Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Mohn für Kleinkind

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Mohn für Kleinkind

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo liebes Expertenteam, ich habe eine Frage zur milchfreien Ernährung bei Kleinkindern. Es geht um eine 13 Monate altes Kind, das an einer Milchunverträglichkeit leidet- dies wurde vom Arzt festgestellt. Nun möchte ich gerne wissen, wie am einfachsten der Calciumbedarf gedeckt werden kann. Darf man dem Kind Mohn und Sesam geben und wenn ja wie oft und wieviel? Calciumreiche Lebensmittel wie Broccoli etc. werden bereits verwendet. Da aber 5oo mg Calcium/ Tag sehr viel ist, suchen wir nun nach zusätzlichen Calciumquellen. Vielen Dank!


Beitrag melden

Liebe „agneska“, schön, dass Sie sich an uns wenden. Ich empfehle Ihnen unbedingt zunächst noch einmal abzuklären, ob es sich bei Ihrem Kind um eine Kuhmilcheiweißallergie oder um eine Milchzuckerunverträglichkeit handelt. Bei beiden ist die Behandlung völlig anders anzugehen. Es ist bei all diesen Erscheinungen einfach immer wichtig, dass eine klare Diagnose gestellt wird. Denn es sollte ja auch nicht umsonst auf etwas verzichtet werden und sich die Ernährung dadurch verkomplizieren. Was die Milch anbelangt, liegt die Empfehlung in diesem Alter bei etwa 300 ml Milch/Milchprodukt am Tag, am besten auf mehrere Portionen aufgeteilt. Das kann zum Beispiel eine mit kalziumangereicherte Reismilch sein. Die können Sie üblicherweise wie Kuhmilch verwenden. Zusätzlich ist es möglich – wie Sie es ja machen - mit einigen Gemüsesorten wie Spinat, Brokkoli, Fenchel die Kalziumversorgung zu unterstützen. Auch kann Mineralwasser, das viel Kalzium enthält (Ca > 150mg/l), hilfreich sein. Beißt Ihr Schatz mal in ein Mohnbrötchen, habe ich da keine Bedenken. Ansonsten sollten Sie mit Mohn vorsichtig sein. Vor allen Dingen bei Speisen mit einem hohen Gehalt an Mohnsamen wie z.B. Mohnkuchen. Grund ist der Anteil an Alkaloiden (Morphin, Codein), den man in den letzten Jahren auch im Speisemohn festgestellt hatte. Auch Sesam ist nicht die klassische Kalziumquelle für ein Kleinkind. Wie beim Mohn spricht nichts dagegen, etwas Sesam über Speisen zu streuen. Von größeren Menge ist aber abzuraten. Generell empfehle ich Ihnen mit dem Kinderarzt zu besprechen, ob nicht eine konsequente, tägliche zusätzliche Zufuhr über ein Kalziumpräparat notwendig bzw. sinnvoll ist. Eine Kuhmilcheiweißallergie ist keine „endgültige Diagnose“. In den meisten Fällen verliert sich diese in den ersten zwei Jahren. Zusammen mit dem Kinderarzt ist es deshalb richtig, zu versuchen, ob Kuhmilch in kleinen Mengen wie in Form von etwas Joghurt dann einmal vertragen wird. Ihr Arzt wird Sie hierbei begleiten. Ich schicke Ihnen und Ihrem Schatz sonnige Grüße aus Pfaffenhofen Doris Plath


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.