Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Kleinkind 16 Monate stellt sich beim Essen quer

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Kleinkind 16 Monate stellt sich beim Essen quer

Melanie_siv

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Guten Abend, meine Tochter ist 16 Monate alt. Seit dem 5. LM hat sie eigentlich immer alles gegessen was man ihr so angeboten hat. Ich habe auch immer drauf geachtet, dass sie viel Gemüse und Obst isst, salzarm und zuckerfrei war auch alles kein Problem. Nun hat sie angefangen seit dem 13. LM nicht mehr mitessen zu wollen. Mir mangelt es nicht an Rezepten für sie. Aber egal was ich koche, alles wird einfach angeguckt, angefasst, probiert und dann lässt sie es fallen. Gemüse fasst sie nicht an und wenn beißt sie kurz in eine Gurkenscheibe und das wars. Ich hab das Gemüse auch schon versteckt, aber sie merkt auch das irgendwie. Auch das Frühstück bereitet mir Sorgen. Tu ich ihr etwas Frischkäse auf einen Toast, isst sie nur den Belag und möchte dann von meinem Frühstück abhaben. Nudeln, Pfannkuchen, Dinkelkekse, Wiener, Bärchenwurst, Quetschbeutel o.ä. nimmt sie immer an. Banane und Äpfel isst sie gerne aber auch nie auf. Ich hab so Angst, dass sie nie normal essen wird.. Sie wirft mittlerweile auch mit Essen und steht nach 5 Minuten im Kinderstuhl und will auf Biegen und Brechen rausgenommen werden. An Weihnachten hat sie plötzlich die ganze Zeit nach Essen gesucht, und wir haben gedacht es wird jetzt besser. Aber auch dann wollte sie nichts richtiges sondern immer nur Kleinigkeiten. Ich biete ihr keine Zwischenmahlzeiten an, aber sie schreit nun seit dem täglich nach Essen sobald sie aufsteht oder in die Küche kommt. In der Kita isst sie alles auf und sogar bei anderen Kindern mit (außer Gemüse) . Wir essen wie in der Kita auch immer zusammen und wenn es dort keine Probleme gibt, warum dann aber Zuhause? Entschuldigen Sie bitte den langen Text, aber ich bin wirklich verzweifelt. Von unserer KiA haben wir bisher außer einem Schulterzucken keine Tipps bekommen. Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße aus dem verschneiten Baden-Baden :)


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Liebe „Melanie_siv“, da kann ich Sie gleich beruhigen, Sie sind nicht allein. Es ist ganz typisch, dass die Kleinen in diesem Alter ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag legen, nur Spatzenportionen essen oder sich auf wenige Lieblingsspeisen konzentrieren. Sie entdecken ihren eigenen Willen. Und was noch viel interessanter ist, sie entwickeln ein Gespür dafür wie sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken können. Vermutlich klappt das Essen in der Kita daher besser. Es gibt immer wieder Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Wenn sie eine bestimmte Vorliebe (wie z.B. Nudeln) entwickelt haben, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt (Neophobie): "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Irgendwann platzt der Knoten. Bis dahin ist Ihr Mädchen eben damit zufrieden. Ich habe ein paar Tipps, um das Kleinkindalter am Familientisch zu meistern. Eigentlich ist es ganz einfach. Bleiben Sie möglichst gelassen. Bieten Sie zu festgelegten Mahlzeiten bestimmte Lebensmittel an, aber gehen Sie nicht zu sehr auf ihre Wünsche ein. Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein. Sie als Mama bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller, nicht Ihr Kind. Ihre Kleine ist noch zu jung, um zu entscheiden welche Lebensmittel ihr gut tun. Sie weiß nicht wie gesund die einzelnen Lebensmittel sind. Sie bieten ihr also ein Angebot an gesunden Lebensmitteln an und Ihr Mädchen darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel sie davon essen mag. Verweigert sie das Essen oder mag sie nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihr ganz ruhig, dass das Essen jetzt für sie beendet ist. Nehmen Sie sie aus ihrem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts. Auch keinen Keks oder etwas Obst oder so. Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Denken Sie immer daran, sie könnte essen, wenn sie will. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Mädchen isst. Haben Sie keine Angst, auch wenn der Speiseplan für einige Zeit sehr einseitig ausfällt, nimmt die Kleine keinen Schaden. Die Natur hat das so eingerichtet. Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch etwas (mehr) vom Familientisch essen. Sie können hier nichts falsch machen, denken Sie immer daran, ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller. Haben Sie Geduld und lassen Sie das Essen nicht zu sehr in den Vordergrund rücken, dann klappt es bestimmt bald wieder mit den gemeinsamen Familienmahlzeiten. Alles Liebe und ein schönes Wochenende! Verschneite Grüße aus Pfaffenhofen nach Baden-Baden Anke Claus


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