Purpurina
Hallo ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Meine kleine ist jetzt 16,5 Monate alt und seit ca zwei Wochen isst sie wirklich sehr sehr schlecht. Sie verweigert einfach alles und möchte wieder den ganzen Tag am liebsten ihre Milch trinken und gar nichts mehr essen. Wenn ich mal Glück habe isst sie morgens einen kleinen Joghurt ODER 2 kleine Stückchen Brot. Mittags wenn man Glück hat 2 oder 3 Löffel vom Mittagessen Nachmittags will sie gar nichts mehr und abends wenn man Glück hat auch vielleicht 2 fischstäbchen, 2 kleine Stücke Brot oder sonstiges Aber wirklich über den Tag sehr sehr wenig. Wie gesagt sie würde am liebsten wieder nur noch ihre Milch trinken. Ich weiß nicht was los ist sie hat eigentlich immer gerne gegessen Vor 2 Wochen find es langsam ab aber so richtig schlimm wurde es seitdem wir vor 1 Woche nachts radikal die Milch abgeschafft haben. Wir stehen um 7 Uhr auf Mittagschlaf macht sie dann ca 11:45Uhr bis 14:30 Uhr. Abends geht's dann um 20 Uhr ins Bett. Können Sie mir mal einen geeigneten speiseplan aufschreiben? Ich weiß langsam echt nicht mehr weiter.
Doris Plath
Liebe „Purpurina“, meiner Erfahrung nach ist das, was Sie schildern, eine ganz übliche Entwicklungsphase bei Kleinkindern. Das kann sich von heute auf morgen ganz schnell wieder ändern. Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“ oder Flaschen-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Vermutlich „reagiert“ Ihre Kleine gerade auf die Milchentwöhnung in der Nacht. Und Sie weiß genau, wie Sie Mama mit dem Verhalten am Tage „auf Trab halten“ kann. Kinder sind sich genau bewusst, wie Eltern auf ein Verhalten reagieren. Obendrein bemerkt Ihre Kleine, dass sie bei Mama damit ein paar „Empfindungen“ auslöst. Das sind für Ihre Kleine tolle, neue Entdeckungen. Machen Sie am besten keine große „Geschichte „ draus. Sonst lernt Ihr Mädchen weiter nur, dass es mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: „Das ist so toll, dass sich mir alle so intensiv zuwenden. Da bleibe ich doch erst mal bei der Milch.“ Bald macht es „klick“ und Ihre Tochter hat kapiert, dass sie die feste Kost auch wieder isst. Nehmen Sie es bis dahin gelassen Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht (mehr). Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder der Teller bzw. das Brettchen nicht richtig platziert sind usw. Und natürlich werden auch Lebensmittel entdeckt die besonders gut schmecken und ankommen, das Fläschchen wird wieder ein bequemer Weg satt zu werden. Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen: Morgens: Milch + Brot oder Müesli Vormittags: Obst, Gemüse + Knabberei, nur Knabberei, nur Gemüse, Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst, Gemüse + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst/Gemüse, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle ganz nach Bedarf. Es steht Ihnen jederzeit frei die Mahlzeiten untereinander auszutauschen. Nehmen Sie es wie es kommt. Oft wenn die Eltern mit dem Essen gelassener umgehen, klappt es plötzlich viel besser. Ich bin mir ganz sicher, die Speisenauswahl wird wieder umfangreicher werden. Solche Phasen hat die Natur schon mit eingeplant. Ihr Mädchen ist auch weiter gut versorgt. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihr Mädchen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass es Mama und Papa beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten. Versprühen Sie Freude beim Essen. Freude ist der beste Appetitbringer. Noch ein paar allgemeine Tipps: Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Sie als Eltern geben vor, was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts, auch die Milch nicht zu schnell als Ersatz anbieten. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: Bieten Sie Ihrem Mädchen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin. Maßregeln Sie sie nicht dauernd, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Leben Sie als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihr wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Möglichst keine Snacks noch so zwischendurch. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Meine besten Tipps sind: * „Machen“ Sie nicht so viel und lassen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt rücken. In manchen Familien dreht sich oft alles nur noch um die Mahlzeiten. Und die laufen dann entsprechend „unentspannt“ und im immer gleichen Muster ab. * Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihre Tochter gibt und es ihr gut geht! Herzlicher Gruß aus Pfaffenhofen und einfach jeden Tag viel Spaß mit Ihren Kleinen wünscht Doris Plath
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