Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Mag nicht mehr am Tag gestillt werden was soll ich tun?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Mag nicht mehr am Tag gestillt werden was soll ich tun?

bienchen70

Beitrag melden

Hallo, unser Kleiner wird morgen 5 Monate und momentan ist er irgendwie durcheinander. Seit Oktober hat er schon durchgeschlafen, bekam so gegen 23.30 Uhr die Brust und schlief dann bis 7.00/8.00Uhr. Jetzt will er aber so seit Weihnachten jede Nacht alle 2h trinken/nuckeln und manchmal noch öfter. Tagsüber treibt er mich aber mit seiner Trinkerei noch in den Wahnsinn. Er wird gegen acht gestillt, da ist er noch im Halbschlaf, da er sonst gar nix trinkt und sich steif macht und schreit. 11.00Uhr bekommt er seit 4 Wochen Gemüsebrei, manchmal mit Fleisch danach 2x an der Brust nuckeln bis die Milch schießt und sofort läßt er ab von ihr. Tee oder Wasser nimmt er mir gar nicht ab. So und dann beginnt das Drama. Am Nachmittag wehrt er sich gegen Brust und Flasche, macht sich steif und meckert. Wir haben es um 14.00 uhr versucht, dann um drei, um vier und um fünf.....er nimmt mir nichts ab, es sei denn er schläft dabei ein, aber das ist eher die Ausnahme. Er muß doch aber am Nachmittag auch was trinken. Fläschen müssen wir zusätzlich zum Stillen geben auf Anraten vom Doc weil er nur mit Muttermilch nix zunimmt (500g in 2 Monaten). Anfangs (seit 22.12.) hat er es auch genommen, aber dann immer seltener. Abends haben wir ihm jetzt seit 3 Tagen eine halbe Portion Milchbrei gegeben, in der Hoffnung er schläft dadurch besser und trinkt weniger nachts und hat dadurch tagsüber mehr Hunger. Bringt aber nichts, er futtert den Milchbrei aber mit Appetit so gegen 19.00 Uhr, er scheint dann wie ausgehungert, trinkt dann noch ein bisschen an der Brust und geht ins Bett und schläft bis gegen 23.00 Uhr und dann beginnt das nächtliche Trinken. Ich weiß echt nicht mehr, was ich noch machen soll damit er mir nachmittags auch was abnimmt, ich kann ihm doch nicht nachmittags auch schon Brei geben, den würde er aber vielleicht essen..... Sonst ist er ein quitschvergnügtes Baby, wiegt jetzt grad mal 5700g bei 65cm. Zur Geburt wog er 3000g/49cm. Bitte helft mir, denn ich weiß echt nicht mehr weiter. LG Sabine


Beitrag melden

Liebe Sabine, zunächst ist es einmal wichtig, dass Sie selbst zur Ruhe kommen. Ihre Unruhe und Ihr (An)Treiben spürt Ihr Kleiner und er reagiert entsprechend und sträubt sich unbewusst dagegen. Versuchen Sie Ruhe in Ihr Handeln zu bringen, das ist das Beste für Ihren Schatz. Sie können nichts erzwingen. Weiter möchte ich Ihnen sagen, alles ist so wie es ist völlig „normal“. Ihr Sohn ist noch so jung. Da ist ein fester Rhythmus beim Essen und Schlafen oft noch nicht gefunden. Meist stellt sich ab dem zweiten Halbjahr, wenn mehr und mehr regelmäßige, feste Kost auf dem Speiseplan steht, der Hunger- und Sättigungsrhythmus nach und nach auf den Tag ein. Bis dahin ist Geduld angesagt. Ihr Kleiner muss das erst erlernen, sich am Tag satt zu essen. Das ist ein Prozess der Zeit bedarf und nicht von heute auf morgen klappt. Bis dahin kann und soll Ihr Junge Milch ganz nach seinem Bedarf bekommen – auch nachts! Manche Kinder schaffen es schon mal in den ersten Monaten die Nächte durchzuhalten. Das ist jedoch nicht selbstverständlich oder gar vorauszusetzen und kann sich – wie Sie es beobachten konnten – schnell wieder ändern. Bitte bedenken Sie im Mutterleib konnte Ihr kleiner Sohn zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit trinken wie er wollte, auch in der Menge. Er muss sich nun erst an die neue Situation und einen anderen Rhythmus gewöhnen. Und das wird er, in seinem Tempo. Ganz bestimmt. Mein Rat an Sie ist folgender: Füttern Sie mittags 5-7 x die Woche ein ganzes Menü aus Gemüse & Fleisch. Gemüse allein macht nicht satt. Nach dem Menü kann Ihr Kleiner noch einige Löffelchen Früchte naschen. Abends können Sie den Milchbrei anbieten. Die restlichen Mahlzeiten sind noch Milch nach Bedarf. Ich kann Ihren Schatz verstehen, wenn er weder Wasser noch Tee möchte. Er hat noch keinen Durst. Das zusätzliche Trinken können Sie ganz gelassen sehen. Da brauchen Sie keinen Druck aufzubauen. Mit der Einführung von Beikost erfolgt die Flüssigkeitszufuhr genauso wie in den ersten Lebensmonaten über Milchnahrungen. Die Milch, die Ihr Junge noch erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Üblicherweise wird die zusätzliche Flüssigkeit erst wichtig wird, wenn zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Das Trinken muss Ihr Kleiner wie auch das Essen erst erlernen und immer wieder üben. Da heißt es einfach immer wieder mal geduldig etwas anbieten. Am einfachsten können Sie an der Windel feststellen, ob Ihr Kind ausreichend Flüssigkeit bekommt. Die Windel sollte immer gut nass und der Stuhl weich und geformt sein. Gehen Sie mit Geduld und Ruhe ans Füttern. Hören Sie auf das Tempo und den Bedarf Ihres Kleinen, dann spielt sich vieles von selbst ein. Und eins vor allem: Erfreuen Sie sich jeden Tag an Ihrem quietsch vergnügten kleinen Baby! Herzlicher Gruß Doris Plath


bienchen70

Beitrag melden

Danke.....für Ihre Antwort. Ich weiß, daß ich beim Stillen und Füttern mit der Flasche angespannt bin seit er so ein Theater macht dabei. Manchmal hab ich richtig Horror davor ihn zu stillen oder ihm die Flasche zu geben. Aber warum macht er sich an der Brust sooo steif und beißt mich wütend? Und warum mag er keine Flasche mehr? Am ersten Tag hat er alles verdrückt und dann mußten wir schon vorm Stillen das Fläschchen geben. Laut Doc müssen wir eben 1-er Nahrung zufüttern weil er nur mit Muttermilch nix zunimmt. Manchmal denke ich, es ist vielleicht besser nur die Flasche zu geben, damit er nicht zu sehr verwirrt ist. Schnuller nimmt er übrigens auch nicht mehr seit Wochen, nur zum Draufrumbeißen. Eigentlich stille ich gern und ich würde es auch gern weiter tun, aber wenn er immer so wütend ist an der Brust und beißt, kommen mir schon die Tränen. Mittags füttere ich ihm immer abwechselnd Gemüse und Menü, Obst mag er hinterher gar nicht, würgt dann immer. Milchbrei füttere ich ihm abends eine halbe Portion, sollen wir schon eine ganze Portion füttern? Essen würde er es bestimmt. Mit den nassen Windeln ist das auch so´ne Sache, gut nass ist sie nur nach der Nacht sonst vielleicht2x reingepullert. Mit dem Stuhlgang hat er seit Beikostbeginn immer Probleme,muß sich mächtig anstrengen dabei. Als Stillkind hatte er immer total flüssigen Stuhl. Und er hat füchterliche Blähungen, er pupst wie ein Weltmeister.....seit Wochen bzw. Monaten. Doc meint es sei soweit in Ordnung. Vielleicht mach ich mir auch einfach zu viele Sorgen.... LG Sabine


Beitrag melden

Liebe Sabine, schön, dass Sie sich noch einmal melden. So wie Sie es beschreiben, denke ich auch, dass es eine Wechselwirkung zwischen Ihnen und Ihrem Kleinen ist. Sind Sie angespannt, ist er es ebenfalls. Ist Ihr Sohn so in Rage, werden Ihre Nerven strapaziert. Letztlich müssen Sie es schaffen diesen Kreislauf zu durchbrechen. Egal für welche Fütterung Sie sich entscheiden, ob nur stillen, stillen und Fläschchen oder nur Flasche, gehen Sie es mit Ruhe und Vertrauen heran. Vielleicht können Ihre Familie oder Freunde Sie unterstützen, Ihnen das Füttern mal abnehmen, auf den Kleinen aufpassen und Sie gönnen sich in der Zeit was Schönes (Massage, Frisör, Buch lesen, oder einfach nur schlafen…). Nehmen Sie Hilfe an und freuen Sie sich über kleine Fortschritte. Sie werden sehen der Stresspegel sinkt und vieles löst sich von selbst. Sie dürfen auch auf Ihren Sohn vertrauen, er wird nicht verhungern und verdursten. Dazu sind Babys viel zu schlau. Sie wissen intuitiv was sie brauchen und holen es sich. Zum Verhalten wie Herumbeißen an der Brust, steif machen etc. möchte ich Sie an Frau Christiane Schuster aus dem Nachbarforum verweisen. Diese ist spezialisiert auf Verhalten und kann Ihnen da noch weiterhelfen. Dass der Stuhl sich nach Einführung der Beikost ändert und fester und meist auch seltener wird, das ist normal. Der Stuhl ist nicht mehr zu vergleichen mit dem Stuhl eines Kindes, das nur gestillt wird. Auch das Bauchgrummeln und das Pupsen kommen vor. Erfahrungsgemäß spielt sich die Verdauung mit der Zeit ein. Mag Ihr Schatz das Obst pur noch nicht so (das wird schon noch), mischen Sie doch ein paar Löffelchen z.B. HiPP Pflaume mit Birne unter das Menü und/oder den Abendbrei. Mit dieser Fruchtkombination haben wir bei festem Stuhl sehr gute Erfahrungen gemacht. Bieten Sie Ihrem Jungen abends ruhig mehr vom Brei an, wenn er das möchte. Gehen Sie mit mehr Vertrauen in sich und Ihren Kleinen heran! Viele liebe Grüße Doris Plath


JasperN

Beitrag melden

...hallo Bienchen70! du hast geschildert das dein kleiner sich steif beim trinken macht. Ich kenne das von meinen beiden kindern, die ich auch gestillt habe und den kleinen jetzt auch stille. Vielleicht hat dein sohnemann blähungen? das ist, glaube ich, eine typische reaktion von babys. Versuche doch mal seinen bäuchlein im uhrzeigersinn zu massieren und dann seine knie leicht an den bauch zu pressen, am besten mit ziehst du dabei die windel aus. Lefax pump liquid hilft dabei die gase leichter raus zu lassen. wärme fläschchen an die füße hilft auch. oder kümmelöl salbe für das bäuchlein auch. Ich habe mit koliken und blähungen viel erfahrung gesammelt durch meine tochter. sie war ein frühchen und es war katastrophe ich habe 6 monate nicht geschlafen! nicht mal einen bäuerchen konnte sie machen geschweige denn pupsen oder kakan. wenn du das gefühl hast er möchte nicht trinken, aber dennoch etwas nuckeln, dann versuche es mit einem nuckel. manche babys können den schnuller noch nicht so gut halten. vor dem schlafen gehen empfehle ich dir auch das du den kleinen badest mit gute nacht bad von penaten.. das beruhigt, macht spass und ist gut gegen blähungen. viel frische luft ist auch sehr wichtig. zum schlafen gehen könntest du es mit einem regelmäßigen ritual versuchen, damit dein kleiner sich später daran gewöhnt und auch weiss: aaah jetzt ist nacht und ich darf schlafen :)) ich mache das bei meinem 9 wochen alten pupsi auch. mit babix und schlafsack z.B. weiss er das es schlafenszeit ist. oh man, zu lang der text nicht? :)) aber ich hoffe das dieses hier auch eine weitere hilfe für dich ist. Viel glück gedult und kraft wünsche ich dir! l.g. Nikki


bienchen70

Beitrag melden

Mit den Blähungen kämpfen wir schon seit der Geburt. Er bekommt schon regelmäßig Lefax pump Liquid. Ich denke ehrlich gesagt nicht, daß das sich Steifmachen an der brust von Blähungen kommt. Er beißt ja auch immer wütig rein, das kann man richtig sehen wie er wütend ist. Schnuller nimmt er übrigens auch seit wochen nicht mehr, nur zum Draufrumkauen. Manchmal nuckelt er an seinem Däumchen. Ein Einschlafritual haben wir auch mit Schlafsack an, Schlaflieder singen und Mama neben dem Bettchen und Händchen haltend (die ganze Nacht). Das Einschlafen an sich ist meist auch kein Problem, manchmal braucht er die Brust dazu aber sonst klappt das ganz gut. LG Sabine


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.