Tesoro08
Hallo, mein Sohn ist jetzt 2 Jahre alt. Bis zum 6. Monat lag er auf der 50er Perzentile. Seit dem rutscht er immer weiter ab und liegt jetzt gerade so an der Untersten. Das Essen war bei uns schon fast seit Beginn der Beikost ein Thema. Er ist sehr ausgewählt. Gesunde Sachen wie Broccoli (derzeit das einzige Gemüse), fast alles an Obst, Müsli dann viele ungesunde Sachen wie Pommes, Nutella, süßen Joghurt. Kartoffel, Reis und Nudeln gar nicht, Brot nur wenig - meist mit überreden und bestechen. Zum Frühstück isst er gut. Müsli mit etwas Milch oder Vollkorntoast mit Marmelade oder auch mal Nutella. Er geht seit einem 3/4 Jahr in die Kita. Dort lässt er das Mittagessen meist komplett ausfallen. Bekommt dann aber auch keinen Nachtisch sondern Nachmittags Obst und belegtes Brot - was er dann isst. Wenn ich Ihn Nachmittags abhole hat er fast immer Hunger, möchte aber nur Obst und/oder süße Sachen. Abends bin ich froh, wenn er 1/4 Scheibe Brot isst. Er bekommt dann zur Nacht noch ein Fläschchen mit Milch. Meine Frage: um das Gewicht zu erhöhen und das Wachstum anzukurbeln - soll ich ihm nachgeben und ihm die Sachen geben, die Ihm offensichtlich gut schmecken? (Im Test hat er mal Abends Nutella aufs Brot bekommen und prompt 2 Kleine Scheiben verspeist, Mittags gehen pommes sehr gut, dann isst er richtige Mengen) Oder gewöhne ich Ihm damit etwas an, was er später nur schwer wieder lassen kann? Bekommt er nichts von seinen lieblingsspeisen geht er lieber hungrig ins Bett als etwas anderes zu essen. Wir essen zu hause eigentlich immer alle zusammen am Tisch und der Große Bruder ist fast alles. der Kleine ist jedoch nicht mal dazu zu überreden etwas in den Mund zu nehmen, was er nicht kennt oder nicht mag. Was soll ich tun? Ich mache mir halt immer Gedanken, dass er nicht genug bekommt.
Veronika Klinkenberg
Liebe „Tesoro08“, so unterschiedlich können Geschwisterchen sein. Ich kann sehr gut verstehen, gerade wenn der Start mit dem Essen sehr schwierig war und die Essensweise Ihres kleinen Schatzes Sie seitdem begleitet, kann es passieren dass sich das festsetzt. Ihr Söhnchen ist nun in einem Alter, in dem er immer eigenständiger wird und ein immer besseres Gefühl dafür entwickelt, dass er mit seinem Verhalten Einfluss hat und etwas bewirken kann. Oftmals verstärkt sich ein eigenwilliges, mäkeliges Essverhalten in diesem Alter. Mäkeliges Essverhalten und das Beschränken auf einige wenige Speisen ist in diesem Alter typisch. Es lässt sich beim Essen nichts erzwingen. Sie als Mama haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass auch Ihr Kleiner gesund und abwechslungsreich ernährt wird. Und genau da machen uns die Kleinen einen Strich durch die Rechnung. Sie entwickeln einen eigenen Kopf mit ganz speziellen Vorlieben. Wichtig ist, dass Ihr Söhnchen trotz allem putzmunter und aktiv ist. Das zeigt Ihnen, dass es ihm an nichts fehlt. Wie Sie schildern ist Ihr besonderes Augenmerk seit jeher auf das Essen und die Entwicklung Ihres Spatzes gerichtet. Oft wenn man als Mama beim Essen oder auch sonst in der Erziehung „etwas unbedingt will“, klappt es erst recht nicht. Weicht der Druck und geht man lockerer mit dem Thema um, regelt sich vieles in kleinen Schritten. Gelassenheit und das Vertrauen darauf, dass ein gesundes Kind nicht vor einem vollen Teller verhungern wird, bringen einen erfahrungsgemäß ans „Ziel“. Versuchen Sie es einmal ganz anders: Ihr Junge dürfte mehr auf die Waage bringen, schieben Sie trotzdem Ihre Angst und Ihre Sorge um den Kleinen soweit es geht zur Seite. Ihr Kind spürt diese negativen Gefühle. Stellen Sie das Essverhalten Ihres Kindes nicht mehr so sehr in den Mittelpunkt. Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen für die gesamte Familie an. Bei jedem Essen sollte etwas dabei sein, was Ihr Kleiner kennt. Geben Sie dem Kleinen nicht aus dem Wunsch heraus, dass dadurch das Gewicht angekurbelt wird, nach. Gehen Sie nicht nur auf seine Sonderwünsche ein. Versuchen Sie es auch nicht mit allen Tricks und Ablenkungskünsten. Wichtig ist, dass Sie als Mama sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. In diesem Alter spürt Ihr Kind immer mehr wenn Sie unsicher sind und einlenken. Vermitteln Sie Ihren Kindern immer wieder frohgemut Freude am Essen. Bleiben Sie ruhig und konsequent – ohne Zwang - am Ball. Seien Sie als Mutter ein Vorbild. Essen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch. Unterhalten Sie sich während der Mahlzeit nicht übers Essen. Erklären Sie nicht, welches Essen gesund ist und welches nicht. Sie bestimmen was es zu essen und zu trinken gibt. Ich denke es wird sich bessern, je weniger Sie dem Verhalten Ihres kleinen Söhnchens Bedeutung beimessen. Sicher hat er spitz gekriegt, dass er mit dieser Verhaltensweise die Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama tut alles, damit ich mehr und gesund esse. Versuchen Sie gelassener und unbelasteter ans Essen zu gehen. Sicher ändert sich das nicht von heute auf morgen, aber wenn Sie ruhig und sicher Ihren Standpunkt vertreten und eine gesunde Essensweise vorleben wird es schrittweise kleine Erfolge geben. Vergleichen Sie Ihre Kinder nicht und haben Sie Vertrauen, die Natur hat es so eingerichtet, dass Kinder vor einem vollen Teller keinen Schaden nehmen. Ich wünsche Ihnen gute Nerven und viel mütterliches Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg
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