Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Nächtliche Flaschen mit 20 Monaten

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Nächtliche Flaschen mit 20 Monaten

bella58

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Hallo, ich hoffe Sie können mir weiterhelfen. Seit ca. 2 Monaten schläft meine 20 Monate alte Tochter sehr schlecht. Sie wacht alle 3 Stunden auf und schläft erst wieder nach einer Flasche ein. Zum Hintergrund: - die Phase hatten wir schon Mal mit ca. 1 Jahr für ein paar Tage, vorher hatte sie ab dem 5. Monat durchgeschlafen - so vom 13.-18. Monat schlief sie fast durch, mit 1 Flasche Pre meist so gegen 4 Uhr morgens - sie geht um 19 Uhr ins Bett und schläft mit den Unterbrechungen alle 3 Stunden bis 8 Uhr morgens - Änderungen im Tagesablauf gab es nicht, sie geht in die Krippe aber sehr gerne, seit sie 15 Monate alt ist - Mittagsschlaf macht sie 1 Stunde von 13 - 14 Uhr - sie isst sehr gut, allerdings trinkt sie tagsüber höchstens 200 ml + Abendflasche 1er Milch 160ml Sie bekommt abends schon immer ihre 160 ml 1er Milch vor dem Schlafen. Dann lege ich sie in ihr Bettchen und die schläft alleine ein. Wenn sie nachts aufgewacht ist (vorher immer nur 1 Mal) gab es 160 ml Pre und sie schlief weiter. Seit 2 Monaten wacht sie alle 3 Stunden schreiend auf. Beruhigen hilft kaum, im Elternbett ist sie mehr als 2 Stunden wach und schläft nicht, Schreien lassen möchte ich nicht. Beruhigt man sie uns legt sie ins Bettchen, dann steht sie sofort wieder auf und weint. Das einzige was bisher immer hilft: Eine Flasche Pre (stark verdünnt, höchstens 120 ml). Sie trinkt diese aus, will ins Bettchen und schläft friedlich ein. Ich vermute Sie hat sich einfach zu sehr daran gewöhnt, erst eine Flasche zu bekommen und dann zu schlafen. Sie verbindet vermutlich das Wiedereinschlafen mit der Flasche. Allerdings weiß ich momentan einfach nicht wie ich das ändern soll. Die Flaschen sind ja bereits verdünnt und es ist nur Premilch die kaum sättigt. Aber wie komme ich weg von der Angewohnheit? Oder ist es doch etwas anderes als Angewohnheit, gerade weil sie tagsüber nicht mal 200 ml trinkt? Danke für Ihre Hilfe!


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Liebe „bella58“, Sie haben die beiden „Knackpunkte“ schon selbst gefunden. Der Durst und die Gewohnheit. Im Moment stillt Ihre Kleine Ihren Durst in der Nacht und hat daher am Tag nicht viel Appetit auf das Trinken. Bieten Sie Ihrer Kleinen am Tag zu den Mahlzeiten und zwischendurch immer wieder etwas Wasser an, damit sie der Durst in der Nacht nicht weckt. Wird die Milch in der Nacht weniger, wird sie bestimmt am Tage mehr trinken. Dann gibt es immer mal wieder Phasen wie beim Zahnen, gewissen Entwicklungsschritten, Wachstum, Infekten, nach besonders aufregenden Tagen in der Kita…, in denen die Kleinen nachts wieder nach Milch verlangen. Das ist auch völlig in Ordnung, dann können Sie einfach mal zuwarten. Sie haben aber das Gefühl, die Fläschchen sind jetzt mehr Gewohnheit. Da hat es sich bewährt sie auszuschleichen – so wie Sie es bereits machen. Gehen Sie weiter diesen Weg. Also immer weniger Pulver in der gleichen Menge Wasser anrühren und dann auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Reduzieren Sie die Menge nur in kleinen Schritten und geben Sie sich und Ihrer Kleinen dafür Zeit. Sonst merkt Ihr Mädchen gleich, dass etwas „faul“ ist. Versuchen Sie auch das „Einschlaffläschchen“ am Abend wegfallen zu lassen - das wäre auch besser für die kleinen Zähnchen. Das wird vermutlich nicht gleich von heute auf morgen klappen. Bedenken Sie Ihre Kleine hatte ihr ganzes Leben lang Zeit sich an diese Flaschen zu gewöhnen. Da braucht es nun Geduld. Unterstützen Sie Ihren Kleine indem Sie ein Ziel konsequent verfolgen und nicht immer wieder mal nachgiebig sind. Benennen Sie eine konkrete Zeit. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Das Einschlaffläschchen kann sehr gut durch andere Rituale ersetzt werden: ein Getränk aus dem Becher, baden, Fingerspiele, Lied singen, beten, Geschichte vorlesen…..Diese helfen die Zeit vor dem Schlafen genauso gut gemeinsam und liebevoll zu gestalten. Auch Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden sind gute Helfer. Haben Sie viel Geduld mit Ihrer Kleinen und gehen Sie ganz nach Ihrem und dem Tempo Ihrer Tochter vor. Alles Liebe und herzliche Grüße Anke Claus


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