Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Barbara Doyle:

Soll die zusätzliche Flüssigkeit im Trinklernbecher gegeben werden?

Barbara Doyle

 Barbara Doyle
Ernährungsberaterin
Frage: Soll die zusätzliche Flüssigkeit im Trinklernbecher gegeben werden?

"Sylke"

Guten Tag an das Hipp Team, ich möchte in den nächsten Tagen mit dem Mittagsbrei beginnen. Bis jetzt wird Marie noch voll gestillt. Ab dem ersten Brei soll ja zusätzlich Wasser gegeben werden. Nur wie gebe ich Ihr das Wasser? Muss ich noch eine Flasche kaufen oder kann ich schon einen Trinklernbecher nehmen? Oder reicht es erst einmal völlig aus, wenn ich Sie danach noch stille? Viele Grüße von Charlie + Marie


Liebe „Charlie+Marie“, während der Anfangszeit der Beikosteinführung wird der Flüssigkeitsbedarf Ihrer Tochter noch durch die Muttermilch gedeckt, die in dem Alter noch eine große Rolle spielt. Sie möchten Ihrer Kleinen schon einmal Wasser anbieten, um sie daran zu gewöhnen? Der richtige Zeitpunkt hierfür ist, sobald sie eine ordentliche Portion Mittagsbrei verspeist. Geben Sie ihr dann nach dem Brei ein paar Löffelchen Wasser – so als würden Sie ihr das Wasser „füttern“. Kann Ihr Mädchen schon richtig sicher und aufrecht sitzen? Dann bieten Sie Wasser z.B. aus einem kleinen Trinkgefäß an, in welches Sie nur ganz wenig – also bodenbedeckt – Flüssigkeit einfüllen. Hier kann Marie üben, kleine Schlückchen zu nehmen. Auch wenn anfangs vielleicht Einiges daneben geht, kann Sie so schnell lernen, aus einem Becher zu trinken. Ist Ihre Tochter noch nicht ganz sicher im Sitzen, dann empfiehlt es sich, eine kleine Trinkflasche mit Sauger oder einen Trinkbecher mit Aufsatz zu benutzen. So verhindern Sie, dass Marie sich zu oft verschluckt und deshalb vielleicht ablehnend auf das Trinken reagiert. Bitte bedenken Sie, dass Ihr Mädchen im Moment noch keinen riesen Durst verspürt – bekommt Sie ja noch ausreichend Muttermilch. Daher ist Wasser oder auch Tee anfangs für Babys meist uninteressant. Wird die Ernährung im Laufe der Monate aber immer fester, steigt meist auch der Durst auf anderes. Vertrauen Sie auf das Durstempfinden Ihrer Tochter. Ihr Mädchen wird Wasser trinken, wenn es durstig ist. Einmal zur Orientierung für Sie: im 2. Lebenshalbjahr wird für ein Kind mindestens 400 ml Flüssigkeit pro Tag empfohlen. Hier ist die Trinkmilch bereits mit dazugerechnet. Das heißt erst etwa mit dem dritten Brei, wird Flüssigkeit zum Durst löschen erforderlich. Üben Sie den Blick in die Windel: Ist die Windel gut nass und ist der Stuhl weich geformt, dann passt alles. Ihre Kleine ist ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Einen guten Start in die spannende Beikostzeit wünscht Ihnen Barbara Doyle


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