funny586
Zuerst einmal vielen Dank für dieses Forum! Meine Tochter ist mittlerweile 9,5 Monate alt und isst vormittags und nachmittags einen Obst-Getreide oder Obst-Gemüse-Getreidebrei und zu Mittag einen vegetarischen oder fleischhaltigen Brei. In der Früh trinkt sie aufgrund ihrer multiplen Nahrungsmittelallergien (Kuhmilch, Hühnereigelb, Hühnereiweiß) Neocate aus der Flasche, was sie mittlerweile gut aktzeptiert. Jetzt unser Problem: Am Abend verweigert sie die Flasche und auch den Becher mit Neocate, möchte aber auch keinen Neocate-Getreidebrei - egal welche Getreideart, welches und wieviel Obst/Gemüse dazugemischt wird. Wir haben es wochenlang versucht. Zuletzt haben wir auch die Spezialbreie für Allergiker von Beba und Aptamil angeboten, aber selbst da ist nach ca. 40 g Schluss und sie verweigert komplett. Was können wir ihr als Abendessen anbieten? Momentan isst sie eben eine kleine Menge Beba Sinlac Spezialbrei um den größten Hunger zu stillen bzw. nur ein Obstpüree (was kein vollwertiges Abendessen ist) und verlangt dann nachts 2x die Flasche um satt zu werden und Nährstoffe zu bekommen. Sie würde auch nochmal einen Mittagsbrei essen, aber dann käme sie nur auf ca 200 ml Milch pro Tag, was ja deutlich zu wenig ist. Mein Wunsch wäre es, dass es doch noch etwas gibt, was wir ihr abends anbieten können, damit sie nicht hungrig schlafen gehen muss, aber trotzdem einer altergerechten Ernährung entspricht und sie mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. Ich hoffe Ihnen fällt etwas ein, das uns helfen kann! Vielen Dank im Voraus!
Annelie Last
Liebe „funny586“, bitteschön. Wir sind gerne für Sie da. Für den Abend ist der Klassiker eine Kombination aus Milch und Getreide, also ein Milchbrei, ein Müesli oder ein Brot und eine Tasse Milch oder eine Variation der drei. Denn täglich braucht Ihr Mädchen noch 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei). Nach dem ersten Geburtstag geht die Milchmenge weiter zurück und Kleinkinder brauchen nur noch 300ml/g Milch und Milchprodukte. Derzeit wären also ideal ein Fläschchen in der Früh (200 bis 250ml) und abends eine Portion „Milchbrei“ (200-250 g). Rein „rechnerisch“ gesehen, kommt die „Milch“ durch die zwei Falschen in der Nacht nicht zu kurz, das Abendbrot könnte also auch „milchfrei“ sein, also ein zweites „warmes Essen“ oder ein Brot (ja nachdem was es am Familientisch am Abend gibt. Aber Ziel ist natürlich, das Ihre Kleine sich tagsüber satt isst und nach und nach ohne Nahrung in der Nacht auskommt und so die Milch am Abend gereicht wird. Was also nun. Sie haben schon viel probiert und das sollten Sie fortsetzen. Eine wirklich neue Idee habe ich nicht. Ihr Mädchen ist schlau. Sie hat schon gelernt, dass es nachts im Halbschlaf noch ausreichend „Milch“ gibt. Wozu dann am Abend mit dem „ungewollten“ mehr abmühen als nötig? Also am Morgen und in der Nacht hat Sie nichts gegen Ihre „Milch“, was stimmt dann am Abend nicht?! Probieren Sie es immer wieder mit der „Milch“ in flüssiger Form. Gerne ein paar Löffel Obst mit in die „Milch“, vielleicht kommt das an. Warm oder kalt – was wird besser angenommen? Essen Sie am Abend gemeinsam? Versuchen Sie das. Essen Sie mit und vor Ihr und trinken Sie gemeinsam „Milch“. Ihre Kleine kann gerne schon ein Brot bekommen. Unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Am besten ist es, wenn Sie nur wenig Aufhebens darum machen und sich die gute Laune nicht verderben lassen. So geht die Freude am Essen nicht verloren. Essen Sie auch selbst mit Genuss. Sie sind das Vorbild, er wird Sie in allem nachahmen. Leben Sie ihr vor, wie es geht. Dann wird die Kleine das bestimmt über kurz oder lang so übernehmen. Je nach Milchmenge am Morgen (200ml?) und in Kombination mit den 40g Milchbrei, wären ja nicht mehr so viel „Milch“ in flüssiger Form (160ml?)nötig. Mit Geduld und Konsequenz schaffen Sie hier bestimmt das Essverhalten so zu lenken, dass Sie es bald schafft tagsüber mehr feste Nahrung aufzunehmen. Noch eine letzte Idee. Sie könnten die Fläschchen nachts auch ausschleichen. Gehen Sie nach Ihrem Gefühl vor, Ziel Milchpulver und auch Trinkmenge sollen nach und nach weniger werden, Ziel ist irgendwann nur noch etwas Wasser (ein paar ml) gegen den Durst zureichen. So können Sie Ihre Kleine nachts von der „Milch“ abbringen und den Appetit auf den Tag verlagern. So ist vielleicht bald der Hunger auch am Abend tagsüber größer. Wenn es nachts keine „Milch“ mehr gibt, ist es natürlich wichtig, diese tagsüber zureichen. Kuhmilcheiweißunverträglichkeit ist in diesem Alter häufig keine „endgültige Diagnose“. In den meisten Fällen verliert sich diese im ersten oder zweiten Lebensjahr. Bleiben Sie also im engen Kontakt mit Ihrem Kinderarzt. Dann könnten Käse und Joghurt eine Lösung/alternative sein. Alles Gute, Annelie Last
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