Unser Sohn ist mittlerweile 11 Monate alt. Mit 6 Monaten haben wir Beikost eingeführt, was mittlerweile eigentlich auch ganz gut klappt. Aber ich habe das Gefühl unser Sohn wird davon nicht satt. Schon eine Stunde nach einem ganzen Glas Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei trinkt er ein Fläschchen mit 180 ml Pre Milch. Ansonsten trinkt er morgens in der Früh und Vormittags jeweils ein Fläschchen zu 200 ml Pre, dann den Mittagsbrei, ein Fläschchen, nachmittags ein Obst-Getreide-Brei und abends ein Milch -Getreidebrei. Manchmal noch ein Fläschchen hinterher.Wir haben es also nicht geschafft die Flasche komplett gegen den Brei einzutauschen am Mittag und Abend. Macht das etwas? Laut Kinderarzt ist er mit Größe und Gewicht völlig in Ordnung.
Das nächste Problem: Er ist keinen Brei ab 8. Monat mit Stückchen, egal ob Obst oder Gemüse. Die Stückchen werden ewig im Mund hin und her geschoben, auf der Zunge gesammelt und mit viel Spucke nach draußen befördert. Auch Babykekse werden geknabbert und dann wieder aus dem Mund geschoben, genau so auch Banane und gedünstetes Obst. Wie gewöhnen wir ihn an die Stückchen? In einem Monat sollte er ja schon am Familientisch essen. Das sehe ich nicht. Kann ich ihm auch mal eine Brotkruste oder Nudeln geben? Traue mich bisher nicht, da er anscheinend mit den Stückchen noch nicht klar kommt.
Vielen Dank für Ihre Antwort
von
Sabine 2018
am 24.05.2018, 15:32
Antwort auf:
Stückchen im Brei
Liebe „Sabine 2018“,
Ihr Schatz entwickelt sich prächtig, also alles in Ordnung.
Sie schreiben jetzt gar nichts von der Menügröße, die Ihr Kleiner mittags verdrückt. Ist es 190 g-Glas? Dann kann das schon zu wenig sein. 220-250 g sind übliche Portionen in diesem Alter, gerne darf es auch noch etwas Obstnachtisch geben.
Bieten Sie Ihrem Junge entsprechend mehr vom Mittagessen an. Er darf sich hier ordentlich satt essen.
Das Milchfläschchen am Vormittag können Sie weglassen. Damit Ihr Junge in diesem Alter ausreichend mit Milch und Kalzium versorgt ist, sollten 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei im Plan enthalten sein. Das teilt sich meist auf in - wenn nicht gestillt wird - eine Flasche Milch (200-250 ml) am Morgen und eine Portion Milchbrei (200-250 g) am Abend.
Milch ist und bliebt ein idealer Start in den Tag. Sie liefert nach einer langen Nacht Energie und Flüssigkeit zugleich. Gegen Ende des ersten Jahres kann bei Bedarf - wenn die Milch einmal morgens nicht mehr ausreicht - auch die morgendliche Milcheinheit reichhaltiger werden und z.B. durch ein Müesli (wie unsere HiPP Baby-Müeslis) ersetzt werden, oder auch ein Brot plus Milch oder einen weiteren Milchbrei.
Je nach Bedarf gibt es dann zum Überbrücken bis zum Mittagessen ein „2. Frühstück“, wie Obstmus, Obst-Getreide-Brei, Obstschnitze und was zu knabbern (Reiswaffel, Brotstückchen, Hirse-Kringel, Baby-Zwieback…), halt ganz nach Vorlieben und Kaureife
Zu Ihrem zweiten Anliegen.
Streichen Sie am besten Ihre Vorgabe, “in einem Monat sollte es ja schon Familientisch bekommen“, wieder aus Ihrem Kopf. Da gibt es keine feste Vorgabe.
Der Übergang auf die Familienkost ist sehr individuell und geschieht bei jedem Kind anders. Etwa zwischen 10. und 14.Lebensmonat beginnen sich Kinder für die neue Kost zu interessieren. Vertrauen Sie auf Ihren kleinen Schatz, er zeigt Ihnen deutlich, wann er so weit ist.
Fordern und fördern Sie Ihren Kleinen. Geben Sie ihm weiterhin die Gelegenheit geben, sich an die Stückchen zu gewöhnen. Manchmal hilft es den Brei/das Essen mit etwas Wasser ein bisschen weicher zu machen und die Stückchen vorher mit einer Gabel etwas zu zerdrücken und dann immer mehr Stückchen belassen…Damit Ihr Kind sich an die stückige Kost gewöhnen kann, können Sie zunächst auch nur löffelweise stückige Nahrung unter den pürierten Brei mischen. Zum Beispiel mal die Menüs ab dem 8. Monat mit in die pürierten Breie mischen. Knabbereien, Brotkruste etc. machen erst dann Sinn, wenn das Kind Zähnchen hat und schon geübt im Kauen ist.
Geben Sie Ihrem Jungen noch Zeit, ich bin mir sicher das wird sich alles einspielen. Lassen Sie ihn beim Essen aber auf keinen Fall unbeaufsichtigt, damit Sie weiterhin beobachten können, wie er mit der Nahrung umgeht.
Wenn Sie nun nach und nach auf Familienessen umstellen, sollten Sie einfach auf die Entwicklung Ihres Kleinen noch Rücksicht nehmen. Solange es mit dem Kauen nicht so gut klappt, sind große oder harte Stücke nichts fürs ihn. Dünsten Sie doch mal Obst und Gemüse weicher und reichen diese als mundgerechtes fingerfood. Auch weiche Nudeln sind ok. Brotwürfelchen könnten Sie erst mal in die Milch einweichen und so füttern. Das ist ein schöner Übergang vom Milchbrei zur Brotzeit.
Ihr Kleiner wird es bestimmt noch lernen mit fester, grober Kost umzugehen. Setzen Sie weder sich noch Ihren Jungen unter Druck.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 24.05.2018