Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Sättigungszeichen / Rumkaspern

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Sättigungszeichen / Rumkaspern

Bine33

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Liebe Hipp Expertinnen, vielen Dank für die tollen Ratschläge, die ich von Ihnen schon erhalten habe. Ich hätte heute eine Frage zu Sättigungszeichen. Mein Sohn, jetzt 9 Monate, ist ein mäßiger Esser. Besonders den herzhaften Mittagsbrei isst er mehr schlecht als recht. Seit ein paar Wochen kaspert er bei allen Mahlzeiten herum, dreht sich um, versucht im Hochstuhl aufzustehen, legt seinen Kopf auf den Tisch, versucht in mein Bein zu beißen...ihm fällt immer etwas neues ein. Dabei macht er aber immer seinen Mund auf, wenn man ihm den Löffel anbietet. Da er ja relativ wenig isst, sind wir froh um jeden Löffel, den er annimmt. Was ich aber auf jeden Fall vermeiden will, ist das "stopfen", um sein natürliches Sättigungsgefühl nicht zu beeinflussen. Mein Mann und ich haben schon probiert, den Brei nur von vorne anzubieten und nicht seine ganzen Manöver mitzugehen, da holt er sich aber von selbst nichts ab. Kann ich das rumkaspern als Sättigungszeichen deuten und soll ich in diesem Moment das Füttern lieber aufhören? Noch eine zweite kleine Frage: an herzhaften Menüs mag er eigentlich nur Schinkennudeln und Spagetti Bolognese wirklich gern. Ich bemühe mich, die beiden Gerichte jeweils nur 1x in zwei Wochen anzubieten. Mir ist wichtig, dass er eine möglichst große Geschmacksvielfalt entwickelt. Kann ich die beiden Gläschen öfter füttern? Da isst er wirklich mal gute Mengen! Vielen Dank und viele Grüße Bine


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Liebe Bine, vielen Dank an Sie für das schöne Lob! Natürlich ist es für Ihren Jungen noch sehr anstrengend, konzentriert und brav im Stühlchen sein Mittagessen einzunehmen. Helfen Sie ihm dennoch dabei zu lernen, dass es verschiede Zeiten am Tage gibt. So gibt es Essenszeiten, bei denen gegessen und sich ausgetauscht wird, und es gibt Spiel- und Schlafenszeiten. Aber das sind alles Lernprozesse, bei denen Ihr Sohn die elterliche Unterstützung braucht. Ein paar Anzeichen gibt es, die zeigen, dass das Baby satt ist. Es öffnet den Mund nicht mehr oder schiebt den Löffel, die Brust oder Flasche wieder aus dem Mund. Auch das Wegdrehen des Köpfchens oder das Rumkaspern kann bedeuten, ich habe genug. Beim Rumkaspern hat Ihr Junge vermutlich auch noch eine andere Lernerfahrung gemacht: Er bekommt damit maximale Aufmerksamkeit seiner Eltern. Diese tun (fast) „alles“, damit er etwas isst. Es ist deshalb ein guter Ansatz nicht jedes Manöver der Kleinen beim Essen mitzumachen. Dann einfach auch mal das Essen beenden und nicht gleich noch mit Beliebterem oder Bequemeren wie der Milch kommen. Sprechen Sie dabei mit Ihrem Sohn und sagen ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt beendet ist. Achten Sie darauf, dass Sie genug Zeit zum Essen haben und mit Aufmerksamkeit ohne Ablenkungen (Radio, TV, Handy…) dabei sind. Ihr Kleiner sollte weder überhungrig sein, aber auch nicht zu satt von der vorherigen Mahlzeit. Das Löffeln ist für viele Babys zu Beginn ganz schön mühsam. Ein Schläfchen vor dem Essen kann helfen und neue Energie für das Löffelabteuer bringen. Zu Ihrer zweiten Frage: Schinkennudeln und Spaghetti Bolognese sind einfach die beliebten Klassiker bei den Kleinen. Wenn diese gut ankommen, dürfen die auch öfter auf dem Plan stehen. Wichtig ist, dass es auf jeden Fall auch noch Abwechslung gibt, damit sich Ihr Schatz an andere Geschmäcker gewöhnen kann. Manchmal ist es Liebe auf den ersten Biss, bei anderen Speisen braucht es mehrere Anläufe (8-10 x). Lassen Sie sich nicht entmutigen. Ihr Sohn ist ja erst dabei seinen Speisezettel auszufüllen. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath


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