Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Annelie Last:

Wie bringe ich mein Kind das normale Familienessen bei?

Frage: Wie bringe ich mein Kind das normale Familienessen bei?

Wivi

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Hallo, Mein Tochter ist bald 20 Monate alt. Sie hat schon immer das Essen verweigert....besteht immer auf die FLASCHENMILCH (pro 1 beba) Sie hat die ersten Monate ein wenig, mit Mühe etwas Brei angenommen, meist nur aus Gläschen... Und inzwischen sollte sie normale Kost mit uns essen. Sie verweigert leider alles, immer muss ich für Sie Extra kochen. Sie akzeptiert leider nur einfache Sachen und meist bisher nur Kartoffeln mit Butter oder Kartoffelbrei und Nudeln mit Butter. Sobald was anderes dran kommt probiert sie nichtmal und verweigert. Sie kann bis zu 8 std durchhalten ohne Essen, egal was ich ihr anbiete, am Ende fordert sie die Milch. Mir wurde angeraten durchzusetzen, ihr keine Milch geben, nur so würde sie essen lernen....aber das traue ich mich nicht, es würde heißen, sie würde so lange verweigern, und dann hungrig zu Bet gehen müssen.was raten Sie mir?wie kann ich ihr das Essen schmackhaft machen? Sie hat viele Dinge nicht mal probiert, obwohl sie uns beim Essen zuschaut.ich mache mir Sorgen, dass sie zur einseitig isst. Und 2 x Milch nur (200 Monate+ 150 ml) kann nicht wirklich ausgleichen..... Obst isst sie nur wenig, mag nur süße ungesunde Sachen wie Kekse....aber genau das mag ich ihr nicht geben, und aus Verzweiflung bekommt sie dann den Quarkjogurt bevor sie garnichts isst. Was kann ich in so ein harten Fall tun? In Moment scheint sie sogar die Kartoffeln satt zu haben.....und nur Brot mit frischkäse und Marmelade scheint mir auch einseitig zu sein..... Bitte helfen die mir, welche Gerichte sind geeignet?


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Liebe „Wivi“, mein bester Rat ist: sehen Sie das Ganze entspannt. Sie müssen als Mama gar nicht so viel „machen“ und auch nicht viel zu viel auf „ihre Wünsche“ eingehen. Es gibt hier keine einfache, schnelle Lösung und es wird vermutlich für beide Seiten zunächst nicht leicht werden. Es handelt sich bei Ihrem Töchterchen ja offensichtlich um ein sehr temperamentvolles, willensstarkes Mädchen. Das Alter tut sein Übriges dazu. Es wird Protest und Geschrei geben. Kinder merken sehr schnell, wie wichtig den Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Denn Ihr Mädchen ist schlau und hat inzwischen bemerkt hat, dass es mit ihrer ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise Sie als Mama berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama tut alles, damit ich etwas esse. „Das ist so toll, dass Sie sich mir so intensiv zuwendet.“ Ich will ganz offen sein, wenn Ihr Mädchen mit 20 Monaten noch mehrmals Milch bekommt, trinkt Sie sich satt und „snackt“ sich eher durch den Tag. Zunächst möchte ich Ihnen eine Zahl an die Hand geben: Im zweiten Lebensjahr werden um die 300 im dritten Lebensjahr um die 330 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Trinkmilch, Milchbrei, Müesli mit Milch, Joghurt, Quark, (Frisch)Käse auf dem Brot, Käse im Auflauf, Sahne in der Cremesuppe) pro Tag empfohlen. Was nicht heißt, dass Ihr Mädchen nicht tageweise auch mal etwas mehr Milch bekommen kann. Aber nicht dauerhaft das macht die Ernährung, viel zu „milchlastig“ und verdrängt andere Lebensmittel. Feste Nahrung macht nun einfach satter als das Trinken von Milch. Auch benötigt Ihr Mädchen neben der Milch auch andere Lebensmittel für ein gesundes Wachstum. Bedenken Sie auch der Speiseplan Ihrer Kleinen ist derzeit auch "sehr bequem": Wenig kauen, schnell schlucken, meistens nur trinken und oft milchig-süß (Milch, Quark, Joghurt, Nudeln, Kekse). Sie muss nun erst hartnäckig vom Herzhaften und vom Kauen überzeugt werden und dazu braucht sie Ihre Hilfe! Bestimmen Sie zu welchen Mahlzeiten es was geben soll. Gehen Sie einfach konsequent alle festen Mahlzeiten an. Morgens und abends kann es gerne zur Mahlzeit etwas Milch (aus der Tasse!) geben, aber tagsüber würde ich nur feste Nahrung reichen, das wäre eine Möglichkeit. Sie als Eltern bestimmen das Angebot aus gesunder Kost, nicht Ihr Kind. Ihr Mädchen darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel sie davon essen mag. Achten Sie auf eine ruhige, entspannte Atmosphäre. Das Essen sollte auf möglichst neutrale Weise angeboten werden. Auch wenn Ihr Kind nur wenig isst, nach Möglichkeit neutral bleiben, d.h. keine Sanktionen, keine Versprechungen, nicht ärgerlich werden. Thematisieren Sie das Essverhalten Ihres Kindes nicht, unterhalten Sie sich während des Essens über belanglose Dinge, lachen Sie viel. Essen Sie vor ihr, zeigen Sie Ihr, wie gut es Ihnen schmeckt und wie viel Spaß Essen machen kann. Eine gute Stimmung macht Appetit und lädt ein das zu wiederholen. Verweigert sie das Essen oder mag sie nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihr ganz ruhig, dass das Essen jetzt für sie beendet ist. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie sie aus ihrem Stühlchen und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keine Milch und keinen Keks. Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie als Mama was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Mädchen ist da viel zu schlau, sie wird etwas nehmen, wenn sie hungrig ist. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Mädchen so häufig ihren Hunger über die Milch stillt, dann bieten Sie die Milch nicht mehr so regelmäßig an. Ihr Mädchen ist noch jung und weiß nicht, was gesund und gut für sie ist, sie weiß nur was ihr schmeckt (Milch, Quark, Joghurt, Nudeln, Kekse). Deshalb müssen Sie sie beim Erlernen eines gesunden Ernährungsverhaltens unterstützen. Ihr Mädchen braucht Ihre Hilfe dabei! Wenn Sie hier eine Veränderung wünschen – und das ist v.a. entscheidend, dass Sie das wirklich wollen! – dann müssen Sie diesen Teufelskreis einmal durchbrechen. Sie werden hier nicht drumrumkommen, auch wenn das Protest und Geschrei oder auch mal Hunger etc. bedeutet. Ihr Mädchen hatte lange Zeit sich dieses Essverhalten und ihre Vorlieben zu eigen zu machen und sie hat immer wieder erfahren, wie sie ihre Eltern rumkriegt damit sie ihre Milch bekommt. Auch wenn es erst mal eine anstrengende Zeit bedeutet, bleiben Sie konsequent dran. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden. Mittelfristig helfen Sie Ihrem Mädchen damit nur. Wenn sie mit Ihrer Unterstützung lernt, sich vielfältig am Tisch zu ernähren, haben Sie beide was davon. Aber es gilt nun einmal diesen Weg zu gehen. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, Annelie Last


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