Hallo Frau Klinkenberg,
unsere Tochter wird demnächst 11Monate alt und isst bereits zum Teil mit uns Familienkost. Ihr Speiseplan momentan:
Nachts/ frühmorgens (gegen 4 oder 5Uhr): ca. 170 ml Folgemich
Frühstück (zwischen 8 und 9Uhr): Mischbrot (Weizen oder Roggen) oder Toast (3Korn) mit Butter oder (Frisch)Käse (einmal in der Woche gibt’s Ei) und Obst
Mittag (zwischen 11und 12Uhr)s: 1 Glas Babymenue oder Beilagen aus unserem Essen: Kartoffeln, Nudeln, Reis, Gemüse
Nachmittags (zwischen 14 und 15Uhr): diverses Obst (Äpfel, Banane, Birne, Melone) und ab und zu Babykekse oder Dinkelkekse oder Reiswaffeln
Abends (gegen 17:30Uhr): 1 Scheibe Brot mit Butter und Leberwurst oder (Frisch)Käse dazu gibt es Tomate oder Gurke
Bettgehritual (gegen 18:30Uhr): ca. 200ml Folgemilch
Eigentlich finde ich Ihren Speiseplan ausgewogen, doch irgendwie denke ich ihr fehlt etwas. Sie isst gut, aber trinkt tagsüber recht wenig. Ich habe es schon mit diversen Sachen probiert (Säfte, Tee, Wasser, warm, kalt, gemischt etc.). Manchmal schafft sie nur 30ml am Tag und manchmal sind es dann doch 200ml. Ich biete ihr regelmäßig etwas zu trinken an und trinke auch selbst vor. Zum Frühstück mag sie so gut wie nichts trinken.
Die abendliche Flasche kann ich ihr nicht abgewöhnen. Nachts ist sie aller 2 bis 3 Stunden wach geworden. Trösten hat nicht geholfen – ich konnte sie nur mit einer Flasche beruhigen. Kann es sein, dass sie sich die Flüssigkeit in der Nacht holt? Hat sie da wirklich Hunger? Normalerweise ist ja die Nacht zum Schlafen da. Kann ich sie irgendwie zum trinken tagsüber animieren und ihr die Flaschen in der Nacht abgewöhnen? Bis vor kurzem hat sie auch nur Pre getrunken. Ich habe seit einer Woche auf 2er Milch umgestellt. Doch sie trinkt nachts genauso viel, obwohl diese im Vergleich zur Pre ja sättigender ist.
Kann ich tagsüber am Essen/Trinken noch etwas optimieren?
Freundliche Grüße und vielen Dank
von
Lieschen1212
am 07.11.2011, 12:52
Antwort auf:
Was kann ich machen das mein Kind am Tag mehr trinkt?
Hallo,
der Speiseplan gefällt mir sehr gut, er ist wirklich ausgewogen und gesund.
Wie Sie schon richtig vermuten gibt es eigentlich nur einen Punkt an dem es sinnvoll ist etwas zu verändern. Und das ist das nächtliche Fläschchen. Ihr Mädchen hängt noch sehr an seinem Fläschchen, es ist zu einem lieb gewordenen, beruhigenden Ritual geworden. Wenn nach dem Bettgehfläschchen die Zähnchen gründlich gereinigt werden, kann man dieses Fläschchen zumindest für eine vorübergehende Zeit noch etwas tolerieren.
Nachts braucht die Kleine allerdings keine Nahrung mehr, sie isst ja tagsüber ausreichend und gesund. Bedenken Sie mit dem nächtlichen Fläschchen tun Sie Ihrem Töchterchen nichts Gutes. Die Kariesgefahr ist groß. Auch ist Ihr kleiner Schatz in einem Alter, in dem sie lernen kann ohne Hilfe wieder in den Schlaf zu finden.
Ich kann Sie nur bestärken konsequent vorzugehen und Ihr Kind von dem nächtlichen Fläschchen zu entwöhnen. Eine schonende Methode wäre eine immer stärker verdünnte Milch anzubieten, bis letztendlich fast pures Wasser enthalten ist. Weiter helfen beruhigende Rituale wie eine Spieluhr, ein Schmusetier, leises Sprechen um die Kleine wieder in den Schlaf zu begleiten. Natürlich wird Ihr Töchterchen die erste Zeit protestieren, sie muss ja von etwas sehr lieb gewordenem Abschied nehmen. Aber es wird nicht lange dauern und sie wird mit Ihrer Unterstützung lernen ohne Milch nachts auszukommen.
Frühmorgens eine kleine Portion Milch und abends das Bettgehfläschchen reichen aus, um den Bedarf an Milch zu decken. Dazu kommen ja noch kleine Mengen Milchprodukte wie Käse. Sicher gelingt es dann im Kleinkindalter die Frühmorgenmilch irgendwann einmal ins Frühstück zu integrieren. Was die Sättigung anbelangt, ist es egal welche Milchnahrung Sie verwenden, denn vom Energiegehalt ist da nicht viel Unterschied. Die Folgemilch hat etwa Stärke und kann dadurch eine Idee sättigender wirken. Im Kleinkindalter ist HiPP Kindermilch die ideale Milch, sie ist genau auf den Bedarf abgestimmt und kommt geschmacklich auch bei kleinen "Milchmuffeln" gut an. Es handelt sich allerdings um eine Milch, die keine Stärke enthält.
Milch hat einen höheren Flüssigkeitsanteil als feste Lebensmittel. Reduzieren sich die Milchmengen, kann es also durchaus sein, dass Ihr Töchterchen bei den Getränken mehr zulangt. Bleiben Sie geduldig am Ball, solange Sie keine Auffälligkeiten feststellen können, die Windel gut durchnässt und der Stuhl normal geformt ist, brauchen Sie sich bezüglich der Flüssigkeitsversorgung keinerlei Gedanken machen. Bieten Sie geduldig immer wieder kleine Portionen Getränk an und trinken Sie viel zusammen mit Ihrem Nachwuchs. Manchmal sind es ja schon 200ml. Der Rest kommt.
Weiterhin alles Gute
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 07.11.2011