Liebes Team,
Meine Tochter ist ein Jahr alt vor kurzem geworden. Aufgrund einer Krankheit von mir musste und wollte ich abrupt abstillen.Ich hatte Sie immer nachts gestillt und zwei mal am Tag beim einschlafen. Da Sie die komplette Nacht nicht ohne essen kann und ich nur eine Probe von der Kindermilch ab 1 Jahr hatte musste ich das geben und es hat ihr geschmeckt. Das heißt, dass Sie jetzt Nachts zwei mal die Flasche bekommt mit ca. 150ml. Und zwei mal am Tag vor dem einschlafen. Ich mache unterschiedlich viel pulver rein, manchmal nur 25g. Abe Sie bekommt ja noch den Morgen rei und den Abendbrei. Jetzt ist die Frage ob es nicht zu viel an Milch ist oder ist es nicht schlimm? Ich gebe auch je nachdem die Breie ohne Milch nir mit Obst das es doch net zu viel ist. Und kann Sie weiter diese Kindermilch ohne problemme teinken oder doch lieber andere Milch? Sie ist sehr allergiegefährdet.
Vielen Dank schonmal für die Antwort!
Lg
von
lerika
am 07.05.2018, 13:14
Antwort auf:
Nicht zuviel Milch?
Liebe „lerika“,
Milch spielt nach wie vor eine wichtige Rolle, allerdings ist der Bedarf nun geringer als im ersten Jahr. Im zweiten Jahr reichen etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte aus. Am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: die Trinkmilch alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Gerade jetzt, zum Übergang vom Baby zum Kleinkind, darf es natürlich noch etwas mehr sein. Aber die Empfehlung ist ein guter Orientierungswert.
Mein lieb gemeinter Rat: der Wechsel vom Stillen auf das Fläschchen wäre doch jetzt der ideale Zeitpunkt, Ihre Kleine an ein anderes Einschlafritual zu gewöhnen, so dass sie zum Schlafen keine Milch mehr braucht. Das ist besser für die ersten Zähne, da diese nach dem nächtlichen Milchtrinken erfahrungsgemäß nicht geputzt werden. Die Milch kann die Zähnchen umspülen und einwirken und so eine Karies fördern.
Helfen Sie Ihrer Kleinen vielmehr von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich durchschlafen können, der Bauch nicht auch nachts noch Verdauungsarbeit leisten muss und dazu noch die Zähne Ihres Kindes schonen. Das sind doch schöne Ziele.
Vielleicht starten Sie mit den nächtlichen Milchfläschchen. Aus meiner Sicht braucht Ihre Kleine diese nicht mehr. Sie kann sich in diesem Alter tagsüber am Tisch satt essen und über Tasse und Becher Milch und Getränke zu sich nehmen.
Wenn es jedoch mal hin und wieder eine nächtliche Flasche/Milch gibt oder wenn bei gewissen Schüben (Zahnen, Wachstum, Krankheiten…) eine Milch in der Nacht verlangt wird, ist das kein Thema.
Versuchen Sie mehr und mehr Ihre Kleine anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Sie müssen einmal durch diese Phase hindurch. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling etwas Zeit sich umzugewöhnen. Benennen Sie eine konkrete Zeit. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht.
Sie können auch die Fläschchen nachts dazu ausschleichen (weniger Pulver bei gleichem Wasser anrühren), und, das ist wichtig, unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückzugehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen. Das haben Sie schon richtig begonnen.
Klappt es in der Nacht, können Sie auch am Tage die Fläschchen wegfallen lassen. Die Kindermilch kann es dann zu den Mahlzeiten (zum Brot, im Müesli, in den Gerichten,…) geben.
Ich wünsche Ihnen viel Durchhaltevermögen und alles Liebe!
Sonnige Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 08.05.2018