Bage77
Hallo liebes Ernährungsberatungsteam, heute melde ich mich nach einiger Zeit wieder mal bei Ihnen. ICh brauche mal wieder einen Rat und die ZUversicht, dass alles okay ist. Essen ist bei meine Tochter (13 Monate) schon lange ein Thema. Es hat ja lange gedauert, bis sie den Mittagsbrei genommen hat und mit vielen Versuchen bis zur besten Lösung hat es auch sehr lange gebraucht, bis meine Tochter den Milchbrei abneds genommen hat. Erst um ihren 1 Geburtstag herum habe ich herausgefunden, dass ich den Milchbrei, den ich mit Flocken anrühre, zusätzlich noch pürieren muss. Nachdem sie diesen gut 2 Wochen gegessen hat, habe ich dann auch sehr spät den GOB eingeführt, gleiche Methode wie mit dem Milchbrei, was auch wunderbar auf anhieb geklappt hat. Meine Tochter hat sofort einen ganze Portion verdrückt und wollte auch anschließend die Brust nicht mehr. Abends hat sie dann eine große Portion Milchbrei gegessen, so dass sie auch in der NAcht weniger HUnger hatte und dann nur noch morgens gestillt wurde. Nun hatte meine Tochter vor 3 Wochen einen INfekt mit starken Halsschmerzen. Festes Essen verweigerte sie komplett, sie hat geweint beim Brei Löffeln und wollte vermehrt an die Brust,was ich natürlich auch gemacht habe. Der INfekt dauerte ca 10.Tage. Seitdem isst sie ihren Mittagsbrei und oft ihren Milchbrei, nur den GOB verweigert sie weiterhin. Sie nimmt ein paar Löffel, danach ist Schluß und sie macht mir mehr als deutlich klar, dass sie keinen Löffel mehr möchte. Sie trinkt anschließend noch an der Brust. Ich verstehe einfach nicht, warum sie keinen GOB möchte? Da meine Tochter sehr untergewichtig ist, sind der KA und vor allem ich sehr froh, wenn sie etwas isst. So dass ich mich nicht traue,ihr nach dem GOB die Brust nicht mehr anzubieten. Auch weiß ich nicht, ob meine Tochter versteht,warum sie jetz nichts mehr zu essen bekommt. ICh habe auch schon vieles versucht, dass sie den GOB isst )Pausen beim Essen, viel lachen sowieso, einigern Löffel,...) Das hilft nur 1-2 Löffel lang. Was mich noch beschäftigt ist, dass meine Tochter auch noch keine festere Nahrung haben möchte. Ich biete ihr immer etwas an. Vor allem wenn sie mit uns am Tisch sitzt. Dann isst sie mit vorliebe ein Stückchen Brot o.ä. Jedes andere Essen (Obst, Wurst, Käse, Gemüse,...) nimmt sie in ide Hand und wirft es sofort weg. Sie interessiert sich dafür, wenn ich etwas esse, will aber nichts davon haben. Und auch hier stehe ich vor der Gleichen Frage: gebe ich meiner Tochter einfach etwas festeres zu essen und nichts anderes oder warte ich auf sie, und bin froh, dass sie überhaupt etwas isst. Vielleicht bin ich ja auch zu ungeduldig. Es ist nur schwer die guten Zusprüche von Außen auszuhalten, dass meine Tochter ja schon mit 10 Monaten Familienkost essen darf. Schwer ist es auch beim Treffen mit anderen Müttern und ihren Kindern, die alle schon Familienkost bekommen. Auch hier fühle ich mich traurig, wenn wir alle gemeinsam etwas essen und ich für meine Tochter extra zu essen mit nehmen muss. Sie merken, dass ich etwas gefrustet bin. Vielleicht hilft mir ja ihr Rat wieder etwas Kraft zu gewinnen. Vielen Dank
Veronika Klinkenberg
Liebe Bage, es freut mich wieder von Ihnen zu hören. Ich kann mich sehr gut an Sie erinnern und weiß, dass es sehr lange gedauert hat, bis es Ihnen gelungen ist, Ihrem Töchterchen festes Essen schmackhaft zu machen. Aber Sie haben es geschafft. Schwierige Phasen wechseln sich mit Zeiten, in denen alles besser läuft, ab - das zeigt die Erfahrung. Und so können Sie darauf vertrauen, dass es sicher wieder aufwärts geht. Der Infekt ist zwar schon etwas her, aber meistens dauert es einige Zeit, bis alles wieder in gewohnten Bahnen läuft. Neben den schlechten Erfahrungen die Kinder während einer Krankenphase mit dem Essen sammeln, spielt es natürlich auch eine Rolle, dass man die Kleinen, solange es Ihnen schlecht geht, natürlicherweise verwöhnend ernährt. Ich kann sehr gut verstehen, dass Sie manchmal gefrustet sind, weil Sie viele Kinder in diesem Alter treffen, die bereits Familienkost essen. Jeder Sprössling entwickelt seine Fähigkeiten nach eigenem Rhythmus und erreicht nach einer gewissen Zeit die Meilensteine der Entwicklung. Zwischen den Entwicklungsschritten können Wochen oder sogar Monate liegen. Solange Ihr Kind gesund und fröhlich wirkt, brauchen Sie nicht beunruhigt sein, auch wenn es in einem „Punkt“ nachhinkt. Freilich ist es das Sicherste mit dem Kinderarzt zu sprechen, wenn Sie Zweifel an den Entwicklungsfortschritten Ihres Mädchens haben. Aber das haben Sie ja sicher gemacht. Solange der Kinderarzt nichts Auffälliges beobachtet, können Sie beruhigt sein, dass nichts Ernsthaftes fehlt. Dass Ihr Kind sich noch nicht so richtig für´s Familienessen interessiert, ist für ein 13 Monate altes Mädchen nicht ungewöhnlich. Gut wäre es, wenn es Ihnen gelingen würde die Kleine schrittweise mit etwas griffigerer fester Nahrung vertraut zu machen. Denn das Kauen und die Ausbildung der Mundmotorik sind für die Sprache sehr wichtig. Freuen Sie sich, dass Ihr Töchterchen die Mittagsmahlzeit und den Abendbrei isst. Auch für die Nachmittagsmahlzeit wird sie sich bald wieder mehr begeistern. Gehen Sie mit Ruhe und Sicherheit vor und bauen Sie auf dem, das gut klappt auf. Mischen Sie löffelweise stückiges Essen unter das Pürierte und erhöhen Sie die Menge einschleichend. Nachmittags dürfen Sie es ruhig auch einmal mit Baby-Keks oder Baby-Zwieback versuchen, die Sie mit Milch einweichen und mit Obst kombinieren. Auch könnten Sie auf das Brot oder Zwieback z.B. Frucht-Pause streichen, dann hätten Sie ebenfalls Getreide und Obst kombiniert. Zwingen Sie Ihr Kind nicht zu festem Essen, aber kombinieren Sie konsequent kleine Mengen feste Lebensmittel zum Gewohnten. Lassen Sie nicht locker und unterstützen Sie die Kleine bei dieser Entwicklung. Zeigen Sie Ihrem Mädchen nicht dass Sie gefrustet und unsicher sind. Sie werden sehen, wenn die Kleine merkt, dass Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und nicht zu nachgiebig sind, wird sie das unterstützen. Nehmen Sie sie weiter so oft es geht mit an den Tisch, ermuntern Sie sie zu neuen Essversuchen und loben Sie sie, wenn sie etwas Neues ausprobiert. Lassen Sie sich nicht entmutigen, Kinder können in kurzer Zeit so viel aufholen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft und vor allem Vertrauen Veronika Klinkenberg