Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Nachts Vollmilch statt Milumil?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Nachts Vollmilch statt Milumil?

Fatina26

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Hallo, kann ich meinem Sohn (10 Monate) nachts Vollmilch (evtl. mit Wasser verdünnt?) geben, statt wie bisher Milumil 2? Wäre in der Zubereitung/Handhabung einfacher... Vielen Dank und Grüße!


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Liebe „Fatina26“, gerade nachts möchte man natürlich, dass die Zubereitung des Fläschchens schnell geht, das kann ich gut verstehen. Von Kuhmilch als Trinkmilch möchte ich Ihnen im ersten Jahr aber abraten, sie ist nicht geeignet für Ihren Kleinen. Kuhmilch hat eine andere Zusammensetzung als Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Ihrem Kleinen würden einerseits wichtige Nährstoffe wie z.B. Eisen fehlen, andererseits könnten andere Nährstoffe, die in Kuhmilch in zu hoher Menge enthalten sind, die Organe des Babys belasten. Bleiben Sie daher bitte bei der Säuglingsmilchnahrung. Ein Tipp: Sie können das abgekochte und schon etwas abgekühlte Wasser in einer sauberen Thermoskanne bereitstellen. Ist Ihr Kleiner dann hungrig, können Sie direkt das Pulver mit dem Wasser vermischen und (nach Prüfung der Temperatur) füttern. Sie schreiben leider nicht wie der typische Speiseplan Ihres Kleinen aussieht. Haben sie denn das Gefühl, dass er nachts wirklich hungrig ist? Erfahrungsgemäß benötigen Kinder im zweiten Halbjahr nachts keine Nahrung mehr. Der Hunger- und Sättigungsrhythmus pendelt sich auf den Tag ein. Kurzes Aufwachen zwischendurch ist jedoch normal. Üblicherweise überprüfen die Kleinen durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus. Versuchen Sie mehr und mehr den Kleinen anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird nicht gleich von heute auf morgen klappen. Das bedeutet bestimmt einige „unruhige Nächte“ für Sie. Geben Sie sich und Ihrem Kleinen Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Zeigen Sie Ihrem Kleinen, dass Sie bei ihm sind, aber versuchen Sie ihn ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen. Das ist auch besser für die ersten Zähnchen. Alles Gute und herzliche Grüße Anke Claus


Fatina26

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Liebe Frau Claus, vielen Dank für die ausführliche Antwort! Dann lassen wir es wohl bei der Säuglingsmilch. Leider wacht unser Sohn etwa stündlich auf (max. 2,5 Std nachts schläft er am Stück) und mit ein paar Schlucken Milch lässt er sich am schnellsten beruhigen. Ich weiß, dass wir ihm das inzwischen so angewöhnt haben, aber da er sehr schlecht zugenommen hat, waren wir froh um jeden "Tropfen" den wir in ihn reinbekommen haben. Inzwischen isst er morgens oder abends Getreidebrei und mittags Gemüsebrei, schafft aber max. ein Drittel der Portion. Die letzten Tage bekam ich fast kaum Brei in ihn hinein. Er trinkt auch immer nur sehr kleine Mengen (max. 120 ml). Ich würde ihn gerne dazu bringen, z.B. um 23 Uhr noch mal eine große Flasche zu trinken und dann erst wieder gegen Morgen. Er war schon immer ein schlechter Trinker/Esser und hat zudem wegen eines Loch im Herzen (dass inzwischen aber fast zugewachsen ist) auch noch mehr Energie verbraucht. Geburtsgewicht war 3945 g und nun sind wir mit 10 Monaten bei 7200 g. Mit Schnuller, Schmusetuch, Schlafen im Elternbett etc. lässt er sich nachts nicht beruhigen und ich kann ihn auch nicht eine Stunde schreiend im Arm halten. Ich denke schon, dass er da teilweise auch noch Hunger hat. Vielleicht haben Sie noch einen Tip zu unserer Situation? Denken Sie,er würde tags mehr zu sich nehmen, wenn die nächtlichen Mahzeiten wegfallen? Herzlichen Dank!


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Liebe „Fatina26“, ich kann mir gut vorstellen, dass das häufige Aufwachen Ihres Kleinen sehr anstrengend für Sie ist. Sie haben selbst schon erkannt, dass das nächtliche Fläschchen eine liebgewordene Angewohnheit Ihres Kleinen geworden ist. In Ihrer Situation ist dies aber auch ganz verständlich, er schläft dadurch schneller wieder ein und bekommt auch noch eine Extraportion Milch. Auf Dauer ist das aber keine Lösung. Ihr Kleiner soll sich tagsüber an der Beikost sattessen. Die enthält die wichtigen Nährstoffe die Ihr Söhnchen nun zum Wachsen und Gedeihen braucht. Versuchen Sie die Milch in der Nacht zu reduzieren, denn so lange er in der Nacht viel Milch trinkt, ist der Hunger am Tage natürlich nicht sehr ausgeprägt, das vermuten Sie ganz richtig. Bereiten Sie in der Nacht schrittweise immer weniger Milch zu. Sie können die Milch auch langsam ausschleichen, indem Sie die Milch immer dünner zubereiten, also weniger Pulver auf die gleiche Menge Wasser geben. Gehen Sie dabei ganz langsam vor, Ihr Kleiner ist ein schlaues Kerlchen. Bleiben Sie weiterhin ganz entspannt beim Füttern der Beikost. Unsere Kleinen merken sehr schnell, wenn wir selbst unter Druck stehen und uns Sorgen machen und können auf solche Situationen auch mit Ablehnung reagieren. Besprechen Sie ruhig auch noch mit Ihrem Kinderarzt wie Sie weiter mit der Beikost vorgehen können, z.B. am Nachmittag einen Getreide-Obst-Brei einführen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Adventswochenende. Viele liebe Grüße Anke Claus


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