Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Mein Kind 2 Jahre will kein Obst und Gemüse essen. Was nun?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Mein Kind 2 Jahre will kein Obst und Gemüse essen. Was nun?

Emma1979

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Sehr geehrte Damen und Herren, meine Tochter gerade 2 Jahre alt geworden, will seit Wochen kein Gemüse und Obst esse. Sie ernährt sich hauptsächlich von Vollkornbrot mit Aufschnitt, Keksen, Kartoffeln, Vollkornnudeln und Reis. Manchmal auch Fleisch. Ich habe das Gemüse in Soßen hereinpürriert und das Obst im Joghurt zu Brei gemacht. Nichts hilft. Gibt es irgendwelche Tropfen oder ähnliches um den evtl Vitaminmangel auszugleichen oder ist das eine Phase, welche sie überstehen muss ??? Kurze Daten noch zu meiner Tochter, sie ist 90 cm groß und wiegt 12,2 kg und sie ist nicht schläfrig sondern eher aktiv, nur das Essen ist für sie totale Nebensache. Ach ja, trinken will sie nur Wasser. Sie trinkt keine Smoothies oder säfte oder dergleichen. Können Sie mir einen Tipp/Rat geben? Vielen Dank Emma1979


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Liebe Emma, ich verstehe Sie sehr gut, als Mama haben Sie natürlich den Anspruch Ihr Töchterchen möglichst abwechslungsreich und gesund zu ernähren. Und gerade da macht Ihnen Ihre Kleine einen Strich durch die Rechnung. Das ist aber ein ganz typisches Verhalten für dieses Alter. Kinder in diesem Alter schränken Ihre Lebensmittelauswahl oftmals auf wenige Lieblingslebensmittel wie Nudeln, Reis, Brot, Aufschnitt, Kekse etc. ein und essen nur das Notwendigste und Beliebteste. Sie machen sich zunächst nicht viel aus täglicher Abwechslung. Haben sie eine bestimmte Vorliebe (häufig mit Nudeln, nackt oder mit Soße) entwickelt, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Auch scheint Ihr Töchterchen zu den quirligen Mädchen zu gehören, für die die Eroberung aller anderen Bereiche zumindest im Moment wichtiger ist, als das Essen. Ich bin mir sicher hier handelt sich um eine Phase, die sich mit der Zeit wieder legt. Die Natur hat es so eingerichtet und Ihre Maus wird obwohl der Speiseplan für eine vorübergehende Phase etwas einseitig ausfällt, keinen Mangel erleiden. Versuchen Sie das Essverhalten möglichst gelassen zu sehen, versteifen Sie sich vor allem nicht sehr auf Verhalten Ihres Kindes. Freuen Sie sich mehr, dass es Ihrem Töchterchen gut geht, sie sehr aktiv ist und offensichtlich gut gedeiht. Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen. Irgendwann platzt immer der Knoten. Auch Ihr Kind wird ihren Speiseplan wieder erweitern. Bis dahin ist sie eben mit so wenig zufrieden. Sie machen es also ganz richtig, indem Sie dieser Eigenwilligkeit möglichst gelassen begegnen, denn Kinder in diesem Alter loten auch ihre Grenzen aus und merken genau was sie anstellen müssen, um die Aufmerksamkeit der Mama auf sich zu ziehen. Stellen Sie also weiterhin eine Auswahl an gesundem Essen auf den Tisch. Schmuggeln Sie weiterhin Obst und Gemüse in die einzelnen Mahlzeiten. Ganz wichtig ist, dass Sie ganz selbstverständlich mit Genuss von allem essen. Stellen Sie Ihre Sorge für einige Zeit beiseite und bieten Sie das Essen möglichst auf neutrale Weise an. Sprechen Sie nicht drüber und machen Sie sich erst einmal nichts draus, ob Ihr Spatz Gemüse oder Obst isst. Beziehen Sie die Kleine immer beim Einkauf und bei der Zubereitung der Speisen mit ein. Lassen Sie sie Obst und Gemüse aussuchen, ein- und auspacken und z.B. Gemüse- und Obststückchen auf einen Teller legen. Verstecken Sie Gemüse in den Speisen (geriebenes Gemüse und geriebenes Obst lassen sich zu leckeren Salaten kombinieren, püriertes Gemüse in Cremesuppen, Aufläufe etc.). Bieten Sie Gemüse auch einmal in anderer Form an, schneiden Sie es in lustige Formen und servieren Sie es als Rohkost, die man in leckere Dips tauchen kann. Gerade in diesen Fällen haben sich unsere Früchte im Quetschbeutel „Früchte-Spaß“ oft schon als sehr hilfreich erwiesen. Auch wenn es momentan nicht zu fruchten scheint, glauben Sie mir Ihr kleiner Schatz nimmt wahr, was um sie herum passiert, wie und was Mama und Papa essen. Kinder übernehmen irgendwann das, was ihnen vorgelebt wird. Je weniger Aufhebens Sie machen, desto schneller wird diese Phase sich wieder in eine andere Richtung bewegen. Ich drücke Ihnen die Daumen und wünsche Ihnen viel Gelassenheit und Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


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