprodukte dann am besten auf 2 - 3 Portionen am Tag verteilt. Wie könnte man diese in unseren Plan einbauen? Kann unsere Kleine dann schon alles vom Tisch mitessen oder muss man noch auf bestimmte Dinge aufpassen? Kann sie dann z. B. auch schon Fleisch bekommen? Sollte das dann auch wieder 5 x in der Woche sein? Und wie es dann mit den Gewürzen? Kann dann ganz "normal" gewürzt werden? Das sind jetzt leider sehr viele Fragen geworden, aber die tauchen momentan alle auf. Herzlichen Dank schon im Voraus. Liebe Grüße mamilein 3000
Veronika Klinkenberg
Liebes „Mamilein“, es ist ganz richtig sich im Voraus zu informieren. Es steht ja ein neuer spannender Entwicklungsschritt an. Die Ernährung Ihres Töchterchens sieht sehr gut aus. Die ersten Schritt in Richtung Familienkost hat die Kleine schon gemacht. Nach dem ersten Geburtstag darf Ihr Mädchen normale Vollmilch auch zum Trinken bekommen. Nehmen Sie die Milch, die in der Familie verwendet wird. Sie dürfen in dieser Wachstumsphase ruhig auf die fettreichere Variante (3,5 % Fett) zurückgreifen. Machen Sie das aber ein wenig vom Gesamtspeiseplan abhängig. Mag ein Kind sehr gerne Käse oder isst mal fettreichere Wurst – also versteckte Fette – kann teilentrahmte Milch (1,5%) sinnvoll sein. Nicht geeignet sind entrahmte Milch (Magermilch mit 0,3% Fett) und entsprechende Milchprodukte. Da die Herstellungsverfahren mittlerweile so optimiert worden sind, gibt es bezüglich der Nährstoffversorgung nur noch unwesentliche Unterschiede zwischen pasteurisierter Frischmilch und H-Milch. Auch hier können Sie auf das zurückgreifen, was im Haushalt genommen wird. Nicht geeignet sind Roh- und Vorzugsmilch! Rohe Milch kann für kleine Kinder ein Gesundheitsrisiko darstellen. Erwärmen Sie die Milch oder geben Sie sie Ihrem Spatz zimmerwarm, so wie sie es am liebsten hat. Kombinieren Sie einfach unverzagt eine kleine Portion (100-150ml) zum Brot. Kinder zwischen einem und drei Jahren brauchen täglich etwa 300ml/g an Milch und Milchprodukten pro Tag. Am besten auf drei Portionen verteilt, da sind Sie ganz richtig informiert. Zum Frühstück ein kleines Glas Milch, nachmittags ein kleiner Becher Joghurt und zum Abendessen ein Brot mit einer Scheibe Schnittkäse oder ein Schälchen Müesli bzw. Milchbrei und schon ist das Ziel erreicht. Ein Kräuterquark mit Kartoffeln kann ebenfalls eine Abendessenvariante sein. Nach dem ersten Geburtstag gibt es immer zahlreichere Möglichkeiten Milch und Milchprodukte über den Tag verteilt in den Speiseplan ein zu bauen: Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe, Mehlspeisen, Gemüsecremesuppen etc. sind geeignet. Da finden Sie sicher etwas Passendes. Wichtig ist, dass Sie die Speisen schonend zubereiten und das Essen leicht verdaulich und mild gewürzt ist. Scharf angebratenes Fleisch, grobes festgebackenes Brot, in reichlich Fett Gebackenes oder Fritiertes, stark Gewürztes und Gesalzenes sind für die Kleinen noch ungeeignet. Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen. Tasten Sie sich schrittweise voran. Neue Lebensmittel sollten nur nacheinander und erst einmal in kleinen Mengen angeboten werden. Es ist sinnvoll die Stückigkeit der Nahrung langsam zu steigern und zu beobachten wie das Kauen klappt. Steigern Sie den Anteil an rohem Obst und Gemüse schrittweise. Gewöhnen Sie ihr Kind langsam an eine ballaststoffreichere Kost, geben Sie ihm beispielsweise Vollkornbrot und Misch- bzw. Graubrot abwechselnd. Lassen Sie sich von Ihrem Mädchen leiten, sehr schnell erkennen Sie was möglich ist. Fleisch ist im Kleinkindalter nicht mehr fast täglich notwendig. Das richtige Maß ist zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch oder Wurst. Umgerechnet sind das 30-35g pro Tag. Ein gutes Maß für eine Portion ist hier ebenfalls die Hand Ihres Kindes. Hinzu kommen 1-2 Eier und eine kleine Portion Fisch wöchentlich. Kinder haben ein viel empfindlicheres Geschmacksempfinden und brauchen unverfälschten Eigengeschmack. Auch ist das Verdauungssystem zwar schon reifer, aber entspricht noch nicht dem eines Schulkindes oder Erwachsenen. Daher ist es wichtig, dass nicht zu stark gewürzt wird. Würzen Sie viel mit milden würzenden Kräutern, kleine Mengen Paprika, Pfeffer, Curry sind ebenfalls möglich, aber sparsam verwenden. Mit Salz vorsichtig umgehen. Sie können ja das „Erwachsenenessen“ noch etwas nachwürzen. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg
mamilein3000
Hallo Frau Klinkenberg, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Unsere Kleine trinkt aus ihrem Trinklernbecher. Sollte sie dann die Milch auch daraus trinken oder lieber aus einer Tasse? Und abends gibt es bei uns ein warmes Abendessen, also kein Brot mit Milch. Sollte ich ihr diese Portion Milch noch vor dem Schlafen gehen anstatt des Stillens geben? Liebe Grüße mamilein 3000
Veronika Klinkenberg
Liebes „Mamilein“, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Mit dem Trinklernbecher sind Sie schon auf einem richtigen Weg. Es ist der erste Schritt ein Kind vom Fläschchen auf einen Becher um zu gewöhnen. Verwenden Sie erst einmal das womit Ihr Töchterchen gut zurechtkommt. Das Wichtigste ist dass jede „Flüssigkeit“ zügig getrunken und nicht genuckelt wird. Irgendwann folgt dann die Umstellung auf die richtige Tasse, gehen Sie da nach Ihrem kleinen Schatz, denn das Trinken aus einer Tasse erfordert zusätzlich zum richtigen Halten der Tasse eine ausreichende Entwicklung der Mundmotorik und dazu entsprechend Übung und Geschick. Wie bei jedem Entwicklungsschritt sind Kinder hier unterschiedlich weit. Zur Milchfrage: Wichtig ist, dass Sie täglich insgesamt auf etwa 400ml/g „Milchhaltiges“ kommen. Im Kleinkindalter (1-3 Jahre) sind es dann etwa 300ml/g, die empfohlen werden. Solange die Kleine morgens eine kleine Portion Milch trinkt und tagsüber nur etwas Joghurt bekommt, würde ich abends zusätzlich „Milchhaltiges“ anbieten. Ändert sich der Speiseplan etwas und kommen Käse und versteckte Milch bzw. Milchprodukte ins Spiel, können Sie das ja anpassen. Eine schöne Restwoche Veronika Klinkenberg
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