Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

probleme rund ums essen

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: probleme rund ums essen

ellenotte

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Hallo, Wir haben schon seid gut 2 jahren Probleme mit unserem Sohn (fast 3) und essen. Er hatte Fasen wo er nicht gegessen hat, wo er nur Brot oder Nudeln essen wollte usw... Wir haben ihn versucht zu stimulieren, ihm das gegeben was er essen wollte, ihm beim einkaufen und kochen helfen lassen usw... Inzwischen ist er aber noch ungefär genau so schlecht als vorher und wir sind am ende... Das schlimmste ist aber das er nicht probiert... es kommt höchst selten vor das er was probiert... dann lassen wir ihn natürlich und loben ihn. Ich weis auch nicht mehr was gut oder schlecht ist... z.B. heute, es gab folienkartoffel, mit hühnchen und salat und ein wenig baguette. Er wollte allerdings nur brot essen... da habe ich ihm gesagt er soll doch auch ein bischen huhn und kartoffel probieren und das zusammen mit dem Brot essen. Dies hat er geweigert. Ich habe nicht weiter drauf reagiert in der hoffnung das er einfach mal probiert und wir haben lecker gegessen. Nach 15 min habe ich ihn gefragt ob er nichts mehr essen mag. Doch meint er das Brot... So was mach ich da...?? - bleibe ich stur und soll er probieren - isst er garnichts... dann kommt er letzendlich vor dem schlafengehen das er hunger hat und ein brot mit käse oder wurst will ... was mach ich dann ihm das essen wieder vorsetzen? oder ihm ein Brot schmieren wo er dann nach fragt... - lass ich ihn das brot essen und hoffe das er noch was anderes probiert so nein... auch ok und er hat etwas gegessen... aber dan hat er den ganzen tag über nur brot gegessen... Ich bin am ende weil ich nicht mehr weis wie ich ihn dazu bringen könnte einfach mal was zu probieren... er isst nudeln, reis und brot... am liebsten alles ohne alles... brot auch schon mal mit wurst, käse oder nutella... aber weiter als das komme ich nicht. Wenn einer noch tips, hilfe, ratschläge oder irgendwas weiss was uns weiterhelfen könnte bin ich sehr dankbar... Vielen dank schon mal ...


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Liebe „ellenotte“, da kann ich Sie sehr gut verstehen. Das Essverhalten unserer kleinen Lieblinge kann ganz schön an die Nerven gehen und Kräfte rauben. Gerade wenn es sich schon über so lange Zeit „gefestigt“ hat. Aber das kann sich genauso wieder ändern. Da ist nichts endgültig! Ich höre das immer wieder, dass Kleinkinder ihre Nahrungsauswahl so sehr begrenzen. Dieses wählerische Verhalten ist in der Entwicklung normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Die Kinder sind dennoch gut versorgt. Das hat die Natur schon mit eingerechnet. Aber dennoch, dieses Verhalten bringt die Eltern zum Verzweifeln. Sie haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich „klappt“. Sie als Eltern tun doch alles dafür, Sie beziehen Ihren Sohn beim Einkaufen und Zubereiten mit ein, Sie kochen abwechslungsreich und mit viel Liebe. Sie ermuntern ihn…. Und dennoch machen uns die Kleinen einen Strich durch die Rechnung. Sie entwickeln einen eigenen Kopf mit ganz speziellen Vorlieben. Das liebevoll selbst gekochte, abwechslungsreiche Essen wird nicht so geschätzt wie es sollte. Ich rate Ihnen wie immer in diesen Fällen das Essen einfach gelassen zu sehen. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Jungen gut geht, dass es ihn gibt. Ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Auch wenn Eltern bis dahin fast verzweifeln, wenn Kinder ihre Nahrungsvielfalt über so lange Zeit so sehr begrenzen und nicht Neues probieren möchten. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Sohn verhungern könnte. Das wird nicht passieren. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Sohn weiter nur, dass er mit seiner ablehnenden Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden. Probieren Sie mal eine Weile genau das Gegenteil. Auch wenn es schwerfällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe. Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten, sondern nur für den eigenen Teller. Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Dann geht er halt mal hungrig ins Bett. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen Um Kinder mehr am Essen zu interessieren, damit sie mit Freude am Tisch zulangen, gibt es ein paar einfach Grundregeln: Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihre Tochter wird Sie nachahmen. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Ruhig nach Möglichkeit weiterhin den Kleinen ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen. Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. Achten Sie auf eine entspannte Atmosphäre, bei denen jeder Zeit hat fertig zu essen und auch einmal etwas liegen lassen kann, wenn der Hunger nicht ganz so groß war. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Junge am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Junge wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Ganz sicher, Ihre Junge wird nicht vor einem vollen Teller verhungern, dafür ist er viel zu schlau. Wird zusätzlich zwischendurch noch hier und da gesnackt, kommt bei den „richtigen“ Mahlzeiten kein rechter Hunger auf. Früher oder später wird „der Knoten platzen“ und der Kleine wird an anderen Lebensmitteln Interesse finden! Gehen Sie bis dahin entspannt aber auch konsequent vor. Ich weiß, das hört sich alles so einfach und plausibel an. Und im Grunde ist es das doch auch. Auch wenn das nicht gleich von heute auf morgen klappen wird. Bleiben Sie dran! Ein schöne Wochenende im Mai wünscht Ihnen allen Doris Plath


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