Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Mein Sohn mag kein Essen kann er dardurch einen Mangel bekommen?

Frage: Mein Sohn mag kein Essen kann er dardurch einen Mangel bekommen?

InaMami

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Liebe Expertinnen, ich bin seit längerem etwas ratlos. Ich habe einen Großen und einen Kleinen Sohn, der kleine ist jetzt 2,5 Jahre (30 Monate) und um den geht es auch. Er hat bis er 14 Monate alt war voll gestillt und bis November letzten Jahres (da war er 27 Monate) noch teils, wobei das nur noch Abends zum einschlafen und einmal Nachts war. Er hat seit er ein halbes Jahr alt war immer mit an unserem Tisch gesessen, wir haben ihm dann Brei oder Fingerfood angeboten, er wollte nie etwas. Seltene Ausnahmen war etwas Milchbrötchen, mal ein zwei Pommes oder mal eine trockene Nudel. Mit 15 Monaten kam er in die Krippe und wir hofften, dass er dort etwas besser essen würde, wenn er auch die anderen Kinder sieht. Das war leider eine Fehlanzeige. Auch da verweigert er so ziemlich alles. Er ist nun 2,5 Jahre alt und es hat sich an seinem Essverhalten kaum etwas geändert. Er isst Milchbrötchen, trockene Nudeln, trockene Kartoffeln und Reis wenn ich Glück habe. Sauce, Gemüse und Obst (ob roh oder gekocht) lehnt er komplett ab - nichtmal Banane mag er. Er schaut sich das Essen an und schüttelt dann schon den Kopf. Er probiert nicht mal. Auch Fleisch lehnt er komplett ab. Dieses würgt er regelrecht wieder heraus, wenn z.b. an eine Nudel ein kleines Stückchen Hackfleisch dran ist. Gestern habe ich Brühnudeln (Hühnerbrühe mit Hühnerfleisch, Gemüse und Nudeln) gemacht. An einer Nudel die er sich rausgesucht hatte, war eine Faser Hühnerfleisch dran, und ohne Mist, er hat mir fast auf den Tisch gebrochen - da war richtiger Ekel im Gesicht zu sehen. Vanillepudding mag er - gibts aber von mir ja nicht so oft. Auch Schokolade würde er essen, aber auch da denke ich, dass das ja nun nicht gut sein kann. Und auch verrückt: Zum Frühstück verputzt er 2 Scheiben dunkles Brot mit Nutella (ohne Rinde), Marmelade mag er gar nicht. Brot aber nur mit Butter oder mit Käse zum Abendessen verweigert er komplett. Andere Eltern sagen immer "jaja, mein Kind hatte auch mal so eine Phase...." aber das ist ja keine Phase, das war ja hier noch nie anders. Milch trinkt er ganz gerne, ich denke so holt er sich auch das was er "braucht", denn ich kann nicht behaupten, dass er mager aussieht. Er klagt nun seit neuestem immermal über Bauchaua - wobei ich nicht weiß ob das eher Hunger oder Aufmerksamkeit oder doch wirklich Schmerzen sind. Er will dann den Bauch gestreichelt haben und dann ist wieder alles gut. Ich hab nun auch echt schon viel versucht, aber langsam frag ich mich ob das denn noch normal ist. Zwingen möchte ich ihn nicht, aber ich möchte auch nicht aus Verzweiflung nur Süßkram geben. Kann es sein, dass er vielleicht einen Mangel hat und deswegen nicht essen mag? Ich hoffe, sie sehen bei den ganzen Mahlzeiten noch durch ;-) Ich danke ihnen schon einmal für Tipps oder eine Antwort. ina PS: Der Große isst übrigens so ziemlich alles, bzw. er probiert auch wenigstens.


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Liebe „InaMami“, so unterschiedlich können Kinder sein. Sie haben ganz Recht, ein Kind zu zwingen ist nicht der richtige Weg. Und auch aus dem Wunsch heraus, der Kleine solle wenigstens irgendetwas zu sich nehmen nur Süßes zu geben, ist ebenfalsch falsch. Nach Ihren Worten sieht Ihr „Kleiner“ nicht mager aus und scheint sich altersgerecht zu entwickeln. Ist er zudem aktiv und putzmunter, können Sie darauf vertrauen, dass es ihm gut geht. Ich kann mir vorstellen, dass Sie dieses Thema schon mehrmals mit Ihrem Kinderarzt besprochen haben, denn er kann die Entwicklung Ihres Kindes am besten beurteilen. Hat der Kinderarzt nichts Auffälliges festgestellt, sollten Sie trotz Ihres kleinen „Essensverweigerers“ beruhigt sein. Sicher haben Sie es schon tausendmal gehört „gesunde Kinder verhungern nicht vor einem vollen Teller“. Unsere Kleinen lernen bei der Umstellung von der reinen Milchernährung auf die Mischkost verschiedene Lebensmittel kennen und akzeptieren. Dabei hat die Natur den Kindern eine große Portion Skepsis mitgegeben verbunden mit der Neigung neue, unbekannte Geschmäcker erst einmal abzulehnen. Diese Ablehnung ist unterschiedlich ausgeprägt. Im ersten Lebensjahr lernen die Kleinen es leichter eine Vielfalt an Geschmacksrichtungen und Lebensmitteln anzunehmen, im Kleinkindalter dagegen kann es etwas länger dauern, sich anzufreunden. Hier sind Phasen, in denen sich die Kleinen auf wenige vertraute Lebensmittel beschränken, die sie kennen und die ihnen Sicherheit geben, typisch. Ihr Spatz hat einfach zu Vielem noch kein Vertrauen aufgebaut, er kennt es noch nicht. Ich als Außenstehende kann natürlich nur Eindrücke erfassen, aber was mir aufgrund Ihrer Schilderungen ganz wichtig erscheint. Ihr Augenmerk konzentriert sich schon über lange Zeit auf das Essverhalten Ihres Jungen. Sicher hat er mittlerweile mitbekommen, dass sein Verhalten Mama berührt, dass sie angstvoll beobachtet, was gegessen wird und alles dafür tut, dass es mir gut geht, sich intensiv mir zuwendet. Kinder in diesem Alter spüren das genau. Versuchen Sie es einmal ganz anders zu machen. Stellen Sie regelmäßig gesundes Essen auf den Tisch. Ihr Kleiner darf daraus auswählen was er essen möchte. Beobachten Sie nicht mit Argusaugen was er sich nimmt und wie er sich verhält. Machen Sie sich nichts draus. Stellen Sie den Kleinen und sein Essverhalten nicht mehr in den Mittelpunkt. Unterhalten Sie sich mit den anderen Familienmitgliedern ungezwungen (auf keinen Fall sollte das Essen zur Sprache kommen), essen sie alle mit Genuss in einer entspannten Atmosphäre. Sie und der größere Bruder sind die besten Vorbilder. Glauben Sie mir wenn Ihr Spatz sieht, dass Sie seiner Essensweise keine Beachtung mehr schenken, nicht ausschließlich auf seine Extrawünsche eingehen und in Ruhe und mit Genuss selber von allem essen, wird er schrittweise immer mehr Interesse an den Speisen der Familie finden und die Speisenauswahl auch erweitern. Natürlich geht nicht von heute auf morgen, sondern in kleinen Schritten. Immerhin trinkt er ganz gerne Milch, er verputzt morgens zwei Scheiben Brot, er isst Nudeln, Kartoffeln und Reis. Das ist ja schon etwas. Schmuggeln Sie weiterhin Gemüse und Obst in die Mahlzeiten. Stellen Sie immer wieder einmal ein Schälchen mit Gemüse- und Obststückchen auf, von dem alle nehmen können. Unser Früchte-Spaß im Quetschbeutel kommt in der Regel immer gut an. Nehmen Sie Ihren Jungen mit zum Einkaufen, lassen Sie ihn Gemüse und Obst aussuchen. Mir sieht das nicht hoffnungslos aus. Wenn Ihre Sorge der Kleine könne einen Mangel haben übergroß ist, würde ich zur eigenen Beruhigung den Arzt um Einschätzung bitten. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Geduld und Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


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