Mein Sohn ist 8 Monate alt und will nicht essen.
Er kam sehr schwer (mit 4350 Gramm) auf die Welt und wiegt jetzt 8,5 Kilo mit 8 Monaten. Der Arzt sagt, das sei an der unteren Grenze, aber noch ok.
Schon immer hat er sich mit der Ernährung schwer getan, das Stillen war schwierig, dann hat er lange nicht viel aus der Flasche getrunken und als ich mit der Beikost angefangen habe, war es auch schwierig.
Ich versuche es jetzt seit 3 Monaten, habe alle unterschiedlichen Lebensmittel ausprobiert, aber meist schreit er nach 2-3 Löffeln und möchte nicht mehr essen.
Mit viel Animation bekommt er dann noch 3 Löffel, aber ich möchte ihn auch nicht zwingen.
Ich bin mit meinem Latein am Ende.
Was soll ich tun? Er kann doch nicht nur Flasche bekommen, oder? Aber essen ist inzwischen für uns alle ein Kampf geworden!
Danke für Ihren Rat
Mitglied inaktiv - 16.11.2011, 12:33
Antwort auf:
Mein 8 Monate altes Baby isst nicht was kann ich tun?
Liebe Tapsi,
da haben Sie es nicht leicht.
Das Essensthema beschäftigt Sie, wie ich aus Ihren Zeilen herauslesen kann, schon seit der Geburt Ihres Kindes. Bewegt sich so gar nichts weiter und entwickeln sich die Mahlzeiten für alle zum Kampf, kann es passieren, dass sich eine Situation festsetzt.
Ich weiß als Außenstehende lässt sich leicht reden, aber versuchen Sie Ihre Angst und Ihren Druck zumindest für einen gewissen Zeitpunkt „auf die Seite zu stellen“. Ihr Söhnchen zählt zwar eher zu den Leichtgewichten, liegt aber noch in dem Bereich, der in diesem Alter normal ist. Gehen Sie vielleicht einmal ganz anders an die Sache heran. Nehmen Sie Ihren Kleinen mit an den Tisch, geben ihm ein eigenes Tellerchen. Sehr weich gekochte Gemüsestückchen, weiche Banane kann Ihr Kind schon erforschen. Vielleicht lockt es ihn ja aus der Reserve, wenn er nicht mehr von vorneherein gefüttert wird, sondern experimentieren, das Essen mit den Fingerchen berühren, zum Mund führen darf. Richten Sie das Augenmerk beim Essen nicht mehr ausschließlich auf Ihr Kind und zählen Sie nich die Löffelchen, die er isst. Kinder spüren die Sorge, den Druck und das nimmt den Appetit und Spaß an etwas, das ja mit Freude und Lust verbunden sein soll.
Manchmal sind es ganz kleine Dinge, die etwas bewegen können. Es gibt Personen, die speziell auf „Fütterstörungen“ ausgebildet sind. Wird die Belastung übergroß macht es Sinn sich dorthin zu wenden.
Ich wünsche Ihnen, dass der Knoten bald platzt.
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 16.11.2011