Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Kind hat spät abends nochmal Hunger

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Kind hat spät abends nochmal Hunger

Iris_

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Hallo liebes Hipp-Team, unsere Tochter (14 Monate) isst seit jeher viel und gerne. Meiner Meinung nach, sind ihre Portionen recht groß und wir achten dann aber darauf, dass sie nur in Ausnahmen auch zwischendurch etwas bekommt. Sie bekommt neben ihren 4 Mahlzeiten (Frühstück, Mittag, Nachmittagssnack und Abendbrot) sogar vor dem Schlafen noch eine Flasche mit Premilch (120 ml). Sonst würde sie nicht ihre 12 Stunden schlafen. Ich habe mal versucht, die Premilch zu strecken und dann wird sie tatsächlich meist 1 bis 2 Stundrm eher wach. Ich dachte bis jetzt, dass es meine große Aufgabe ist, ihr diese Flasche in der nächsten Zeit irgendwie abzugewöhnen. Jetzt ist es leider seit ca. einer Woche so, dass sie spät abends nochmal Hunger bekommt. Zunächst habe ich ihr etwas Wasser gegeben, weil es auch in der Vergangenheit schon mal so war, dass sie einfach Durst hatte. Aber es scheint wirklich Hunger zu sein. Sie schläft bis zu dieser zweiten Flasche sehr unruhig, weint oft und lässt sich immer nur kurz beruhigen. Nach der Premilch schläft sie dann bis zum nächsten Morgen. Ich muss sagen, dass sie im Moment sowieso etwas unruhiger schläft, weil sie jetzt so richtig anfängt zu laufen (auch draußen)und das scheint alles sehr anstrengend und spannend für sie zu sein. Aber sie hatte sonst nie nochmal Hunger. Was soll ich nun machen? Kann ich das Abendessen nahrhafter für sie gestalten? Oder gibt es so Phasen, wo der Hunger einfach größer ist? Wie kann ich sie so sättigen, dass sie zufrieden schlafen kann? Oder soll ich über den Tag verteilt mehr Nahrung geben? Ich würde mich sehr über Tipps freuen. Danke & viele Grüße


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Liebe Iris, das ist doch eine Freude, wenn das Kind gut und gerne isst. Und ja, es gibt immer solche Phasen, in denen der Bedarf auch mal nach oben geht. Bestimmte Entwicklungen, Wachstum etc., all das kann den Appetit antreiben. Meist reguliert sich das dann wieder. Sie schreiben Ihre Kleine entdeckt gerade das Laufen. Das ist irre spannend. Es kostet ordentlich Energie die Welt nun aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Diese neue Sicht auf die Dinge ist sehr aufregend, das gilt es alles zu verarbeiten. Oft auch nachts in den Träumen. Aufwachen in der Nacht ist ohnehin immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Kinder sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, „Motzen“ etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Hinzukommt, dass es tagsüber eben viel zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird und manche Kinder aufschrecken lässt. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon Es ist also in keiner Weise ungewöhnlich, dass Ihr Schatz unruhiger schläft oder auch mehr Appetit hat. Sie schreiben jetzt nichts dazu, wie das Essen Ihrer Tochter konkret aussieht. Abends sorgt klassisch eine Brotzeit für eine gute Sättigung. Ein-zwei Scheiben Brot mit Belag, Gemüsesticks oder –scheiben und eine Tasse Milch – das liefert Energie und wichtige Nährstoffe. Achten Sie darauf, dass Ihre Kleine vor dem Zähne putzen und zu Bett gehen noch etwas Wasser oder Tee trinkt. Sonst kommt nachts doch noch der Durst und weckt Ihr Mädchen. Die Kleinen fordern dann aus Gewohnheit gerne eine Milch ein. Apropos Milch. An Milch braucht Ihr Mädchen noch etwas 300 ml inklusive der anderen Milchprodukte (Käse, Joghurt, Milchbrei, Milchreis, Pudding….). Jetzt zum Übergang vom Baby zum Kleinkind kann es noch etwas mehr sein. Versuchen Sie schon mit der Zeit in diese Richtung zu gehen. Auch das extra Fläschchen am Abend ist nicht notwendig, das kann eine Gewohnheit werden, die nicht leicht abzulegen ist. Ihre Kleine muss ja nicht 12 Stunden durchschlafen, 10-11 Stunden sind auch schon ein Wunsch vieler Eltern. Ihre Tochter kann sich bei allen Mahlzeiten am Tag jeweils gut satt essen. Und Milch gibt’s zum Abendbrot dazu. Gehen Sie gerne den nächsten Schritt: Bieten Sie die Milch nun altersgerecht aus der Tasse/einem Becher an. Die Flasche an sich braucht Ihr Mädchen ebenfalls nicht mehr. Sie müssen das nicht von heute auf morgen übers Knie brechen - das kann einfach ein weiteres nahes Ziel sein. Was den Schlaf betrifft, ist also nicht immer die Ernährung so sehr ausschlaggebend. Reife und Entwicklung sind maßgebliche Faktoren. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich alles bald wieder reguliert. Gehen Sie am besten immer auf den Bedarf Ihrer Kleinen ein. Sie weiß selbst, was ihr gut tut. Das kann mal mehr oder weniger Schlaf bedeuten oder auch mehr oder weniger Appetit. Solche Phasen kommen und gehen. Herzlichst Doris Plath


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