Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Meine Tochter verweigert Ihre Breie was kann ich machen?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Meine Tochter verweigert Ihre Breie was kann ich machen?

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Meine Tochter ist jetzt 7 1/2 Monate alt. Mit Beginn des 5. Monats habe ich mit der Beikost angefangen. Das hat auch gut geklappt. Sie hat ein kleines Gläschen komplett geschafft. Ca. 2 Wochen später hat sie sich jedoch geweigert, Brei zu essen. Ich habe deshalb wieder angefangen zu stillen. Als sie 5 Monate alt war, habe ich es nochmal versucht. Ich habe es geschafft, die Mittags- und Abendmahlzeit zu ersetzen. Dann hat sie sich nach einem Monat wieder komplett verweigert. Ich habe dann 3 Wochen nur gestillt. Seit 2 Wochen habe ich wieder mit Gemüsebrei angefangen. Nach einer Woche konnte ich dann aufhören, sie nach dem Brei noch zu stillen. Direkt am Tag darauf hat sie nur ein paar Löffel gegessen. Ich habe das Gefühl, sobald sie merkt, dass es nach dem Brei keine Milch mehr gibt, verweigert sie den Brei, um dann gestillt zu werden. Da eine Kinderkrankenschwester mir gesagt hatte, wenn man einmal nach einer Mahlzeit nicht mehr gestillt hat, sollte man dies auch nicht mehr tun. Ich stille sie daher nach der Mittagsmahlzeit nicht mehr. Ich biete ihr immer wieder den Brei an. Das ging sogar soweit, dass wir für die gesamte Mahlzeit einmal 4 Stunden gebraucht haben. Ich weiss nicht mehr, was ich tun soll. Da sie Obstbrei gerne isst, mische ich den Gemüsebrei mit Obstbrei oder gebe ihr abwechselnd Obst- und Gemüsebrei. Aber es hilft nichts. Sie hält dann meistens bis nachmittags durch, denn dann wird sie wieder gestillt. Wir sind heute auch schon wieder seit über 2 Stunden dabei und sie hat noch nicht mal die Hälfte geschafft. Was kann ich machen? Ich kann doch nicht jetzt zum 3. Mal wieder anfangen komplett zu stillen. Sie denkt doch dann, sobald sie kein Brei mehr isst, bekommt sie wieder die Brust.


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Hallo, ich kann gut verstehen, dass Sie nach diesen Erfahrungen langsam mutlos werden. Sie haben schon Recht, Ihr Töchterchen ist in einem Alter, in dem Babys genau merken, was sie anstellen müssen, um an ihr Ziel zu kommen. Auch brauchen Kinder die Unterstützung der Eltern, um die neue Kostform kennen- und akzeptieren zu lernen. Manche Kinder sind einfach „Spätzünder“, sie brauchen mehrere Anläufe, bis sie mit dem festen Essen vertraut werden und das Schlucken fester Nahrung ganz selbstverständlich klappt. Sie nehmen lieber den Weg der bequemeren, leichteren Essensaufnahme, das Stillen, das ihnen auch Sicherheit gibt. Bedenken Sie aber auch, dass es immer wieder Zeiten gibt, in denen es schwerer fällt Neues zu bewältigen. So können Zahnungsphasen, Entwicklungsschübe oder häusliche Unruhe diesen Prozess verlangsamen. Lassen Sie den Mut nicht sinken, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Jedes Baby nimmt irgendwann einmal festes Essen an. Und es ist tatsächlich so, dass ungewohnte Lebensmittel immer wieder geduldig angeboten werden müssen, bis letztendlich der Knoten platzt. Das zeigt die Erfahrung. Was diesen Prozess hemmt, ist jeder Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch endlich die Mittagsmahlzeit annehmen. Das kann dann dazu führen, dass sie sich immer mehr versperrt. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Bleiben Sie konsequent mittags beim Löffel. Wenn Ihre Kleine ablehnt, den Kopf wegdreht, bieten Sie nicht die beliebtere und auch bequemere Milch an, sondern brechen die Mahlzeit ganz bewusst ab. Dehnen Sie die Mahlzeiten nicht über 30-40 Minuten hinaus aus. Das Wichtigste ist jetzt wirklich konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Töchterchen merkt genau, wann Sie nachgiebig sind bzw. einlenken. Machen Sie keine „große Sache“ daraus, wenn Ihr Töchterchen einmal eine Mahlzeit ausfallen lässt. Sie holt das Versäumte bei der nächsten Mahlzeit nach. Manchmal hilft es auch, wenn der Papa oder eine andere vertraute Person das Füttern für ein paar Tage übernimmt. Nehmen Sie Ihr Kind immer mit an den Tisch und lassen Sie sie beobachten wie und was Mama und Papa essen. Unterhalten Sie sich während des Essens über belanglose Dinge und stellen Sie das Essverhalten Ihres Töchterchens nicht in den Mittelpunkt. Meistens erledigt sich ein Problem ganz von selbst, wenn man sich nicht mehr darauf versteift. Ich wünsche Ihnen weiterhin Durchhaltevermögen und ganz viel Gelassenheit Veronika Klinkenberg


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